Vorschau zum fünften Europa-League-Spieltag 2013/14
Europa League 28.November.2013 OoK_PS 0
Die Europa League geht in die fünfte Runde. abseits.at präsentiert vier spannende Paarungen.
Girondins Bordeaux – Eintracht Frankfurt
Hinspiel: 0:3
So sehr sich die Fans von Eintracht Frankfurt auch über die seltenen Europacupspiele freuen – am Donnerstag werden zehntausend Anhänger nach Frankreich reisen -, so wenig gut tut die internationale Luft ihrem Herzensverein. Die Eintracht kommt aus dem hinteren Mittelfeld der Bundesliga einfach nicht heraus – auch deswegen, weil man zu viele späte Gegentore kassiert. Auch am Samstag wurde in der Schlussphase ein Sieg gegen Schalke 04 vergeben. In der Europa League läuft es aber immerhin nach Wunsch und so haben die Hessen bereits einen Spieltag vor dem Ende der Gruppenphase die Möglichkeit, den Aufstieg zu fixieren.
Mit lediglich drei Punkten aus vier Spielen steht Girondins Bordeaux hingegen vor dem Aus. Trainer Francis Gillot bot zu oft nicht seine beste Elf auf, was ihm viel Kritik und seiner Mannschaften drei Pleiten einbrachte, zuletzt auf Zypern bei APOEL Nikosia. Hinzu kommt, dass es beim Verein, der vor gar nicht langer Zeit im Viertelfinale der Champions League stand, auch auf nationaler Ebene keineswegs rund läuft, wie der lediglich zwölfte Tabellenplatz zeigt. Für Eintracht Frankfurt wird es wohl ein Heimspiel im Stade Jacques-Chaban-Delmas, denn während sich viele Hessen angesagt haben, lockte Girondins in den beiden bisherigen Spielen nur eine sehr spärliche Zuschauerzahl ins Stadion.
Olympique Lyon – Real Betis
Hinspiel: 0:0
Jener Verein, gegen den Bordeaux vor drei Jahren im Viertelfinale der Königsklasse ausschied, trägt den Namen Olympique Lyon. Doch auch diese französische Mannschaft hat schon bei weitem bessere Zeiten erlebt, denn von Stars wie einst Juninho ist im Stade Gerlande keine Spur mehr. Der frühere Serienmeister liegt auch nur auf dem siebten Tabellenrang der Ligue 1 und hat seine langjährige Vorherrschaft an die neureiche Konkurrenz aus Paris und Monaco verloren. In der Europa League sind die Gones bis dato ungeschlagen, doch die Ausbeute von sechs Punkten aus vier Spielen ist nur bedingt zufriedenstellend, sodass man sich des Aufstiegs noch nicht sicher sein kann.
Zwei Punkte mehr auf dem Konto hat Real Betis, was angesichts der Lage des Vereins in der Primera Division durchaus erstaunlich ist. Die Truppe von Trainer Pepe Mel liegt mit nur neun Zählern auf dem letzten Tabellenplatz und bezog zudem am Wochenende eine bittere 0:4-Pleite im Derby gegen den FC Sevilla. Daher gilt es als nicht unwahrscheinlich, dass Leistungsträger wie Joan Verdú oder Jorge Molina in Frankreich geschont werden, um im beinharten Abstiegskampf Gewehr bei Fuß zu stehen.
Swansea – Valencia
Hinspiel: 3:0
Mit einem Paukenschlag eröffnete Swansea die Europa-League-Saison. Die Waliser setzten sich überraschend deutlich mit 3:0 in Valencia durch, sind im Gegensatz zu den Spaniern aber noch nicht für die nächste Runde qualifiziert. In der Doppelrunde gegen Kuban Krasnodar kam man nämlich nur zu zwei Unentschieden, wobei Kubans Ausgleich in Russland in allerletzter Minute fiel. In der Premier League halten sich die Schwäne derweil wacker, auch wenn Stürmer-Star Michu bisweilen noch nicht so recht auf Touren kam und erst zwei Treffer erzielte. In der Europa League scheint sich der Spanier deutlich wohler zu fühlen und steuerte je drei Tore und Assists bei.
Nach dem Schock vom ersten Spieltag behielt Valencia kühlen Kopf und feierte zwei Siege gegen St. Gallen sowie einen Triumph über Krasnodar, sodass man das Ticket für das Sechzehntelfinale bereits am vierten Spieltag lösen konnte. Valencias vorrangiges Ziel ist es jedoch, im nächsten Jahr in gewohnten Gefilden, der Champions League, anzugreifen, doch davon ist man derzeit in gutes Stück entfernt. Bereits zehn Punkte fehlen der Mannschaft von Miroslav Djukic auf den vierten Tabellenrang der Primera Division, welcher zur Teilnahme am Playoff zur Königsklasse berechtigt.
Slovan Liberec – Freiburg
Hinspiel: 2:2
Überraschung in Gruppe H: Slovan Liberec ist nach vier Spieltag noch ungeschlagen und nimmt Kurs auf die nächste Runde. Dabei hatten die Tschechen zuletzt in Sevilla mehr Glück als Verstand, denn die Andalusier vergaben Chance um Chance, sodass David Pavelka nach einem Solo über den halben Platz zum Endstand von 1:1 ausgleichen konnte. Doch die Ausgangslage für Slovan ist tückisch: Nur mit einem Sieg kann man vorzeitig den Aufstieg fixieren, bei jedem anderen Ergebnis ist man vom Parallelspiel abhängig und muss im schlimmsten Fall am letzten Spieltag in Estoril noch um das Weiterkommen zittern.
Auch der SC Freiburg hat es noch selbst in der Hand, seine internationale Saison bis nach Weihnachten zu verlängern, doch dazu wäre nicht nur ein Sieg in Tschechien, sondern auch ein Triumph gegen Sevilla am letzten Spieltag nötig. So wirklich glauben möchte an dieses kleine Wunder allerdings niemand, denn die Breisgauer stecken in der Bundesliga tief im Abstiegskampf, auch wenn ihnen am Wochenende ein nahezu existenziell wichtiger Sieg in Braunschweig gelang. Daher wird Trainer Christian Streich in Liberec wohl wieder eine bessere B-Mannschaft auf das Feld schicken, um seine Leistungsträger zu schonen.
OoK_PS, abseits.at
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