Held des Spieltags (9): Roberto Mancini (Italien)

Nach jedem Spieltag küren wir den „Helden des Spieltags“. Wer fiel mit einer außergewöhnlichen Leistung auf? Wer meldete sich um den Fairplay-Preis an? Oder war es gar ein tragischer Held?

Makellos, ohne Gegentor und sogar mit der entsprechenden Rotation zog Italien ins Achtelfinale der UEFA EURO 2020 ein.

Unser Held des Spieltags (9) ist der Teamchef der Azzurri, Roberto Mancini.

Drei Spiele, drei Siege, 7:0-Tore – und bis auf den dritten Torhüter alle Kaderspieler eingesetzt. Der Grund warum Mancini diesmal unser Held des Spieltags ist, ist aber ein recht simpler und hängt nicht mit der tollen Art und Weise zusammen, wie er seine Mannschaft auf die Gegner einstellt.

Die Art, wie Mancini mit dem Mannschaftsgefüge umgeht, ist durchaus beeindruckend. Kurz vor Spielende gegen Wales wechselte er seinen Stammkeeper Gianluigi Donnarumma aus und brachte den 34-jährigen Salvatore Sirigu vom FC Torino. Der Routinier kam so zu seinem 27. Länderspiel und durfte vor heimischem Publikum auch noch an der EM mitwirken.

Der Hintergrund für diese Aktion liegt in Mancinis eigener Karriere. Der heutige Teamchef brachte es auf 36 Einsätze für die Squadra Azzurra, nahm als Stammspieler an der EM 1988 teil, aber sein großer Traum wurde ihm nicht erfüllt. Bei der Heim-WM der Italiener 1990, bei der das Team den dritten Platz eroberte und alle Offensivspieler im Schatten von Toto Schillaci und Roberto Baggio standen, saß Mancini siebenmal auf der Bank und wurde kein einziges Mal eingewechselt. Trainer Azeglio Vicini setzte vorne auch noch eher auf Vialli oder Carnevale, als auf den damals 25-jährigen Mancini. Diesen Schmerz, den er bis heute spürt, wie er selbst erklärte, wollte er seinen Spielern ersparen, weshalb er bis auf den dritten Keeper Alex Meret abgesprochenerweise allen ihre Minute gab. Klasseaktion!