Die Europa League startet mit hochkarätigen Partien in das Achtelfinale. abseits.at blickt auf drei Hinspielpaarungen, die viel Spannungspotenzial bieten.
Wolfsburg – Inter Mailand
Bisher keine direkten Duelle
Einst galt der UEFA Cup, der Vorgängerwettbewerb der Europa League, als das Revier der deutschen Vereine, während die italienischen Clubs die Champions League unsicher machten. Doch mittlerweile hat sich das Blatt gewendet, denn so ist Wolfsburg der letzte Bundesligist im laufenden Wettbewerb, wohingegen nicht weniger als fünf italienischen Clubs im Achtelfinale stehen – darunter auch Inter Mailand. Für die Italiener geht es um viel mehr als nur den Aufstieg ins Viertelfinale, denn der Gewinn der Europa League ist für sie angesichts der schwachen Performance in der Serie A die einzige Möglichkeit, in der nächsten Saison doch noch an der lukrativen Champions League teilzunehmen, was ob des hohen Schuldenstands nicht unwichtig wäre.
Wolfsburg, das in der Bundesliga derzeit auf Platz zwei rangiert, wird sich die direkte Qualifikation für die Königsklasse hingegen kaum mehr nehmen lassen. Will man auch Inter ausschalten, bedarf es allerdings vermutlich einer Premiere: Die Niedersachsen haben in drei Partien noch nie gegen einen italienischen Gegner gewonnen (1 Remis, 2 Niederlagen). Das Remis holte der Bundesligist beim 2:2-Unentschieden bei Inters Nachbarn AC Milan in der Gruppenphase des UEFA Cups 2008/09. Inter hat seinerseits nur eine seiner letzten sechs Partien in Deutschland gewonnen, doch das war ein denkwürdiger Erfolg, als man im Achtelfinale der Champions League 2010/11 mit 3:2 beim FC Bayern obsiegte, nachdem man das Hinspiel zu Hause mit 0:1 verloren hatte.
Fiorentina – AS Roma
Bisher keine internationalen Duelle
Zumindest ein italienischer Vertreter wird definitiv das Viertelfinale der Europa League erreichen, so wollte es die Losfee. Zwar trafen die Fiorentina und die Roma noch nie auf dem internationalen Parkett aufeinander, doch das letzte nationale Duell liegt noch nicht lange zurück. Am 3. Februar dieses Jahres sorgte Mario Gomez mit zwei Toren im Viertelfinale der Coppa Italia dafür, dass die Fiorentina in die Runde der letzten Vier einzog, wohingegen die Roma am ersten Spieltag der Serie A mit 2:0 die Oberhand behielt. Insgesamt trafen die beiden Traditionsvereine bereits 159 Mal aufeinander. Mit 52 Siegen haben dabei die Hauptstädter die Nase leicht vorne, die Fiorentina hält bei drei vollen Erfolgen weniger.
Beide Mannschaften hatten es im Sechzehntelfinale bereits mit durchaus namhaften Kontrahenten zu tun. Die Fiorentina traf auf Tottenham Hotspur und ließ einem 1:1-Unentschieden an der White Hart Lane einen 2:0-Heimsieg folgen, womit es weiterhin keinem englischen Verein gelang, ein Tor im Stadio Artemi Franchi zu erzielen. Die Roma hatte es mit Feyenoord Rotterdam zu tun und musste sich im Hinspiel zuhause mit einem 1:1 begnügen. In den Niederlanden setzten sich die Italiener dann aber mit 2:1 durch und feierten dabei den ersten Auswärtssieg im Europacup seit dem Jahr 2010.
Villarreal – Sevilla
Bisher keine internationalen Duelle
Nicht nur ein rein italienisches Duell hat das Achtelfinale zu bieten, auch die letzten beiden im Wettbewerb vertretenen spanischen Clubs kreuzen die Klingen. Bislang trafen Sevilla und Villarreal auf nationaler Ebene 33 Mal aufeinander, wobei Sevilla 17 Spiele gewinnen konnte, während Villarreal lediglich acht Mal siegreich blieb. Für beide Mannschaften ist es keineswegs ungewohnt, im Europacup auf Konkurrenz aus der eigenen Liga zu treffen, was unterstreicht, wie sehr Spanien in den letzten Jahren die Europa League dominierte. Sevilla schaltete in der Vorsaison auf dem Weg zum dritten Titelgewinn sowohl den Lokalrivalen Betis als auch Valencia aus.
Beide Mannschaften hatten es im Achtelfinale mit Gegnern aus dem deutschsprachigen Raum zu tun. Villarreal eliminierte bekanntlich Salzburg und sorgte dafür, dass Österreich den Traum von der Verteidigung des fünften Europacupstartplatzes endgültig begraben musste. Sevilla traf indessen auf Borussia Mönchengladbach und zwang die hochgehandelten Deutschen sowohl im heimischen Estadio Ramón Sánchez Pizjuán als auch in der Fremde in die Knie. In der Primera Division trennt Sevilla und Villarreal momentan nur ein Punkt, was die Tabellenplätze fünf und sechs bedeutet. Beide Teams holten sich am Wochenende noch einmal gehöriges Selbstvertrauen für das brisante Europacupduell: Sevilla gewann bei Deportivo La Coruna mit 4:3 und Villarreal schoss Celta de Vigo 4:1 vom Platz.
OoK_PS, abseits.at
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