Nach jedem Spieltag küren wir den „Helden des Spieltags“. Wer fiel mit einer außergewöhnlichen Leistung auf? Wer meldete sich um den Fairplay-Preis an? Oder... Held des Spieltags (3): Patrik Schick (Tschechien)

Nach jedem Spieltag küren wir den „Helden des Spieltags“. Wer fiel mit einer außergewöhnlichen Leistung auf? Wer meldete sich um den Fairplay-Preis an? Oder war es gar ein tragischer Held?

Am Montag war unser Held des Spieltags der zweite Doppelpacker des Turniers, der aber vor allem mit einem absolut außergewöhnlichen Tor auf sich aufmerksam machte.

Unser Held des Spieltags (3) ist der tschechische Matchwinner Patrik Schick.

Der tschechische Angreifer von Bayer 04 Leverkusen war im ersten Gruppenspiel der Tschechen die personifizierte Gefahr. Schick hatte gegen die Schotten gerade mal 45-mal den Ball, brachte es aber dennoch auf sechs Abschlüsse, von denen fünf aufs Tor gingen und zwei rein.

Zusätzlich war er gegen eine beherzt spielende schottische Mannschaft auch als Prellbock wichtig, sicherte Bälle, verarbeitete sie passabel weiter. Es gab gegen schottische Defensiven jedenfalls schon Stürmer mit einer schlechteren Verarbeitungsquote. Nur in wenigen Fällen agierte Schick unsauber und ließ sich den Ball etwas zu einfach abluchsen. Dafür war er aber auch als physische Komponente wichtig, machte kleinere Fouls, störte den gegnerischen Spielaufbau.

Zentral waren aber eindeutig seine beiden Treffer. Bereits sein erstes Tor, das er per Kopf erzielte, war ansehnlich und zeigte seine Durchschlagskraft und Entschlossenheit. Richtig stark war jedoch der zweite und letzte Volltreffer: Ohne sich den Ball vorher vorzubereiten oder ihn auch nur zu berühren, schoss Schick einen Befreiungsschlag aus der tschechischen Abwehr von der Mittellinie direkt aufs gegnerische Tor und überhob Torhüter David Marshall.

Beeindruckend war dabei vor allem die Flugkurve des Balles, den Schick schlichtweg perfekt traf. In dieser einen Szene ließ er all das aufblitzen, was man ihm bereits seit Jahren nachsagt, was er aber dennoch noch nie dauerhaft und hundertprozentig abrufen konnte. Schick galt bereits früh als größtes tschechisches Talent seines Jahrgangs, tat sich aber in Italien, vor allem bei der AS Roma, schwer und konnte auch in Deutschland trotz einiger Treffer nie so explodieren, wie man es sich von ihm erhoffte. In der abgelaufenen Bundesligasaison erzielte der 25-Jährige neun Treffer für die Werkself.

Dass er nun gegen die Schotten mit dem 2:0 einen solchen „Ibrahimovic“ raushaute, darf die tschechischen Fans aber zuversichtlich stimmen, dass Schick auch die weiteren Spiele des Turniers mit großem Selbstvertrauen und einigen „speziellen“ Aktionen beglücken wird!

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen