Manchmal ist es schön zu wissen, dass es Alternativen gibt. Im Fall dieser Männer handelt es sich um Kicker, die aus verschiedenen Gründen über... Gut zu wissen – ