Für wen platzt heute Abend der Traum Brasilien? Eine Vorschau auf die Playoff-Spiele der WM-Qualifikation (Teil 2)
Fußball international 19.November.2013 Stefan Karger 0
Heute Abend wird´s spannend, denn es stehen die Rückspiele der Playoffs am Programm! Die letzten vier europäischen Mannschaften werden sich für die Weltmeisterschaft qualifizieren, während für ihre Gegner nach einer langen Qualifikation der Traum Brasilien platzen wird. Wir werden uns von einigen Stars und interessanten Teams verabschieden müssen, insbesondere da die Ergebnisse der Hinspiele einiges an Brisanz mitbringen. Wer wird sich für Brasilien qualifizieren, für wen geht der Traum zu Ende? In Kooperation mit bet-at-home.com haben eine Vorschau auf die heutigen Entscheidungsspiele.
Schweden – Portugal 0:1
Egal wie dieses Duell auch ausgehen mag – wir werden in unserem Beitrag „Scheitern in der Quali: Diese Stars reisen nicht zur WM 2014 nach Brasilien“ einen weiteren Top-Star aufnehmen müssen, denn bereits nach der Auslosung der Playoffs stand fest, dass entweder Cristiano Ronaldo, oder Zlatan Ibrahimovic im Sommer 2014 nicht ins Geschehen eingreifen werden. Im ersten Spiel setzten sich die Portugiesen dank eines Treffers von CR7 in der 82. Minute mit 1:0 durch. Der portugiesische Superstar hätte nur drei Minuten später für die Vorentscheidung sorgen können, doch die Latte verhinderte einen zweiten Treffer.
In der ersten halben Stunde sahen die Fans im Estádio da Luz eine offene Partie, mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten, wobei die Gäste sogar die besseren Einschussmöglichkeiten hatten. Mit der Zeit agierten beide Teams verhaltener und die Hausherren bekamen insbesondere in der zweiten Halbzeit mehr Zugriff auf die Partie. Gegen Ende des Spiels erzeugten die Portugiesen viel Druck und drängten die Schweden weit nach hinten, scheiterten aber lange an der gut sortierten Abwehr der Gäste. Aufgrund der Überlegenheit gegen Ende der Partie muss man von einem verdienten Heimsieg sprechen, der den ersten vollen Erfolg in zehn Versuchen über das schwedische Nationalteam in einem Heimspiel markiert.
Die Portugiesen landeten in der Gruppe F einen Punkt hinter Russland, auch weil in den Heimspielen gegen Nordirland und Israel (beide Partien 1:1) wichtige Punkte liegen gelassen wurden. Die Nation klammert sich nun daran, dass die Ergebnisse in den Auswärtsspielen zuletzt und auch historisch gegen Schweden besser waren, als in den Heimpartien und dass angesichts des Siegs ohne Gegentor die Chancen für eine Qualifikation nun sehr gut stehen. Tatsächlich sind die Portugiesen nun als Favoriten zu handeln, auch wenn Zlatan Ibrahimovic einen heißen Tanz verspricht und sich in der Friends Arena bis jetzt immer sehr wohl fühlte. Die Schweden erzielten in ihrer neuen Spielstätte in den bisherigen sieben Spielen 17 Tore, wobei zehn Treffer auf den Paris-Saint-Germain-Legionär fielen. Im Hinspiel war Ibrahimovic allerdings die meiste Zeit abgemeldet, was einerseits daran lag, dass sich Bruno Alves und Pepe rührend um ihn kümmerten, andererseits auch daran, dass die Mannschaftskollegen ihn zu wenig unterstützten und die Bindung zum Mittelfeld fehlte. Die schwedischen Hoffnungen liegen nun ganz auf dem Ausnahmestürmer, der auch in schwierigen Situationen Spiele alleine entscheiden kann und gegen die Portugiesen seine Qualitäten zur Gänze in die Waagschale werfen wird müssen. Sollten Cristiano Ronaldo und Co. allerdings ein Auswärtstor erzielen, dann wären schon drei schwedische Genieblitze von Nöten.
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Rumänien – Griechenland 1:3
Rumänien gelang das Kunststück mit einer ausgeglichenen Tordifferenz von 12:12 hinter den Niederlanden und vor Ungarn den zweiten Platz in der Gruppe D zu belegen. Die Griechen qualifizierten sich ebenfalls mit nur zwölf Toren in der Gruppe G für die Playoffs, mussten aber in zehn Spielen auch nur vier Gegentore hinnehmen. Auf die griechische Defensive ist also noch immer Verlass, weshalb der rumänische Coach Victor Pițurcă weiß, dass es nach der 1:3-Niederlage im Hinspiel nun ganz schwierig für seine Mannschaft werden wird. Dazu müssen die Rumänen mit den gesperrten Alexandru Bourceanu (Steaua Bukarest) und Costin Lazăr (PAOK Thessaloniki) zwei wichtige Mittelfeldspieler vorgeben, was die Aufgabe nicht einfacher machen wird.
Die Rumänen wurden im Hinspiel kaum gefährlich und kamen bis auf die Chance, die zum einzigen Tor führte, kaum zu weiteren Möglichkeiten. Griechenland-Coach Fernando Santos, der Nachfolger Otto Rehhagels, der die Mannschaft bei der vergangenen Europameisterschaft immerhin bis ins Viertelfinale führte, weiß um die gute Ausgangslage, warnt aber seine Mannschaft davor das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen und betonte, dass das Hinspiel nur die „erste Halbzeit“ war. Die Rumänen werden es ganz schwer haben gegen die routinierten Griechen einen Sieg mit zwei Toren Unterschied einzufahren – von allen vier Playoff-Duellen verspricht diese Begegnung die geringste Spannung, auch weil für die Rumänien in der Qualifikation gegen starke Gegner daheim wenig zu holen war. Gegen die Niederlande setzte es eine 1:4-Niederlage, gegen die Türkei verlor man mit 2:0. Lediglich Ungarn wurde daheim mit 3:0 besiegt – es ist jedoch höchst unwahrscheinlich, dass wir heute Abend ein ähnliches Ergebnis sehen werden.
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Stefan Karger, www.abseits.at
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