Vorschau zum Europa-League-Playoff – Teil 2
Europa League 23.August.2012 OoK_PS 0
Noch eine Runde, dann steht das Teilnehmerfeld der diesjährigen Europa League fest. Zahlreiche prominente Vereine kämpfen um den Einzug in die Gruppenphase, während auch einige Underdogs ihre Chance wittern. Abseits.at stellt die interessantesten Duelle vor.
Feyenoord Rotterdam – Sparta Prag
Letztes direktes Duell: 0:4 und 0:2 (Champions-League-Gruppenphase 2001/02)
Beinahe erwartungsgemäß schied Feyenoord in der Champions-League-Qualifikation gegen Dynamo Kiew aus, weshalb es für den UEFA-Cup-Sieger von 2002 nun zumindest die Gruppenphase der Europa League werden sollte. Dabei mithelfen soll der routinierte Joris Mathijsen, der in der Verteidigung den zu Aston Villa abgewanderten Ron Vlaar ersetzen muss. Ansonsten setzte Trainer Ronald Koeman vor allem auf eher unbekannte Neuzugänge, was der nicht allzu rosigen Finanzlage des Vereins geschuldet ist.
In den Spielen gegen die Admira machte bei Sparta vor allem Leonard Kweuke von sich reden, während der Rest des Teams nicht unbedingt souverän auftrat und sich von den Niederösterreichern zwei Gegentreffer einschenken ließ und zahlreiche weitere Torchancen ermöglichte. Sollte wie im Vorjahr bereits im Playoff der Europa League das Aus kommen, würde das den Abwärtstrend des ehemaligen Champions-League-Stammgasts untermauern, denn auch von der einstigen nationalen Dominanz ist Sparta mittlerweile ein gutes Stück entfernt – die letzten beiden Meistertitel gingen nach Liberec und Pilsen.
Roter Stern Belgrad – Girondins Bordeaux
Bisher keine direkten Duelle
In den letzten Jahren stand Roter Stern ganz klar im Schatten von Erzrivalen Partizan, denn seit der Gründung der serbischen Super Liga ging nur ein Titel an die Rot-Weißen. In den beiden bisherigen Runden dominierten die Extreme: Zunächst wurde der weißrussische Club Naftan Novopolotsk mit dem Gesamtscore von 7:6 eliminiert, während im Duell mit Omonia Nikosia in 210 Minuten kein einziger Treffer fiel. Schlussendlich hatten die Serben im Elfmeterschießen das bessere Ende für sich. Für Unruhe sorgte der Rücktritt von Trainer Robert Prosinecki vor wenigen Tagen.
Nach zwei Jahren Pause schaffte Girondins Bordeaux wieder die Qualifikation für den Europacup, nachdem die beiden vergangenen Saisonen äußerst enttäuschend verlaufen waren. Auf dem Transfermarkt hielten sich die Franzosen bisher nobel zurück und starteten mit einem nahezu unveränderten Kader in die neue Saison. Neben Torhüter Cédric Carrasso stellen Yoan Gouffran und Benoît Trémoulinas die bekanntesten Spieler dar.
Bursaspor – Twente Enschede
Bisher keine direkten Duelle
Als Achter gerade noch ins nationale Playoff gerutscht, sicherte sich Bursaspor die Teilnahme an der Europa League. In der Vorrunde setzten sich die Türken, die vor zwei Jahren in der Champions League standen, nach einer Auswärtsniederlage mit 6:0 gegen Kuopio durch. Verlassen hat den Verein mittlerweile der einstige österreichische Nachwuchsnationalspieler Turgay Bahadir, der zu Istanbul BB wechselte.
Mark Jankos Ex-Verein ist bereits seit Anfang Juli im Europacup engagiert, da es nach einer schwachen Saison nur zur Teilnahme über den Fairplay-Platz reichte. Nach Siegen über Santa Coloma aus Andorra, Inter Turku und Mladá Boleslav trennt die Mannschaft von Steve McClaren nur mehr Bursaspor von der Gruppenphase. Mit Luuk de Jong und Ola John wurden zwei junge Leistungsträger teuer an Mönchengladbach und Benfica veräußert, während im Gegenzug Dusan Tadic um knapp acht Millionen Euro von Groningen geholt wurde und auch der junge Luc Castaignos von Inter Mailand kam.
Śląsk Wrocław – Hannover 96
Bisher keine direkten Duelle
Die Fans des polnischen Überraschungsmeisters hatten bei den beiden bisherigen Heimspielen im Europacup wenig zu lachen, denn sowohl die Partie gegen Buducnost Podgorica als auch jene gegen Helsingborg ging verloren. Während es gegen die Montenegriner noch zum Aufstieg reichte, kam für die Truppe rund um Sebastian Mila gegen den schwedischen Titelträger das Aus. Soll die prachtvolle EM-Arena nun auch im Herbst internationale Spiele sehen, muss dem Team des 69-Jährigen Trainers Orest Lenczyk wohl eine gehörige Überraschung gelingen. Eine abermalige Heimniederlage würde sich gegen Hannover als fatal erweisen.
Die Niedersachsen machten bei ihrer Rückkehr auf die internationale Bühne im Vorjahr eine gute Figur und scheiterten erst im Viertelfinale am späteren Sieger aus Madrid. Auch in der Bundesliga konnte Mirko Slomkas Mannschaft die gute Vorsaison bestätigen und plant nun weitere europäische Abenteuer. Damit das auch gelingt, wurde unter anderem ein alter Bekannter zurück nach Niedersachsen gelotst. Szabolcs Huszti spielte bereits von 2006 bis 2009 für die 96er, ehe er zu Zenit St. Petersburg wechselte. Nun ist der Ungar wieder zurück an seiner alten Wirkungsstätte, während mit Emanuel Pogatetz und Daniel Royer zwei Österreicher den Club verließen.
Atromitos Athen – Newcastle United
Bisher keine direkten Duelle
Atromitos ist einer der vielen kleineren Athener Vereine und steht erst zum zweiten Mal im Europacup – 2006 zog man gegen Sevilla den Kürzeren. In der Vorsaison reicht es etwas überraschend zum vierten Tabellenplatz, womit man sogar noch AEK hinter sich lassen konnte (das von der UEFA zudem keine Lizenz erhielt). Über reichlich Erfahrung verfügt Trainer Dusan Bajevic, der unter anderem bereits Roter Stern Belgrad, Olympiacos Piräus und PAOK Saloniki coachte. Der bekannteste Kaderspieler ist vielleicht der Deutsche Denis Epstein, der einst bei Köln spielte, nun aber schon einige Jahre in Griechenland engagiert ist.
Newcastle verstärkte sich eben erst mit Vurnon Anita von Ajax Amsterdam und bläst nach einer sechsjährigen Pause wieder zum Angriff im Europacup. Im Vorjahr belegte das Team aus Nordengland den fünften Tabellenplatz und ließ dabei sogar Chelsea hinter sich. Nach dem Abstieg in die Zweitklassigkeit unter Vereinslegende Alan Shearer im Jahr 2009 stehen die Mannen aus dem St. James Park nun wieder im Vorderfeld der Premier League, was auch der Anspruch des Clubs sein muss.
OoK_PS, abseits.at
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