Die Europa League erwacht aus dem Winterschlaf und startet mit dem Sechzehntelfinale in das neue Jahr. Abseits.at stellt vier spannende Partien vor.
Juventus Turin – Trabzonspor
Bisher keine direkten Duelle
Obwohl Juventus Turin die Serie A nach Belieben dominiert, wartet der italienische Paradeverein schon seit geraumer Zeit auf internationale Erfolge. Drang die alte Dame in der Vorsaison immerhin bis ins Viertelfinale der Champions League vor und musste sich dort dem späteren Sieger Bayern München geschlagen geben, kam diesmal bereits in der Gruppenphase das Aus. Nun ist es nicht so, dass die Europa League in Italien überbordende Popularität genießt, aber der deutliche Vorsprung in der Meisterschaft und die Tatsache, dass das Finale in Turin ausgetragen wird, sollten für Antonio Contes Truppe ausreichend Motivation darstellen, um sich ordentlich ins Zeug zu legen. Wird die Hürde Trabzonspor genommen, winkt übrigens ein Duell mit der Fiorentina.
Trabzonspor schloss seine Europa-League-Gruppe zwar vor Lazio Rom als Sieger ab, doch aufgrund des nur neunten Tabellenplatzes in der Süper Lig ist die Stimmung an der Schwarzmeerküste denkbar schlecht. Erst jüngst trennte sich der Verein von Trainer Resit Akcay, ein Nachfolger wurde bisweilen aber noch nicht benannt. Ob Marc Janko im Frühjahr zu mehr Einsatzzeit kommen wird, bleibt abzuwarten, allerdings gelang es Trabzonspor im vergangenen Transferfenster trotz großer Bemühungen nicht, einen neuen Stürmer zu verpflichten. Angeblich sollen die Türken auch am Salzburger Jonathan Soriano interessiert gewesen sein.
FC Porto – Eintracht Frankfurt
Bisher keine direkten Duelle
Ähnlich groß wie in Turin, war auch in Porto die Enttäuschung nach dem vorzeitigen Ausscheiden aus der Champions League. Auch ob der mäßigen Performance in der heimischen Meisterschaft war der Stuhl von Trainer Paulo Fonseca im Herbst gehörig ins Wackeln geraten, doch der 40-Jährige konnte sich bisher halten. Während Porto im Winter Lucho González nach Katar abgab, verstärkte man sich im Gegenzug mit einem alten Bekannte. Ricardo Quaresma, der zuletzt in den Vereinigen Arabischen Emiraten tätig war, kehrte nach fünfeinhalb Jahren wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück.
Auch im Frühjahr ist die Euphorie der Frankfurter Fans ungebrochen, was Spiele auf internationaler Ebene betrifft. Eine stattliche Abordnung der Hessen wird sich nach Portugal begeben, um die Eintracht-Kicker lauthals anzufeuern. Diese Unterstützung wird auch bitter notwendig sein, denn die Mannschaft von Armin Veh spielt eine äußerst durchwachsene Saison. Zuletzt setzte es gegen Borussia Dortmund in DFB-Pokal und Bundesliga zwei Niederlagen und es bleibt abzuwarten, wie viel Konzentration die Eintracht auf den Europacup richten wird, steckt man doch mitten im Abstiegskampf.
Swansea – Napoli
Bisher keine direkten Duelle
Swansea schaffte als Gewinner des englischen Ligapokals den Sprung in die Europa League und bisher schlugen sich die Waliser ebendort hervorragend. Zwar beendeten sie die Gruppe hinter Valencia, doch der hohe Auswärtssieg in Spanien deutete das Potenzial der Schwäne mehr als nur an. In der Premier League rangiert Swansea momentan auf dem zehnten Rang, doch die Lage ist trügerisch: gerade einmal vier Punkte beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsränge. Nicht zuletzt deshalb trennte sich der Verein vor kurzem von Trainer Michael Laudrup, interimistisch betreut nun Garry Monk das Team.
Obwohl Napoli in einer äußerst stark besetzten Champions-League-Gruppe mit Arsenal und Borussia Dortmund zwölf Punkte holte, reichte es nur zum dritten Platz. Nimmt die Mannschaft von Rafa Benitez die Europa League ernst, ist sie einer der absoluten Titelfavoriten, doch angesichts des engen Kampfes um die Champions-League-Ränge in der Serie A muss dies zumindest etwas infrage gestellt werden. Offensiv ist jedenfalls kaum eine andere Mannschaft so gut besetzt wie Napoli: Akteure wie Gonzalo Higuain, Marek Hamsik und Lorenzo Insigne lassen den Abgang von Edinson Cavani im Sommer zu Paris Saint-Germain vergessen.
Dynamo Kiew – Valencia
Letztes direktes Duell: 1:1 und 2:2 (UEFA-Cup-Achtelfinale 2008/09)
Schon seit geraumer Zeit spielt Dynamo Kiew in der Ukraine nur mehr die zweite Geige. Shakhtar Donzek ist enteilt und mittlerweile muss man sich den Angriffen von Metalist Kharkiv und Dnipropetrowsk erwehren. Auch die Glanzlichter auf internationaler Ebene liegen bereits länger zurück, daran konnten auch viele teure Transfers nichts ändern. Um neun Millionen Euro kam so unter anderem im Sommer ÖFB-Teamspieler Aleksandar Dragovic, der sich mittlerweile einen Stammplatz in der Innenverteidigung erspielt hat.
Valencia hinkt den eigenen Ansprüchen seit Saisonbeginn hinterher und läuft durchaus Gefahr, in der nächsten Saison gar nicht international vertreten zu sein. Zuletzt gelangen allerdings zwei beachtliche Befreiungsschläge. Zunächst wurde der FC Barcelona in Camp Nou mit 3:2 bezwungen und darauf folgte ein 5:0-Kantersieg gegen Real Betis. Am vergangenen Wochenende kam man zudem bei Sevilla immerhin zu einem torlosen Remis. Für Valencia spricht im Duell mit Dynamo Kiew übrigens der Schauplatz des Hinspiels: Aufgrund der instabilen Sicherheitslage verlegte die UEFA die Partie kurzerhand in Zyperns Hauptstadt Nikosia.
OoK_PS, abseits.at
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