In der Saison 2024/25 liefern wir euch wieder regelmäßige Updates zur UEFA-Fünfjahreswertung und was die Entwicklungen in den Europacup-Wochen für die österreichischen Klubs und... Fünfjahreswertung: Starke Norweger machen Österreich Strich durch die Rechnung

In der Saison 2024/25 liefern wir euch wieder regelmäßige Updates zur UEFA-Fünfjahreswertung und was die Entwicklungen in den Europacup-Wochen für die österreichischen Klubs und ihre europäischen Ambitionen bedeuten.

Nach jetzigem Stand (21.2.2025) sieht die neuralgische Zone in der UEFA-Fünfjahreswertung wie folgt aus:

9. Tschechien (43,900)
10. Türkei (43,500)
11. Griechenland (38,312)
12
. Norwegen (37,687)
13. Österreich (35,350)
14. Schottland (34,750)
15. Dänemark (
33,981)
16. Schweiz (33,225)
17. Polen (3
3,000)
18. Israel (31,625)

Das ist die Range, die wir für die weitere Europacupsaison beobachten müssen. Für Österreich ist es meistens gut, wenn Klubs aus diesen Ländern in Europa ausscheiden oder keine Punkte holen.

Ergebnisse dieser Woche:

9. Tschechien – 43,900 (+600)

Viktoria Pilsen schaffte mit einem 3:0-Sieg über Ferencvaros doch noch den Einzug ins Achtelfinale der Europa League, wo nun Lazio Rom als Gegner wartet.

Nächste Runde:
EL-AF: Viktoria Pilsen – Lazio Rom

10. Türkei – 43,500 (+600)

Galatasaray schied nach der 1:4-Niederlage gegen Alkmaar im Hinspiel erwartungsgemäß aus. Im Rückspiel gegen die Niederländer holte man immerhin ein 2:2 und damit wichtige Punkte für die Türkei, die jetzt nur noch auf Fenerbahce zählen kann. Diese stehen nach einem 2:2 bei Anderlecht im Achtelfinale der Europa League und treffen dort auf die Glasgow Rangers.

Nächste Runde:
EL-AF: Fenerbahce – Glasgow Rangers

11. Griechenland – 38,312 (+625)

Die Griechen spielten insgesamt eine durchwachsene Runde, konnten sich aber dennoch über einen Achtelfinaleinzug von Panathinaikos in der Conference League freuen. Diese setzten sich mit Mühe 2:0 gegen Vikingur Reykjavik durch und treffen im Achtelfinale auf die Fiorentina, was eines der schwerstmöglichen Lose darstellt. Für PAOK Saloniki ist die Europacupsaison nach einer 0:2 beim FCSB in Bukarest vorbei. Olympiakos bekam fürs Achtelfinale der Europa League mit Bodö/Glimt einen norwegischen Verfolger zugelost.

Nächste Runde:
EL-AF:
Bodö/Glimt – Olympiakos
CO-
AF: Panathinaikos – AC Fiorentina

12. Norwegen – 37,687 (+1375)

Zum Leidwesen Österreichs schafften beide Norweger noch den Aufstieg ins Achtelfinale, womit der zwölfte Platz in der Wertung für Österreich in weite Ferne rückt. Bodö/Glimt besiegte den FC Twente nach Verlängerung mit 5:2 und trifft im Achtelfinale der Europa League auf Olympiakos, was zu einem möglicherweise entscheidenden Duell um den elften Platz in der Wertung werden könnte. Molde knackte die Shamrock Rovers erst nach Elfmeterschießen, holte durch den 1:0-Auswärtssieg aber auch die vollen Punkte für die Wertung. Im Achtelfinale der Conference League geht es für den Klub nun gegen Legia Warschau, was ein machbares Los sein dürfte, aber auch einer Steigerung im Vergleich zum Shamrock-Rovers-Duell bedarf.

Nächste Runde:
EL-AF: Bodö/Glimt – Olympiakos
CO-AF: Molde – Legia Warschau

13. Österreich – 35,350 (0)

Österreich war in dieser Woche erneut nur Zuseher. Weiter geht es erst mit dem Achtelfinale der Conference League, wo der SK Rapid auf Borac Banja Luka trifft und dabei klarer Favorit ist.

