Zahlreiche Ausfälle und immer noch bärenstark: Das ist die AS Roma!
Europa League 20.Oktober.2016 Daniel Mandl 0
Eine richtig harte Aufgabe wartet heute Abend auf den FK Austria Wien. Die Veilchen sind zu Gast in Rom und müssen gegen die AS Roma einen Top-Tag erwischen, möchte man im Stadio Olimpico punkten. Wir haben uns die Giallorossi und ihre Geschichte näher angesehen.
Nächstes Jahr feiert die AS Roma ihren 90.Geburtstag. Die Wölfe sind demnach im internationalen Vergleich der Traditionsvereine ein relativ junger Klub. Seit jeher gelten die Hauptstädter als Kultverein, allerdings sind die tatsächlichen Erfolge eher rar gesät. Erst dreimal konnte die Roma den Scudetto, also die italienische Meisterschaft holen – letztmalig 2001. Die Coppa Italia gewann man neunmal.
Zwei Europacupendspiele
Auch die großen internationalen Erfolge liegen bereits einige Zeit zurück. Zweimal standen die Giallorossi (die „Gelb-Roten“) in einem Europacupendspiel. Im UEFA-Cup-Finale 1991 musste man sich in zwei Spielen Inter Mailand geschlagen geben (0:2 a, 1:0 h), sieben Jahre zuvor entschied sogar erst das Elferschießen das Meistercupfinale zugunsten des FC Liverpool.
Viertelfinale als Topwert
Mittlerweile ist es zehn Jahre her, dass die AS Roma ein europäisches Viertelfinale erreichte. 2006/07 setzte man sich in der Champions League gegen Shakhtar Donetsk, Valencia und Olympiakos Piräus durch, besiegte im Achtelfinale Lyon und scheiterte dann deutlich an Manchester United. Seitdem war das Achtelfinale für den Europacupstammgast das höchste der Gefühle. In den letzten beiden Saisonen war jeweils im Achtelfinale Schluss, einmal gegen Real Madrid in der Champions League, einmal gegen die Fiorentina in der Europa League. Da und dort musste man zudem empfindliche Klatschen einstecken: In der vergangenen Saison gab es etwa ein 1:6 in Barcelona, im Jahr davor ein denkwürdiges 1:7 daheim gegen die Bayern.
Keine Geschichte mit österreichischen Klubs
Mit österreichischen Klubs verbindet die AS Roma keine Geschichte. Das Aufeinandertreffen mit der Austria ist das erste Pflichtspielduell der Fußballneuzeit. Lediglich bei der 100-Jahr-Feier des SK Rapid war die Roma eines von drei eingeladenen Teams. Allerdings gab es erfolgreiche österreichische Legionäre in Rom, wie etwa Michael Konsel oder Herbert Prohaska. Zudem war der Österreicher Jonas Baar im Jahr 1932 Trainer des Vereins.
Am aufsteigenden Ast
In den letzten drei Jahren wurde die AS Roma auch auf nationaler Ebene wieder stärker. Nachdem man 2012/13 nur enttäuschender Sechster wurde, folgten zwei Vizemeistertitel und ein dritter Platz. Die Meisterschaft ist aufgrund der Juventus-Übermacht nicht in Reichweite. So wohl auch heuer nicht, obwohl die Roma nach acht Runden mit fünf Punkten Rückstand auf dem zweiten Platz der Serie A rangiert.
Heimmacht – und trotzdem in Napoli erfolgreich
Zuletzt präsentierte sich die Roma schwankend, verlor in den letzten fünf Wochen die Auswärtsspiele beim FC Turin und in Florenz. Allerdings gelang am vergangenen Wochenende ein überraschender 3:1-Auswärtssieg in Napoli, was den zweiten Platz in der Serie A sicherte. Zu Hause sind die Römer ohnehin eine Macht: Alle vier Ligaheimspiele wurden gewonnen, die einzige Heimniederlage der Saison gab’s im Champions-League-Playoff gegen Porto (0:3). Auf nationaler Ebene ist Roma seit 17 Heimspielen ungeschlagen.
No Totti – No Party
Der Star im Team bzw. das Aushängeschild hat bereits 40 Jahre auf dem Buckel: Francesco Totti spielte im Laufe seiner Karriere ausschließlich für den AS Rom, gewann aber erst eine Meisterschaft. Insgesamt erzielte Totti in 747 Pflichtspielen für die Roma 301 Tore und bereitete 119 weitere vor. Trotz seines fortgeschrittenen Alters ist er auch in der laufenden Saison noch ein verlässlicher Einwechsler. Von Beginn an spielte er zwar nur zweimal, insgesamt bringt er es aber 2016/17 auf sechs Einsätze, in denen er zwei Tore und vier Assists beisteuerte. Gegen die Austria ist der Routinier auch eine Option für die Startaufstellung – beim 4:0 gegen Astra Giurgiu in der letzten Europa-League-Runde spielte Totti durch.
