Held des Spieltags (6): Denzel Dumfries (Niederlande)

Nach jedem Spieltag küren wir den „Helden des Spieltags“. Wer fiel mit einer außergewöhnlichen Leistung auf? Wer meldete sich um den Fairplay-Preis an? Oder war es gar ein tragischer Held?

Österreich hatte nach einer schwachen Darbietung gegen die Niederlande nicht den Hauch einer Chance. Wieder einmal traf ein Spieler, den man vor dem Turnier wohl noch nicht so sehr auf der Rechnung hatte.

Unser Held des Spieltags (6) ist der Niederländer Denzel Dumfries.

Mit De Bruyne, Yarmolenko und Dumfries gab es am gestrigen EM-Tag drei Spieler, die je ein Tor und einen Assist beisteuerten und ihre Teams damit auf die Siegerstraße brachten. Wir entschieden uns dennoch dem Niederländer Dumfries den Titel „Held des Spieltags“ zu verleihen.

Dumfries ist bisher sicher eine der Entdeckungen des Turniers. Der Rechtsverteidiger ist Kapitän von PSV Eindhoven und spielt seit 2018 im niederländischen Team. Der Sohn eines surinamischen Vaters und einer Mutter aus Aruba brachte es in der vergangenen Saison für PSV Eindhoven auf vier Tore und neun Assists aus 41 Spielen. Auf seinen ersten Titel wartet der 25-Jährige aber noch.

Im Sommer 2018 wechselte Dumfries um 5,5 Millionen Euro von Heerenveen zur PSV und erarbeitete sich sofort einen Stammplatz im Team. Auch aus dem Nationalteam ist der dynamische Rechtsfuß mittlerweile nicht mehr wegzudenken und bei der EURO kommt auch das Toreschießen langsam in Fahrt: Seine beiden Treffer gegen die Ukraine und Österreich waren seine ersten im Teamdress der Elftal.

Kurios ist übrigens, dass Dumfries bisher nicht nur Länderspiele für Holland bestritt. Im Alter von 17 Jahren spielte der rechte Flügelverteidiger zweimal für die Nationalmannschaft von Aruba. In den beiden Partien, die jeweils gegen Guam bestritten wurden, erzielte er einen Treffer. Da es sich um Freundschaftsspiele handelte, durfte Dumfries später in den niederländischen Verband wechseln.

Dumfries ist definitiv ein wichtiger Baustein für die starke rechte Offensivseite der Niederländer. Er spult unermüdlich seine Kilometer ab, ist auf der Seite mit dem pendelnden De Jong und Memphis Depay im Angriff ein wichtiger Kombinationsspieler und zudem auch noch torgefährlich. Er ist jedenfalls ein Spieler, dessen Stern bei dieser EM erst so richtig aufgehen könnte. Das ist auch internationalen Topklubs nicht verborgen geblieben: Dumfries wird mittlerweile mit Bayern München und dem FC Everton in Verbindung gebracht. Allerdings sieht es derzeit danach aus, als würde der 188cm große gebürtige Rotterdamer nach dem Turnier zu Inter Mailand wechseln.