Nächste Runde:
CO-AF: Borac Banja Luka – SK Rapid

14. Schottland – 34,750 (+200)

Das Remis, das Celtic bei den Bayern holte, war für Österreich zwar bitter, aber auch kein Beinbruch. Erwartungsgemäß scheiden die Grün-Weißen aus der Champions League aus. Die Rangers wiederum bekamen fürs Achtelfinale der Europa League Fenerbahce zugelost, was kein einfaches Los für die letzten verbliebenen Schotten darstellt.

Nächste Runde:
EL-AF: Fenerbahce – Glasgow Rangers

15. Dänemark – 33,981 (+625)

Dänemark ist dank des FC Kopenhagen weiter im Rennen um höhere Ränge und könnte vor allem Schottland noch gefährlich werden. Die Kopenhagener besiegten Heidenheim auswärts nach Verlängerung mit 3:1 und treffen nun im Achtelfinale auf den Turnierfavoriten Chelsea. Midtjylland hingegen verlor bei Real Sociedad klar mit 2:5 und muss seine Europacupsaison damit beenden.

Nächste Runde:
CO-AF: FC Kopenhagen – Chelsea FC

16. Schweiz – 33,225 (0)

Die Schweizer hatten spielfrei, weil Lugano, das fix im Achtelfinale der Conference League steht. Dort trifft der Tabellenführer der Schweizer Super League auf den NK Celje aus Slowenien, wo man doch recht klarer Favorit sein wird.

Nächste Runde:
CO-AF:
NK Celje – FC Lugano

17. Polen – 33,000 (+625)

Jagiellonia Bialystok gewann auch sein Rückspiel gegen den serbischen Klub Backa Topola mit 3:1, womit die Polen bereits gefährlich nahe an die Schweiz heranrücken konnten. Die Polen haben im Achtelfinale der Conference League gleich zwei Starter: Legia Warschau bekommt es mit dem norwegischen Klub Molde zu tun, Jagiellonia Bialystok trifft auf Cercle Brügge.

Nächste Runde:
CO-AF: Molde – Legia Warschau
CO-AF: Jagiellonia Bialystok –
Cercle Brügge

18. Israel – 31,625 (0)

Alle israelischen Klubs sind bereits aus den Europacupbewerben ausgeschieden und der 18. Platz ist für Israel so gut wie einzementiert.

Fazit der Runde

Die starken bzw. erfolgreichen Rückspielleistungen der norwegischen Klubs im Playoff tun Österreich besonders weh. Der Rückstand auf die Norweger ist damit bereits auf über 2,300 Punkte angewachsen und ebenso wie die Griechen wird Norwegen für Österreich in dieser Saison wohl nicht mehr einholbar sein.

Rapid müsste nicht nur seine Spiele möglichst allesamt gewinnen, sondern zumindest noch zwei Runden überstehen, damit Österreich – bei gleichzeitiger Schützenhilfe – eine Chance hat, noch in Richtung Rang zwölf zu schnuppern.

Realistischer ist aber, dass man sich nach unten orientieren muss. Die positive Nachricht ist dabei, dass die Schotten nur noch die Glasgow Rangers in der Europa League dabei haben, diese aber gegen Fenerbahce einen harten Brocken im Achtelfinale erwischten. Noch schwerer erwischte es Dänemark: Der FC Kopenhagen muss gegen den Favoriten der Conference League, den Chelsea FC ran. Es benötigt außergewöhnliche Leistungen der beiden Klubs, dass Schottland und Dänemark Österreich noch gefährlich werden können.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer brachte die Auslosung für die Schweiz, denn ein Aufstieg des FC Lugano gegen den NK Celje aus Slowenien ist nicht unwahrscheinlich, womit die Eidgenossen wohl wieder an Dänemark herankommen könnten. Gleichzeitig muss man aber auch nach unten schauen, denn Polen ist das einzige Land hinter Norwegen, das noch zwei Starter im Turnier hat. Diese wiederum haben keine kategorisch „unmachbaren“ Gegner und könnten weiter Punkte hamstern.

