In der Europa League steht das Achtelfinale auf dem Programm. Abseits.at blickt auf vier spannende Begegnungen.
FC Porto – Napoli
Letztes direktes Duell: 0:1 und 0:1 (2. Runde UEFA Cup 1974/75)
Um ein Haar hätte der FC Porto bereits im Sechzehntelfinale die Segel streichen müssen. Gegen Eintracht Frankfurt lagen die Portugiesen schon 0:2 zurück, letztlich endete das Spiel jedoch 3:3, sodass dank Auswärtstorregel der Aufstieg gelang. Trainer Paulo Fonseca rettete dieses Ergebnis dennoch nicht den Job, der Portugiese wurde nach einer bis dato wenig zufriedenstellenden Saison entlassen. In der heimischen Meisterschaft ist Porto bereits weit abgeschlagen hinter Tabellenführer Benfica und rangiert lediglich auf dem dritten Platz, zudem setzte es zuletzt die erste Heimniederlage seit 2008.
Auch Napoli musste lange um das Weiterkommen zittern. Nach einem torlosen Remis in Wales stand es im Rückspiel gegen Swansea lange Zeit 1:1, ehe Gonzalo Higuain und Gökhan Inler in der Schlussphase doch noch für den Sieg sorgten. Damit stehen die Süditaliener zum ersten Mal im Achtelfinale der Europa League, nachdem sie bisher stets in der ersten KO-Runde ausgeschieden waren. In der Serie A tankten die Mannen von Rafa Benitez am Sonntagabend viel Selbstvertrauen und zwangen den AS Roma in die Knie, sodass für Napoli nun sogar der zweite Tabellenplatz und die damit einhergehende direkte Qualifikation für die Champions League in Reichweite liegt.
Tottenham Hotspur – Benfica
Letztes direktes Duell: 2:1 und 1:3 (Landesmeister-Cup-Semifinale 1961/62)
Als Tottenham auch im Rückspiel des Sechzehntelfinales gegen Dnjepropetrowsk in Rückstand geraten war, glaubten wohl nicht mehr viele Fans der Spurs an ein Weiterkommen – doch sie sollten sich täuschen. Nach einer roten Karte für die ukrainischen Gäste drehten Christian Eriksen und Emanuel Adebayor mit drei Treffern die Partie binnen einer knappen Viertelstunde und sorgten für kollektiven Jubel an der White Hart Lane. Damit setzten die Londoner auch ihre starke Heimserie auf internationalem Parkett fort, mittlerweile sind sie seit elf Spielen ungeschlagen. Der letzte Auswärtssieg gelang 2011 PAOK Saloniki.
Nach dem enttäuschenden Aus in der Champions League ist man bei Benfica bemüht, sich in der Europa League erneut so gut wie möglich aus der Affäre zu ziehen. Im Vorjahr drang der überlegene portugiesische Tabellenführer bis in das Endspiel vor, wo in einer dramatischen Partie allerdings Chelsea die Oberhand behielt. Besonders freuen dürfte sich Miralem Sulejmani auf das Duell mit den Spurs. Der Serbe spielte einst gemeinsam mit Jan Vertonghen und Eriksen bei Ajax Amsterdam, die mittlerweile an der Themse tätig sind.
Juventus Turin – Fiorentina
Letztes direktes internationales Duell: 3:1 und 0:0 (UEFA-Cup-Finale 1989/90)
Gleich drei Mal binnen zwölf Tagen kommt es zum äußerst brisanten Duell zwischen Juventus und der Fiorentina. Geschuldet ist dieser Umstand dem Spielplan der Serie A. Am vergangenen Sonntag behielt Juventus im eigenen Stadion die Oberhand, Kwadwo Asamoah erzielte den einzigen Treffer der Partie. Während die alte Dame in der heimischen Meisterschaft nach Belieben den Ton angibt, fehlen auf internationaler Ebene seit einigen Jahren nennenswerte Erfolge. In der Champions League kam diesmal sogar bereits in der Gruppenphase das Aus, weshalb nun alle Konzentration auf den Gewinn der Europa League gerichtet wird – das Finale findet passenderweise in Turin statt.
Die Fiorentina geht in das 29. rein italienische Europacupduell zwar als Außenseiter, bewies ihre Gefährlichkeit jedoch im Herbst, als sie nach 0:2-Rückstand gegen Juventus noch mit 4:2 gewann. Während Guiseppe Rossi weiterhin verletzt ist, kann die Viola mittlerweile wieder auf Mario Gomez zurückgreifen, der deutsche Nationalspieler stand auch zuletzt in Turin in der Startelf. Wirklich gefordert wurde die Mannschaft von Vincenzo Montella bislang in der Europa League noch nicht, mit sechs Siegen und zwei Unentschieden kann die Fiorentina auf eine gute Bilanz verweisen. Im Sechzehntelfinale hatten die Italiener mit Salzburgs Gruppengegner Esbjerg keine Probleme.
Fehlten am Sonntag in der Serie A mit Andrea Pirlo und Borja Valero noch zwei wichtige Akteure gesperrt, stehen die Spieler ihren Mannschaften in der Europa League wieder zur Verfügung.
FC Sevilla – Real Betis
Bisher keine direkten internationalen Duelle
Obwohl die Anzahl der Europacupspiele in den letzten Jahren stark angestiegen ist, stellt ein Stadtderby auf internationaler Bühne weiterhin eine absolute Rarität dar. Bereits 107 Mal trafen der FC Sevilla und Real Betis aufeinander, das bevorstehende Duell gehört jedoch sicherlich zu den brisantesten Episoden der andalusischen Derbygeschichte. Bisher gab es erst drei spanische Stadtderbys im Europacup. Real Madrid und Atlético Madrid trafen 1958/59 im Semifinale des Landesmeistercups aufeinander, während der FC Barcelona und Espanyol Barcelona 1965/66 im Messestädtecup die Klingen kreuzten.
Derbys haben zwar ihre eigenen Gesetze, dennoch muss der FC Sevilla als klarer Favorit auf den Einzug ins Viertelfinale angesehen werden. Während die Mannschaft von Trainer Unai Emery auf dem siebten Tabellenplatz der Primera Division rangiert, stellt Real Betis das Schlusslicht dar und weist schon acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer auf. Der Trend zeigt jedoch nach oben. Am Wochenende gelang ein nahezu überlebenswichtiger Sieg gegen Getafe und im Sechzehntelfinale der Europa League konnte völlig überraschen Rubin Kasan ausgeschaltet werden.
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