Noch eine Runde, dann steht das Teilnehmerfeld der diesjährigen Europa League fest. Zahlreiche prominente Vereine kämpfen um den Einzug in die Gruppenphase, während auch... Vorschau zum Europa-League-Playoff – Teil 1

Noch eine Runde, dann steht das Teilnehmerfeld der diesjährigen Europa League fest. Zahlreiche prominente Vereine kämpfen um den Einzug in die Gruppenphase, während auch einige Underdogs ihre Chance wittern. Abseits.at stellt die interessantesten Duelle vor.

Stuttgart – Dynamo Moskau

Bisher keine direkten Duelle

Die Schwaben treffen im Duell mit Dynamo Moskau auf einen alten Bekannten, denn seit dem Jahr 2010 geht Kevin Kuranyi für die Russen auf Torjagd. Im Kader von Stuttgart scheinen neben Martin Harnik mit Kevin Stöger und Raphael Holzhauser zwei weitere junge Österreicher auf, denen eine mögliche Doppelbelastung sicherlich recht kommen würde, um Spielpraxis in der Kampfmannschaft zu erhalten. Verpflichtet wurde von Sportdirektor Fredi Bobic Tunay Torun, der zuletzt noch im Länderspiel gegen Österreich für die Türkei auflief, während Julian Schieber den Verein in Richtung Dortmund verließ.

Dynamo Moskau startete äußerst bescheiden in die russische Meisterschaft, was Trainer Sergei Silkin den Job kostete. Neuer starker Mann ist nun er Rumäne Dan Petrescu, aber auch er verlor zuletzt in der Meisterschaft, womit Dynamo nach fünf Spielen noch punktelos ist.  Dabei kann sich vor allem die Offensive von Dynamo mehr als nur sehen lassen, denn neben dem bereits genannten Kuranyi finden sich auch Balázs Dzsudzsák und Zvjezdan Misimovic im Kader, während im Mittelfeld Christian Noboa die Fäden zieht. International konnte der Verein allerdings schon lange nicht mehr für positive Schlagzeilen sorgen, am weitesten kam man in den vergangenen Jahren noch 1996, als im Cupsieger-Bewerb im Viertelfinale das Aus gegen Rapid Wien folgte.

Anzhi Makhachkala – Alkmaar

Bisher keine direkten Duelle

Honved Budapest und Vitesse Arnheim stellten für die Millionen-Truppe aus Dagestan bisher keine Hürden dar, doch nun wartet auf Guus Hiddinks Mannschaft der erste wirkliche internationale Prüfstein. Neben Superstars wie Samuel Eto’o befindet sich auch ein Österreicher im Kader der Russen: Myroslav Slavov wechselte einst vom Nachwuchs der Vienna nach Bordeaux und dann weiter zu Anzhi, von wo er in der vergangenen Saison an Metalurg Donezk verliehen worden war. Der Doppelstaatsbürger absolvierte ein Länderspiel für die ukrainische U19-Nationalmannschaft und wurde auch für eine Rückkehr nach Döbling zur Vienna gehandelt.

Alkmaar zog mir Anzhi wohl eines der unangenehmsten Lose, die es in dieser Runde für einen gesetzten Verein gibt. Im Vorjahr stießen die Niederländer bis in das Viertelfinale der Europa League vor, wo gegen Valencia das Aus kam. Das Transfergeschehen wurde bei AZ bisher von der schwedischen Familie Elm dominiert. Rasmus wechselte um 6,5 Millionen Euro zu CSKA Moskau, während sein um zwei Jahre älterer Bruder von Heerenveen verpflichtet wurde.

Vaslui – Inter Mailand

Bisher keine direkten Duelle

Wäre es nicht zum Skandal von Famagusta gekommen, wo Zuschauer wenige Minuten vor dem Ende das Spielfeld stürmten, hätte sich Vaslui bei der Auslosung unter den gesetzten Vereinen befunden. Da die UEFA aber erst nach der Ziehung den Ausschluss der Zyprioten bestätigte, rutschten die Rumänen in die Gruppe der Ungesetzten und sehen sich nun dem wohl größten Namen im Bewerb gegenüber. Der rumänische Vizemeister war bereits in der Champions-League-Qualifikation tätig, wo er gegen Fenerbahce ausschied und möchte nun zum zweiten Mal in Folge die Europa League entern. Im Vorjahr gelang das durch einen Aufstieg gegen Sparta Prag.

Inter bestätigte in der vorangegangenen Qualifikationsrunde einmal mehr das Klischee der im Europacup lustlosen Italiener, wenn nicht gerade die Champions League auf dem Programm steht. Nach einem 3:0-Sieg bei Hajduk Split unterlag die Mannschaft von Andrea Stramaccioni den Kroaten zuhause mit 0:2 und rettete sich knapp ins Playoff. Aufgrund des seit Jahren offen demonstrierten Desinteresses der Serie-A-Clubs an der Europa League ist der dreimalige UEFA-Cup-Sieger gewiss eine der größten Unbekannten im Bewerb.

Athletic Bilbao – HJK Helsinki

Bisher keine direkten Duelle

Im Vorjahr drang Athletic bis ins Finale der Europa League vor, wo sich die Basken Atlético Madrid geschlagen geben musste. Auf dem Weg ins Endspiel von Bukarest begeisterte das Team von Marcelo Bielsa mit überragendem Kombinationsfußball und spielte sogar Manchester United in Old Trafford an die Wand. Erfolg weckt jedoch auch Begehrlichkeiten und so steht  Javi Martínez kurz vor einem Wechsel zu Bayern München. Der Spanier soll dem deutschen Rekordmeister bis zu 40 Millionen Euro wert sein.

Erst einmal gelang HJK der Sprung in eine UEFA-Gruppenphase, also man 1998 in die Champions League einzog. Seither kam mehrfach in der entscheidenden Runde das Aus und so musste man sich auch in der Champions-League-Qualifikation Celtic geschlagen geben. In der nationalen Meisterschaft blieb der finnische Paradeverein bisher hinter den Erwartungen zurück und rangiert momentan nur auf dem dritten Tabellenplatz.

Dinamo Bukarest – Metalist Kharkiv

Bisher keine direkten Duelle

In der Mitte des vergangenen Jahrzehnts wirkte Dinamo entscheidend am Aufschwung des rumänischen Vereinsfußballs in Europa mit. Insgesamt drei Teilnahmen an der Gruppenphase des UEFA-Cups beziehungsweise der Europa League standen zu Buche, während in den letzten beiden Jahren hingegen in der Qualifikation früh das Aus kam.      2007 stand der Verein mit den beiden Hunden im Emblem sogar vor dem Sprung in die Champions League, unterlag nach einem 1:1 bei Lazio Rom jedoch beim Rückspiel im ausverkauften Stadionul Lia Manoliu. Auch gegen Kharkiv wird Dinamo nicht im eigenen baufälligen Stadion antreten, sondern in die National Arena ausweichen, die am einstigen Standort des Lia Manoliu errichtet worden war und im Vorjahr das Europa-League-Finale beherbergte.

Aufgrund der zahlreichen Duelle mit österreichischen Mannschaften in den letzten Jahren könnte man von einer näheren Vorstellung von Metalist Kharkiv eigentlich absehen. Die Attribute des Teams aus dem Osten der Ukraine sind hinreichend bekannt. Verstärkt hat sich die Mannschaft von Trainer Miron Markevich mit einem weiteren Südamerikaner, Willian stellte mit einer Ablösesumme von vier Millionen Euro jedoch schon beinahe ein Schnäppchen dar. Abgegeben wurde hingegen Österreich-Schreck Marko Devic, der nun für Shakhtar Donezk seine Schuhe schnürt.

OoK_PS, abseits.at

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