Für Österreich kommt es nun primär darauf an, wie gut sich Rapid gegen Borac Banja Luka präsentiert. Zwei Siege der Grün-Weißen und ein damit verbundener Aufstieg, wo es dann gegen Pafos oder Djurgarden weiterginge, wären für die Wertung enorm wichtig und wohl die letzte Chance auf einen neuerlichen Ausreißer nach oben. Es heißt also Daumen drücken…

FAQ zur Fünfjahreswertung:

Informationen zur Ausgangslage ab der Saison 2025/26

In der laufenden Bundesligasaison qualifiziert sich der Meister nicht mehr automatisch für die Gruppenphase der UEFA Champions League, sondern muss ins Playoff der Meister, um die Gruppenphase der Königsklasse erreichen zu können.

Der Vizemeister muss auf dem Weg in die Gruppenphase der Champions League gleich drei Gegner besiegen, womit man mindestens einen Gegner besiegen muss, um in einer europäischen Gruppenphase zu stehen.

Der Cupsieger oder Ligadritte steigt ab der neuen Saison in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League ein, muss also ebenfalls mindestens einen Gegner besiegen, um eine Gruppenphase zu erreichen.

Der vierte und der fünfte Teilnehmer startet nur noch in der 2. Qualifikationsrunde zur Conference League. Um in die Gruppenphase zu kommen, müssten hier also drei Gegner besiegt werden.

Was bringt eine höhere Platzierung?

Österreich beendete die letzte Saison in der Fünfjahreswertung als Dreizehnter.

Bereits die Plätze 11 und 12 bringen Verbesserungen: Der Dritte oder der Cupsieger würde hier im Europa-League-Playoff einsteigen, wie es in dieser Saison der Fall war und hätte somit zumindest die Conference League Gruppenphase sicher. Der vierte Teilnehmer würde in der 2. Quali-Runde zur Europa League einsteigen, der fünfte weiterhin in der 2. Quali-Runde zur Conference League – ebenso wie in dieser Saison.

Ab Platz 10 in der UEFA-Fünfjahreswertung gibt es wieder einen fixen Champions-League-Startplatz für den Meister. Für die anderen Teilnehmer ändert sich nichts.

Die Plätze 8 und 9 bringen weitere Verbesserungen: Der Champions-League-Fixplatz für den Meister ist natürlich auch hier gegeben. Der Vizemeister würde hier allerdings am Ligaweg in der 3. Quali-Runde der Champions League einsteigen, was zumindest die Europa-League-Teilnahme fixieren würde. Der Rest bleibt gleich.

Welche Range ist interessant?

Ob man Achter oder Neunter in der Fünfjahreswertung wird, ist für die Europacupstartplätze unerheblich. Belgien beendete die Saison 2023/24 als Achter mit 48,800 Punkten und ist für Österreich, das mit 32,600 Punkten abschloss, somit praktisch außer Reichweite.

Beim Neunten, der Türkei, ist dies anders. Die Türken lagen mit 38,600 Punkten zum letzten Saisonende zwar ebenfalls recht deutlich vor den Österreichern, sollte aber eine wichtige Benchmark für die Folgesaisonen sein.

Österreich muss sich nach der Streichung der Punkte aus der Saison 2019/20, die einiges doch wieder enger machte, zwischen den Plätzen 11 und 17 orientieren. Letzteres allerdings nur, wenn man eine schwache Europacupsaison spielt. Platz 10 von der Türkei zurückzuerobern und somit wieder einen fixen Champions-League-Platz zu bekommen, wäre sensationell, allerdings auch ausgesprochen schwierig.

Das klare Ziel für Österreichs Europacupstarter muss Platz 12 sein. Damit würde man sich wieder den Status der vergangenen Saison sichern.

Wann wird all das frühestens schlagend?

In der laufenden Bundesligasaison ist klar, wie die Startplätze verteilt werden – nämlich so, wie vorhin beschrieben. In der Fünfjahreswertung spielt man allerdings auch für die Folgesaisonen vor – deshalb der Name, zumal sich die Wertung über einen Vergleichszeitraum von fünf Jahren erstreckt.

