Vorschau zum vierten Europa-League-Spieltag
Europa League 6.November.2014 OoK_PS 0
In der Europa League steht der vierte Spieltag auf dem Programm. Abseits.at stellt drei spannende Partien vor.
Feyenoord Rotterdam – Rijeka
Hinspiel 1:3
Unglaublich, aber wahr: Zum letzten Mal überwinterte Feyenoord Rotterdam vor zehn Jahren im Europacup. Seither kam für den niederländischen Traditionsverein, der zwei Mal den UEFA Cup gewann, entweder in der Gruppenphase oder der Qualifikation das Aus, oder man verpasste gar auf nationaler Ebene die Teilnahme am internationalen Geschäft. Will das Team von Fred Rutten den Aufstieg schaffen, sollte gegen Rijeka tunlichst ein Sieg gefeiert werden, denn mit drei Punkten steht man derzeit am Ende der Gruppe, wenngleich die Tabellenspitze nur zwei Zähler entfernt ist. Während Feyenoord sowohl zum Auftakt in Sevilla als auch vor zwei Wochen in Kroatien verlor, gelang am zweiten Spieltag im Stadion De Kuip ein Heimsieg gegen Standard Lüttich.
Rijeka ist in dieser Saison zum zweiten Mal in der Gruppenphase der Europa League vertreten und feierte gegen Feyenoord den ersten Sieg überhaupt. Hauptverantwortlich für das 3:1 zeichnete sich Andrej Kramarić, der einen Hattrick erzielte und sich bereits in den Notizbüchern zahlreicher internationaler Topclubs befindet. Ob es für Rijeka zum Aufstieg reicht, wird sich vermutlich in der Fremde entscheiden, denn während man im heimischen Felsenstadion durchaus eine Macht ist, gelang auf fremden Plätzen bislang wenig. In vier Europa-League-Spielen sammelten die Kroaten, bei denen der Ex-Austrianer Marin Leovac zur Stammformation zählt, gerade einmal einen Punkt, ein Treffer gelang noch gar nicht.
Napoli – Young Boys Bern
Hinspiel 0:2
Napoli startete mit Siegen gegen Sparta Prag und Slovan Bratislava in die Europa League, musste sich zuletzt in Bern jedoch mit 0:2 geschlagen geben. Ein wenig hatte sich Trainer Rafael Benitez dies selbst zuzuschreiben, denn er schonte seine Superstars Marek Hamsik und Gonzalo Higuain über weite Strecken und wechselte sie erst in der absoluten Schlussphase ein. Es bleibt abzuwarten, ob das Duo beim Rückspiel in der Startelf stehen wird. Napoli würde ein voller Erfolg hinsichtlich des Unterfangens Aufstieg jedenfalls nicht schlecht zu Gesicht stehen, denn wie die Italiener haben auch Bern und Sparta Prag je sechs Punkte auf dem Konto. Dass das Potenzial, die KO-Runde zu erreichen, vorhanden ist, demonstrierte man nicht zuletzt am vergangenen Wochenende, als der AS Rom mit 2:0 besiegt wurde.
Keine erfolgreiche Generalprobe lieferten hingegen die Young Boys ab, sie unterlagen am Wochenende zuhause Aufsteiger Vaduz. Weil der Rückstand auf Tabellenführer Basel mittlerweile beträchtlich ist und auch im Cup bereits das Aus kam, wird das Warten auf einen Titelgewinn weitergehen. Viele der YB-Fans werden sich an den letzten gar nicht mehr erinnern können, liegt er doch bereits mehr als 10.000 Tage zurück und geht auf das Jahr 1987 zurück. Somit bleibt das Überwintern im Europacup das vorrangige Ziel der Hauptstädter, die erst einmal in Italien antraten, dies jedoch höchst erfolgreich: Vor zwei Jahren gelang in der Gruppenphase bei Udinese Calcio ein 3:2-Erfolg, der für das Weiterkommen letztlich jedoch trotzdem zu wenig war.
St. Etienne – Inter Mailand
Hinspiel 0:0
Freunde von Torfestivals kamen bei Partien von St. Etienne bislang nicht auf ihre Rechnung. Die Franzosen spielte an den ersten drei Spieltagen der Europa League jeweils 0:0 und erzielten auch in der Qualifikation gegen den türkischen Vertreter Karabükspor lediglich einen Treffer. Doch St. Etiennes Tor-Armut beschränkt sich nicht nur auf den Europacup, auch in der heimischen Ligue 1 traf das Team von Trainer Christophe Galtier erst zwölf Mal ins Schwarze. Zum letzten Mal überwinterten die Franzosen vor sechs Jahren auf internationaler Bühne und drangen dabei bis ins Achtelfinale des UEFA Cups vor, wo dann das Aus gegen Werder Bremen kam.
Auch Inter brannte bisher kein Feuerwerk ab, gewann vor dem torlosen Remis gegen St. Etienne aber in Dnipropetrowsk sowie auf heimischem Platz gegen Qarabag Agdam, sodass die Italiener gute Chancen haben, das Sechzehntelfinale zu erreichen. Dennoch ist im Inter-Lager keineswegs alles eitel Wonne, was der äußerst durchwachsenen Performance in der Serie A geschuldet ist. Nach der Niederlage gegen Parma am Wochenende rangiert der Champions-League-Sieger von 2010 nur auf dem zehnten Tabellenplatz und Trainer Walter Mazzari gerät zusehends unter Druck. Insofern bleibt abzuwarten, ob Inter in Frankreich mit allen Stars antritt, oder den einen oder anderen Leistungsträger nicht doch schont. Ein solcher wäre der Kolumbianer Fredy Guarin, dessen erste Europa-Station 2006 ausgerechnet St. Etienne war.
OoK_PS, abseits.at
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