Vorschau zum Europa-League-Sechzehntelfinale 2014/15 – Die Hinspiele
Europa League 19.Februar.2015 OoK_PS 0
Die Europa League erwacht aus dem Winterschlaf und startet mit dem Sechzehntelfinale in das neue Jahr. Abseits.at stellt drei spannende Partien vor.
AS Roma – Feyenoord Rotterdam
Bisher keine direkten Duelle
Im Lager der Roma hatte man mit dem Einzug in das Achtelfinale der Champions League spekuliert, doch schlussendlich sollte es anders kommen. Nach dem fulminanten Auftaktsieg gegen CSKA Moskau konnte kein weiterer voller Erfolg mehr eingefahren werden, und weil das entscheidende Spiel gegen Manchester City verloren ging, müssen die Hauptstädter nun mit dem zweihöchsten UEFA-Bewerb Vorlieb vornehmen. Zwar rangiert die Roma in der Serie A noch relativ komfortabel auf dem zweiten Tabellenrang, doch die gute Form des Saisonbeginns ist schon lange verflogen, wie auch das jüngste torlose Remis gegen den designierten Absteiger Parma untermauerte. Besonders bitter ist für die Mannschaft von Rudi Garcia der Ausfall von Kevin Strootman, der nur zu gerne gegen seine Landsleute von Feyenoord aufgelaufen wäre. Ein Kreuzbandriss setzt den Niederländer jedoch langfristig außer Gefecht.
So klingend der Name Feyenoord Rotterdam auch sein mag, auf internationaler Ebene müssen die Niederländer schon seit geraumer Zeit ganz kleine Brötchen backen, weshalb das Überstehen der Gruppenphase bereits ein nicht zu verachtender Erfolg war. Apropos Erfolg: Den letzten wirklichen dieser Art gab es vor mittlerweile 13 Jahren mit dem Gewinn des UEFA Cups. Auf dem Weg ins Endspiel feierte Feyenoord auch den bis dato letzten Sieg gegen eine italienische Mannschaft – Inter Mailand wurde im Semifinale mit 1:0 in die Knie gezwungen. Wie lange die guten Zeiten zurückliegen, zeigt auch der Umstand, dass der Finaltriumph gegen Borussia Dortmund im Jahr 2002 das letzte KO-Duell nach der Winterpause war, das Feyenoord für sich entscheiden konnte. Die Generalprobe der von Fred Rutten trainierten Mannschaft ging übrigens gehörig daneben: Bei Nachzügler Heracles Almelo musste Feyenoord eine 0:2-Niederlage hinnehmen. Dennoch steht in der Eredivisie weiterhin der dritte Tabellenplatz zu Buche.
Sevilla – Borussia Mönchengladbach
Bisher keine direkten Duelle
Wer sind schon Barcelona und Real Madrid? Die wahren Titelhamster Europas kommen aus Andalusien! Mit dem Gewinn der Europa League sicherte sich der FC Sevilla in der Vorsaison bereits den dritten Europacuptitel seit dem Jahr 2006 – eine mehr als nur eindrucksvolle Bilanz. Gegen Borussia Mönchengladbach wollen die Spanier, die sich in der Primera Division noch auf Tuchfühlung zu den Champions-League-Rängen befinden, im 100. Europacupspiel der Vereinsgeschichte den Grundstein zum nächsten Erfolg legen. Die Statistik rückt Sevilla in die Favoritenrolle: Die letzten fünf Europacupspiele im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán wurden allesamt gewonnen, darüber hinaus mussten die Spanier in neun Heimspielen gegen deutsche Mannschaften noch keine Niederlage hinnehmen.
Mönchengladbach kam ebenfalls bereits zu internationalen Titelehren, auch wenn diese schon deutlich länger zurückliegen: 1974 und 1979 gewannen die damals noch am Bökelberg ansässigen Fohlen den UEFA Cup. Wie Sevilla träumt auch Gladbach von der Champions-League-Teilnahme in der nächsten Saison, was als momentaner Tabellendritter der Bundesliga keineswegs vermessen ist. Am Wochenende gab es einen Last-Minute-Sieg im Derby gegen Köln – eine bessere Motivationsspritze für das schwierige Auswärtsspiel in Spanien ist kaum vorstellbar. Zwar sind die Gladbacher seit acht Europacupspielen ungeschlagen, der letzte Sieg in einem internationalen KO-Duell nach der Winterpause liegt allerdings lange zurück und datiert aus der Saison 1986/87, als man bis ins Semifinale des UEFA Cups vordrang. Vor zwei Jahren stand die Mannschaft von Lucien Favre ebenfalls in der Runde der letzten 32, damals kam gegen Lazio Rom das Aus.
Celtic – Inter Mailand
Letztes direktes Duell: 0:0 und 0:0 / 4:5 n.E. (Landesmeistercup-Semifinale 1971/72)
Celtic gegen Inter – vor allem die Fans der Schotten verbinden mit diesem Duell ganz besondere Erinnerungen. 1967 zwang Celtic die auf dem Papier haushoch überlegenen Italiener im Finale des Landesmeistercups sensationell in die Knie und feierte den mit Abstand größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Von einem solchen Triumph sind beide Mannschaften heute weit entfernt. Dass die Schotten überhaupt im Sechzehntelfinale stehen, haben sie nicht zuletzt einem Sieg am grünen Tisch gegen Legia Warschau in der Champions-League-Qualifikation zu verdanken, denn am grünen Rasen waren sie den Polen ebenso unterlegen wie später Salzburg in der Gruppenphase der Europa League. Somit gelten die Bhoys, die wieder einmal vor dem Gewinn der schottischen Meisterschaft stehen, als krasser Außenseiter, zumal der Celtic Park schon lange keine furchteinflößende Festung mehr ist.
Für Inter geht es in diesem Duell um viel mehr als nur den Aufstieg ins Achtelfinale. Der Sieger der Europa League bekommt heuer erstmalig einen Platz in der Champions League zugesprochen, was für die Nerazurri ob der schwachen Performance in der heimischen Meisterschaft der einzige Weg ist, die Königsklasse zu erreichen, die sie noch vor vier Jahren für sich entschieden. In den letzten Spielen zeigte die Formkurve allerdings ein wenig nach oben, auch dank der Neuzugänge Lukas Podolski und Xherdan Shaqiri. Für die Europa League konnte jedoch nur einer der beiden nachgenannten werden und die Wahl von Trainer Roberto Mancini fiel auf den Schweizer. Inter wartet noch auf einen Sieg nach 90 Minuten in Glasgow. Vor neun Jahren, beim letzten Antreten in der schottischen Metropole, gab es ein 1:1. Damals hieß Gegner aber nicht Celtic, sondern Rangers.
OoK_PS, abseits.at
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