Goldtor gegen Kroatien: Sandi Lovric wird zum slowenischen Nationalhelden
Fußball international 25.März.2021 Daniel Mandl
Europa startete am Mittwoch in die WM-Qualifikation für 2022. Der Terminplan ist aufgrund der Pandemie recht knapp bemessen und schon am allerersten Spieltag gab es bereits einige Überraschungen oder überraschend enge Partien zu bewundern. Und einen potentiellen neuen, slowenischen Nationalhelden, der eigentlich Tiroler ist.
Sandi Lovric schießt Slowenien zum Sieg über Kroatien
Zum zehnten Mal standen sich Slowenien und Kroatien in einem Länderspiel gegenüber – in den ersten neun Spielen ging Slowenien nie als Sieger vom Platz. Nun war es so weit und spielentscheidend war dabei ein Osttiroler. Der in Lienz geborene Sandi Lovric debütierte erst vor einem halben Jahr für die slowenische Nationalmannschaft und erzielte nun gegen Kroatien seinen zweiten Länderspieltreffer, der den 1:0-Sieg des Außenseiters fixierte. Die Kroaten spielten mit allen Stars wie Modric, Brozovic, Kovacic oder Kramaric, das einzige Tor erzielte aber Sandi Lovric. Die Kroaten waren durchwegs die bessere Mannschaft, hatten 67% Ballbesitz, wurden aber viel zu selten zwingend, weshalb Slowenien auch immer wieder kontern und für Entlastung sorgen konnte. Die Niederlage der Kroaten ist wohl die größte Sensation des ersten Spieltags.
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Burak Yilmaz trifft dreimal gegen die Niederlande
Auch die Niederlande legte als bessere Mannschaft einen Fehlstart hin. Auswärts in der Türkei waren es drei Tore von Burak Yilmaz, davon ein Elfmeter und ein traumhafter Freistoß und ein weiterer Treffer von Hakan Calhanoglu, die für den Auftaktsieg der Mannschaft von Senol Günes sorgten. Die „Elftal“ kam durch Tore von Davy Klaassen und Luuk de Jong zwischenzeitlich auf 3:2 heran, aber die Türken erwiesen sich mit ihrer neu zusammengestellten Truppe als sehr schlagkräftig und reif, auch gegen größere Mannschaften zu bestehen. Da halfen den Niederländern am Ende auch 20 Abschlüsse und elf Eckbälle nicht.
Weltmeister lässt gegen die Ukraine Punkte liegen
Auch der Weltmeister aus Frankreich startete holprig in die Qualifikation. Wieso man jedoch nicht über das 1:1 gegen die Ukraine hinauskam, war nach dem Spielverlauf nur schwer verständlich. Anfangs lief alles nach Plan und Antoine Griezmann besorgte das 1:0 für den Titelverteidiger. Frankreich hatte noch in der ersten Halbzeit alle Chancen das Ergebnis zu erhöhen, aber ein Eigentor von Presnel Kimpembe nach 57 Minuten sorgte für das 1:1, das die Ukraine bis zum Schlusspfiff hielten. Die Statistiken sprachen eine klare Sprache: Frankreich kam auf 64% Ballbesitz, 17 Abschlüsse und 12 Eckbälle. Die Ukraine konnte sich kaum befreien und nimmt dennoch einen Punkt aus dem Stade de France mit.
Portugal siegt mit Mühe gegen Aserbaidschan
Der portugiesische Teamchef Fernando Santos schonte vor den kommenden Aufgaben einige seiner Stars: Spieler wie Bruno Fernandes, Joao Felix oder Diogo Jota saßen anfangs nur auf der Bank. Stars wie Cristiano Ronaldo, Andre Silva, Bernardo Silva oder Joao Cancelo standen dennoch in der Startelf. Erst kurz vor der Pause gingen die deutlich überlegenen Portugiesen durch ein Eigentor von Maksim Medvedev mit 1:0 in Führung – und danach passierte nichts mehr. Portugal brachte es auf 31 Schüsse, zehn Eckbälle und insgesamt 122 initiierte Angriffe, sowie 66% Ballbesitz, konnte Aserbaidschan aber nur durch ein Eigentor besiegen. Im nächsten Spiel gegen Serbien muss sich also vor allem die Chancenauswertung der Portugiesen verbessern.
Haaland geht gegen Gibraltar leer aus
Ein achtbares Ergebnis erzielte auch die Mannschaft aus Gibraltar, die gegen das aufstrebende norwegische Team „nur“ mit 0:3 verlor. Superstar Erling Braut Haaland ging dabei leer aus und wurde nach einer Stunde ausgewechselt. Für die Tore sorgten Sörloth, Thorstvedt und Svensson. Die Überlegenheit der Norweger war sogar noch größer als die der Portugiesen gegen Aserbaidschan. Die Mannschaft von Stale Solbakken hatte 78% Ballbesitz und ließ Gibraltar nur ein einziges Mal vor das Tor kommen. Insgesamt vergab Norwegen aber 27 Torchancen und nur deshalb konnte man nicht mehr für die Tordifferenz tun.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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