Würde es Österreich also beispielsweise schaffen, diese Saison den zehnten Rang in der Fünfjahreswertung zurückzuerobern, dann wäre der Meister der Saison 2026/27 wieder mit einem Fixplatz in der Gruppenphase der UEFA Champions League ausgestattet. Orientieren muss man sich allerdings definitiv etwas tiefer, also an den Plätzen 11 oder 12.

Wie war die Ausgangslage nach der vergangenen Saison?

Die Türkei ist als Neunter der Vorsaison nur schwer erreichbar und hielt zum Saisonende bei 38,400 Punkten. Unmittelbar danach folgt mit Tschechien der Gegner, an dem man sich am ehesten auf lange Sicht orientieren muss. Unser Nachbarland hatte zu Saisonende 36,050 Punkte.

Elfter in der Fünfjahreswertung war nach Ende der Vorsaison Schottland, die allerdings in den letzten beiden Jahren eher durchwachsene Europacupsaisonen spielten. Sie hielten zu Saisonstart wie Tschechien bei 36,050 Punkten.

Danach kommt unser „Tabellennachbar“, die Schweiz. Sie waren in den letzten drei Jahren in Europa beispielsweise besser als Schottland, hielten zum Saisonende aber nur bei 32,975 Punkten. Danach folgte Österreich mit 32,600 Punkten.

Das einzige Land, das dahinterliegt und gefährlich für Österreich wurde, war als Vierzehnter Norwegen. Die wiederum waren in den letzten Jahren sehr stark und hielten zum Saisonende bei 31,625 Punkten. Griechenland war als Fünfzehnter mit 25,225 Punkten – wie bereits erwähnt – vorerst vernachlässigbar. Ebenso wie Israel oder Dänemark – aber der Wegfall der Saison 2019/20 änderte doch einiges.

Stand nach der Saison 2023/24 und vor der Saison 2024/25

Hier der Endstand der Fünfjahreswertung zum Abschluss der Saison 2023/24 in unserem Beobachtungsrahmen:

9. Türkei (38,600)
10. Tschechien (36,050)
10. Schottland (36,050)
12. Schweiz (32,975)
13. Österreich (32,600)
14. Norwegen (31,625)
15. Griechenland (25,225)
16. Dänemark (31,450)
17. Israel (31,125)

Mit Saisonstart wurden die Punkte der Saison 2019/20 aus der Wertung genommen, womit sich vor dem ersten Europacupspiel der neuen Saison folgendes Bild ergab:

9. Türkei (33,600)
10. Tschechien (33,550)
11. Israel (28,750)
12. Österreich (28,000)
13. Norwegen (27,875)
14. Schottland (27,500)
15. Griechenland (26,625)
16. Schweiz (26,575)
17. Dänemark (26,325)

Dahinter liegen noch Polen, die Ukraine, Serbien und Kroatien, die aber angesichts der Rückstände für die neue Saison eher vernachlässigbar sind.

Der Wegfall der Saison 2019/20

Die Saison 2019/20 fällt nun aus der Wertung und die neue Saison 2024/25 wird in die Wertung aufgenommen. Das wiederum ist für einige Länder ein Problem:

So spielte etwa Schottland 2019/20 eine tolle Europacupsaison mit 9,750 Punkten, was sogar mehr war, als die Niederlande in dieser Saison erreichte. Gute Saisonen spielten auch die Schweiz (6,400) und auch Österreich (5,800). Auch diese Saisonen fallen aus der Wertung.

Nutznießer des Wegfalls aus der Saison 2019/20 sind beispielsweise Tschechien (2,500) und Norwegen (3,750), aber auch das zuletzt abgeschlagene Israel (2,375), das nun wieder nach oben heranschnuppern kann.

Was ändert der Wegfall der Saison 2019/20?

Der Wegfall der Saison 2019/20 machte alles ein bisschen enger und ließ einige Länder wieder Lunte riechen. Die Qualifikation ist bereits in ihren letzten Zügen und mittlerweile ist die Ausgangslage für die neue Saison noch einmal enger geworden.

Zwischen dem Zehnten, der Türkei und dem Siebzehnten, der Schweiz ist praktisch alles möglich. Auf Platz 18 liegt Polen, das allerdings eine Fabelsaison braucht, um Österreich gefährlich zu werden.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen