Nach jedem Spieltag küren wir den „Helden des Spieltags“. Wer fiel mit einer außergewöhnlichen Leistung auf? Wer meldete sich um den Fairplay-Preis an? Oder war es gar ein tragischer Held?
Mit dem Einsteig der österreichischen Nationalmannschaft ins Turnier hofften wir natürlich den Held des Tages in der eigenen Mannschaft küren zu dürfen. Und tatsächlich ging unsere Hoffnung auf.
Unser Held des Tages (2) ist der ÖFB-Abwehrchef David Alaba.
Es ist ein lange durchgekautes, leidiges Thema: Die Rolle von Langzeit-Bayern-Legionär und Neo-Madrilene David Alaba im Nationalteam. Nur selten spielte der Superstar des Teams dieselbe Position in derselben Ausrichtung, wie er es jahrelang höchsterfolgreich in München praktizierte. Im Nationalteam fand man Alaba häufig im Mittelfeldzentrum – und Kritik ließ nur selten lange auf sich warten. Zu wenig dominant, zu unkreativ, ein Schatten seiner Bayern-Selbst wäre er auf dieser Position.
Die allermeisten Beobachter sahen in Alaba stets einen Linksverteidiger bzw. im neueren Sprachgebrauch einen linken Flügelverteidiger. Im Nationalteam spielte er hier relativ selten, genauer gesagt 29-mal in 82 Länderspielen – so auch zuletzt in der Vorbereitung auf das EM-Turnier.
Beim 3:1-Sieg über Nordmazedonien spielte er aber erstmalig auf einer Position, auf der er im Nationalteam noch kein einziges Mal spielte – nämlich als innerer Innenverteidiger in einer Dreierabwehrkette. Dies wurde in den Medien häufig als „Fodas Experiment“ tituliert, aber ein solch großes Experiment war es gar nicht, zumal Alaba das Spiel in einer Dreierkette bestens aus München kennt – wenn auch nicht unbedingt primär auf der innersten Position.
Aber genau hier passt Alaba perfekt hin! Der routinierte 28-Jährige hat das Spiel vor sich, kann mit seiner großen Passsicherheit und Übersicht punkten und vor allem auch seine Mannschaft coachen. Punktuelle Vorstöße aus einer solchen Konstellation heraus, sorgen nicht für allzu viel Destabilisierung, zumal man immer noch über zwei weitere Innenverteidiger verfügt. So gesehen beim Assist vor dem 2:1 durch Michael Gregoritsch, als Alabas Vorstoß in den linken, offensiven Halbraum die Ordnung der Nordmazedonier zerstörte, ohne das ÖFB-Team defensiv zu entblößen.
Alaba spielte seinen Part gestern Abend staubtrocken und mit unglaublicher Eleganz und Sicherheit herunter. Die unglaublichen Statistiken des Abwehrchefs: 114 Ballkontakte, 99 Pässe, von denen 93,9% einen rot-weiß-roten Abnehmer fanden und insgesamt fast 11 ½ Minuten am Ball. Hinzu kam vor allem auch die Ausstrahlung, die Alaba von dieser Position aussendete. Er war für seine Gegenspieler nie zu überwinden, in Defensivzweikämpfen immer da, wenn man ihn brauchte. Alaba war der Fels in der Brandung – und zudem ein strategisch äußerst wertvoller, weil sicherer.
Die ÖFB-Fans verglichen den Real-Madrid-Legionär sogar mit dem großen Ernst Happel – oder zumindest damit, wie sich die jungen Fans Happel und seinen Spielstil vorstellten. Fakt ist wohl, dass Alabas Rolle gegen Nordmazedonien das modernste und innovativste war, was die Ära Foda bisher zu bieten hatte. Und wieder einmal lag das Gute so nah, denn dass Alaba Dreierkette kann, bewies er ja häufig genug. Auch in den nächsten Spielen gegen die Niederlande und die Ukraine wird diese neue Rolle ein Schlüssel im (Aufbau-)Spiel der Österreicher sein.
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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