UEFA EURO 2024: Alles, was ihr über Gruppe B wissen müsst
Europameisterschaft 2024 11.Juni.2024 Daniel Mandl
Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft 2024. Im Vorfeld des Turniers sehen wir uns die Gruppen an, analysieren die Ausgangslage, stellen die wichtigsten Spieler vor und sagen euch, auf welche Spieler ihr neben den bekannten Stars genau achten müsst.
Heute widmen wir uns Gruppe B – die Hammergruppe der Vorrunde – mit Spanien, Italien, Kroatien und Albanien.
Fünf gewonnene Europameisterschaften tummeln sich in Gruppe B: Spanien holte den Titel dreimal, Italien zweimal – und ist auch amtierender Titelverteidiger. In kaum einer anderen Gruppe ist die Chance auf einen „sterbenden Favoriten“ so hoch wie hier.
Der Favorit
Auch wenn die vor allem auf den oberen Rängen sehr ausgeglichen sein dürfte, gilt Spanien als der Gruppenfavorit. Trainer Luis de la Fuente ist dafür bekannt, seiner Mannschaft mehr Freiräume als seine erfolglosen Vorgängen zu gewähren und entsprechend befreit spielt die „Furia roja“ auch auf. So sah man etwa im letzten Test, einem 5:1 gegen Nordirland, die ganze Offensivpower des Teams, das nominell allerdings nicht so hochkarätig besetzt ist, wie es noch bei den letzten Turniersiegen der Fall war.
Die zweite Reihe
Italien und Kroatien sind die namhaften Verfolger der Spanier. Die Italiener waren in den letzten Jahren wankelmütig, gewannen die im Jahr 2021 stattfindende EM aufgrund ihrer sensationellen Organisation und Spielkultur, verpassten rund um das Turnier aber gleich zweimal hintereinander die Qualifikation für die Weltmeisterschaft, was in der fußballverrückten Nation einer kleinen Katastrophe gleichkommt.
Kroatien wiederum bewies vor allem unter Teamchef Zlatko Dalic mehrfach, dass man bei Großereignissen starke Mentalitätsleistungen abrufen kann. In der Mannschaft mit 20 Legionären wird sich aber die Frage stellen, ob die Mischung aus Jung und Alt ausgewogen genug ist. In der UEFA Nations League zeigten die Kroaten allerdings, dass man mit den ganz Großen mithalten kann und scheiterte im Finale erst im Elferschießen an Spanien.
Der Außenseiter
Ein attraktives Los hat Albanien mit dieser Gruppe zweifelsohne zugelost bekommen – aber die Chancen auf Punkte sind für die No-Name-Truppe gegen die drei Granden des Weltfußballs wohl eher gering. Der Vorteil: Die Albaner können befreit drauf los spielen, denn niemand erwartet etwas von ihnen.
Die Stars
In einer Gruppe wie dieser, in der die Stars derart allgegenwärtig sind, ist es sehr schwierig einzelne Personalien herauszuheben. Bei den Spaniern ist wohl Rodri von Manchester City die wichtigste Personalie und das verlässliche, nahezu fehlerfrei agierende Passmetronom im Mittelfeld. Da er von Barcelonas Pedri unterstützt wird, könnte Spanien wohl eines der technisch sichersten Mittelfelder des Turniers haben.
Bei den Kroaten ist der Star natürlich der 38-jährige einstige Weltfußballer Luka Modric. Besonders hervorzuheben ist aber auch Manchester Citys Innenverteidiger Josko Gvardiol, der eine zentrale Rolle in der Defensive Kroatiens einnimmt. Bei Italien ist mit Nicolò Barella von Inter Mailand auch ein zentraler Mittelfeldspieler der wohl größte Star – neben Keeper Gianluigi Donnarumma, der 2021 zum Spieler des Turniers gewählt wurde, in der vergangenen Saison aber nicht frei von Fehlern war. Der Top-Star Albaniens ist mit dem Sechser Kristjan Asllani ein Inter-Mailand-Legionär.
„Men to watch“
Einen Tag vor dem EM-Finale wird Lamine Yamal seinen 17. Geburtstag feiern. Der Barcelona-Youngster ist einer der Spieler, den TV-Kommentatoren bei jedem Spiel ganz besonders abfeiern werden (womöglich selbst, wenn ihm nicht so viel gelingt). Aber natürlich lohnt es sich, Yamal auf die Beine zu schauen. Der 16-Jährige ist eines der größten Talente des Weltfußballs und ein potentieller neuer Weltstar. In Deutschland darf er sich erstmals auf der großen Bühne der Nationen präsentieren.
Bei den Kroaten muss Josip Stanisic nach seiner sensationellen Saison für Bayer Leverkusen genau beobachtet werden. Der 24-Jährige wird beim WM-Finalisten von 2018 als Rechtsverteidiger gesetzt sein. Bei Italien gibt es gleich mehrere Spieler, die noch keine großen Namen haben, aber die EM als Sprungbrett nach ganz oben verwenden könnten: So etwa Bologna-Innenverteidiger Riccardo Calafiori (22), Inter-Einwechselspieler Davide Frattesi (24) oder Atalantas Brecherstürmer Gianluca Scamacca (25).
Bei den Albanern ist speziell der Mittelstürmer einer, auf den man achten sollte. Armando Broja (22) ist gebürtiger Engländer, steht bei Chelsea unter Vertrag und wurde von den Blues bereits dreimal verliehen.
Österreich-Bezug
Während es in den spanischen, italienischen und albanischen Auswahlen keinerlei Österreich-Bezug gibt, findet man bei den Kroaten gleich mehrere Namen, die hierzulande vertraut sind: Luka Sucic etwa, der in Linz geboren wurde und für Red Bull Salzburg aufläuft. Auch sein Positionskollege Mateo Kovacic wurde in Linz geboren, spielte aber nur im Nachwuchs für den LASK und bei der ASKÖ Ebelsberg. Er verließ Österreich bereits 14-jährig. Zudem spielte auch der heutige Lecce-Legionär Marin Pongracic früher in Salzburg.
„Story-Potential“
Es wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das letzte große Turnier für Kroatiens Luka Modric sein. Auf Klubebene und auf individueller Ebene gewann der 38-Jährige alles, unter anderem sechsmal die Champions League. Einzig mit Kroatien wartet er auf den ersten nennenswerten Titel. Bis ins WM-Finale stieß er 2018 bereits vor – aber bei Europameisterschaften war die Viertelfinalteilnahme 2008 der größte Erfolg. Die Chance ist nicht groß, aber Kroatien zeigte schon mehrfach, dass nichts unmöglich ist – und ein Titel bzw. womöglich sogar weniger als das, würde vor allem Modric’ große Karriere definitiv krönen.
Schnelle Fakten
Trainer | Kapitän | Durchschnittsalter | FIFA-Weltrangliste | |
Spanien | Luis de la Fuente | Álvaro Morata | 27,0 | 8. |
Kroatien | Zlatko Dalic | Luka Modric | 27,7 | 10. |
Italien | Luciano Spalletti | Gianluigi Donnarumma | 26,5 | 9. |
Albanien | Sylvinho | Etrit Berisha | 27,3 | 66. |
Die Spiele
Samstag, 15.06.2024 | Spanien | Kroatien | (18:00 Uhr) |
Samstag, 15.06.2024 | Italien | Albanien | (21:00 Uhr) |
Mittwoch, 19.06.2024 | Kroatien | Albanien | (15:00 Uhr) |
Donnerstag, 20.06.2024 | Spanien | Italien | (21:00 Uhr) |
Montag, 24.06.2024 | Kroatien | Italien | (21:00 Uhr) |
Montag, 24.06.2024 | Albanien | Spanien | (21:00 Uhr) |
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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