Solide Defensive ohne die ganz großen Namen
Für Furore sorgen mittlerweile aber freilich andere. Im 4-2-3-1 der Römer ist die Offensive namhafter als die Defensive. Da fehlen die richtig großen Namen. Der polnische Teamtorhüter Wojciech Szczesny ist noch einer der Bekannteren. In der Innenverteidigung sind aktuell der Grieche Kostas Manolas und der Argentinier Federico Fazio gesetzt. Dies allerdings nur, weil mit Antonio Rüdiger und Thomas Vermaelen zwei potentielle Starter verletzt ausfallen.
Erfindungsgeist auf den Außenverteidigerpositionen
Auch auf den Außenverteidigerpositionen hat die Roma derzeit Verletzungssorgen. Die zwei etatmäßigen Außen – der Portugiese Mário Rui und der Brasilianer Bruno Peres – fallen derzeit ebenfalls aus. Zuletzt wurde daher improvisiert. Kapitän Alessandro Florenzi, eigentlich ein zentraler Mittelfeldspieler, spielte rechts hinten; links spielte mit Juan Jesus ein nomineller Innenverteidiger. Gegen die Austria ist es möglich, dass der junge Moustapha Seck ins Team rutscht.
Ausfälle auch in der Mittelfeldzentrale
Auch im zentralen Mittelfeld muss Trainer Luciano Spalletti erfinderisch sein, weil Routinier Daniele de Rossi nach einem „Zigeuner“-Sager auf europäischer Ebene gesperrt ist. Zudem ist der Niederländer Kevin Strootman aufgrund eines Hexenschusses fraglich. Der 22-jährige Argentinier Leandro Paredes ist auf der Sechs gesetzt und auch der belgische Teamspieler Radja Nainggolan ist ein heißer Kandidat für die Startelf – entweder als Achter oder Zehner. Aber auch das brasilianische Supertalent Gerson oder der bereits angesprochene Kapitän Florenzi könnten in die erste Elf rutschen. Und dann wäre da natürlich noch Totti, der auf der Zehn immer eine Möglichkeit ist. Und der wäre dann natürlich auch anstelle von Florenzi der Kapitän der Giallorossi.
Dzeko und Salah als Offensivstars
Die drei Offensivsten sind das Prunkstück der Roma. Allen voran ist hier natürlich der bosnische Superstar Edin Dzeko zu nennen, der aktuell konkurrenzlos als Mittelstürmer gesetzt ist. In acht Serie-A-Partien erzielte der 30-Jährige sieben Tore, davon zwei zuletzt beim Sieg in Napoli. Rechts ist der wendige Ägypter Mohamed Salah fix eingeplant, der heuer auch schon bei fünf Toren und drei Assists steht.
Rutscht El Shaarawy ins Team
Fraglich ist die Besetzung der Linksaußenposition. Hier hat der Argentinier Diego Perotti die Nase vorn, allerdings hatte er zuletzt Probleme mit dem Hüftbeuger, weshalb bei ihm auch eine Pause in Frage käme. Die Alternative wäre das einstige Supertalent Stephan El Shaarawy, der zwar in der laufenden Saison noch nicht so richtig in Schuss kommt, dafür aber im vergangenen Frühjahr seinen zweiten Frühling erlebte und auch den Weg zurück ins italienische Nationalteam fand.
Neun Ausfälle als Chance für die Veilchen
Unterm Strich erwischt die Austria die AS Roma zu keinem ungünstigen Zeitpunkt. Klar: Die Italiener sind außerordentlich heimstark, verfügen über eine Top-Offensive und sind nur an einem außergewöhnlichen Tag zu besiegen. Allerdings beklagt die Roma derzeit satte neun Ausfälle und kann keineswegs aus dem Vollen schöpfen. Das restliche Oktober-Programm besteht aus Partien, die man jedenfalls gewinnen muss, wenn man in der Serie A vorne dabei bleiben möchte. Obwohl Spalletti fast eine ganze Mannschaft vorgeben und auch ein wenig experimentieren muss, ist es daher möglich, dass Reservisten wie El Shaarawy, Seck oder Gerson ins Team kommen, um ein wenig zu rotieren.
Eine Wettempfehlung zur Partie zwischen der AS Roma und der Wiener Austria findet ihr bei wettbasis.com. Eine detaillierte Vorschau auf das Spiel wird euch ebenfalls geboten.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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