„Three Lions“ titelreif? Das darf man von England bei der EURO erwarten!
Europameisterschaft 2024 14.Juni.2024 Patrick Stummer
Heute Abend startet die Fußball-Europameisterschaft in München mit dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland. Grund genug für uns einen Einblick auf die Favoriten und die gefährlichen Außenseiter zu werfen. Und es zeigt sich: Nicht alles ist Gold, das glänzt, denn sogar die absoluten Topfavoriten haben ihre Schwächen.
Southgate hat bei der Kaderauswahl alles richtig gemacht
Der Weltmeister von 1966 und amtierende Vizeeuropameister hat ein wahres Luxusproblem im Kader und so sah sich Coach Southgate gezwungen zahlreichen Spielern, die bisher seinem Stamm angehörten, die Tür zu zeigen.
Und so hat sich der Trainer beim finalen Kader der Three Lions für formstarke und junge Spieler entschieden und zahlreiche Spieler, mit denen man zumindest durchaus im Kader gerechnet hätte, zu Hause gelassen. So verfolgen etwa Jack Grealish, James Maddison, Marcus Rashford, Jordan Henderson und Harry Maguire die EM vor dem Fernsehbildschirm.
Was auffällt: Die englische Mannschaft ist jung und viele Spieler kleinerer Premier-League-Teams haben es in den 26-Mann-Kader geschafft. Oliver Glasners Crystal Palace stellt mit Jordan Henderson. Marc Guehi, Eberechi Eze und Adam Wharton gleich vier Spieler.
Southgate geht einen mutigen Weg, indem er auf Jugend und weniger auf Routine setzt. Nur 12 der insgesamt 26 Spieler waren auch bei der WM 2022 an Bord.
Die Qualifikation
In der Qualifikation zur Euro gab es in acht Spielen sechs Siege und zwei Unentschieden in einer Gruppe mit Italien, der Ukraine, Nordmazedonien und Malta.
Die Unentschieden gab es aber nicht, wie man vermuten könnte gegen Italien sondern die Ukraine und Nordmazedonien. Zwei Spiele in denen Southgate Spielern die Chance gab, die sonst nicht so oft zum Zug kommen. Die Squadra Azzurra konnten die Three Lions mit 3:1 und 2:1 besiegen.
Als eines von nur sechs Teams blieben die Engländer in der Qualifikation ungeschlagen.
Der Starspieler
Der große Star Im Team der Engländer ist Bayern-Legionär Harry Kane. Der Kapitän schaffte es in dieser Saison für die Münchner auf 36 Tore in 32 Spielen. Für die Nationalmannschaft netzte er bisher 63-mal in 91 Spielen.
Da ihm mit den Bayern in dieser Saison Titel verwehrt blieben, hat die EM für den mittlerweile 30-Jährigen in Sachen Titel nun Priorität.
Die Stärken
Dass Southgate Spieler wie Marcus Rashford zu Hause lassen kann, zeigt das Luxusproblem der Engländer. Das Mutterland des Fußballs hat entgegen zahlreicher Expertenmeinungen den besten Kader aller an der Europameisterschaft teilnehmenden Nationen.
Den Gegnern am meisten Kopfzerbrechen bereiten wird die Offensive. Neben Kane und dem Premier -League-Spieler des Jahres Phil Foden kann Southgate auf Bukayo Saka und Champions League Sieger Jude Bellingham im 4-2-3-1 oder 4-3-3 bauen. Dazu gesellen sich Anthony Gordon und die Shootingstars der diesjährigen Premier-League-Saison Cole Palmer, Eberechi Eze und Ollie Watkins, was die Offensive extrem unberechenbar macht.
Eine weitere Stärke der Engländer liegt auf den Außenbahnen. Denn nicht nur die Flügelspieler sind schnell und technisch stark sondern auch die Außenverteidiger Trent Alexander Arnold, Kyle Walker und Kieran Trippier. Die Außenverteidiger schalten sich bei jedem Angriff ins Offensivspiel ein, was eine Überzahl in der gegnerischen Hälfte schafft und das Verteidigen erschwert.
Standardsituation gehören wie jeher zu den gefährlichsten Waffen der Three Lions.
Die Schwächen
Das Elfmeterschießen. Keiner Nation versagen in wichtigen Spielen so oft die Nerven wie den Engländern.
Aber auch sonst sind die Engländer nicht unantastbar. Keeper Pickford ist zwar ein sehr guter Tormann, gönnt sich aber ab und an einen Aussetzer. England hat kein Torhüterproblem, aber einen Keeper, dem manchmal die Nerven einen Strich durch die Rechnung machen.
Spannend wird sein, wie das junge englische Mittelfeld das Turnier meistern kann. Mit 25 Jahren ist Declan Rice der älteste Spieler auf dieser Position. Mit Kobbie Mainoo, Cole Palmer und Adam Wharton feiern gleich vier der sieben nominierten Mittelfeldspieler ihr WM- bzw EM-Debut.
Fazit
England hat über die letzten Jahre seine eigene goldene Generation mit schier unfassbar viel Talent aufgebaut.
Wenn es die Engländer vermeiden ins Elfmeterschießen zu kommen, scheint der Titel dieses Jahr so nahe wie schon lange nicht mehr.
Das Halbfinale ist jedenfalls Pflicht, fraglich wird jedoch bei englischen Mannschaften immer die Fitness sein. Nach einer langen kräftezehrenden Premier-League-Saison hatten die Three Lions schon mehrmals mit körperlichen Problemen bei Endrunden zu kämpfen.
Mit Serbien, Dänemark und Slowenien haben die Engländer aber eine Gruppe, die ihnen liegen sollte.
Patrick Stummer, abseits.at
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Patrick Stummer
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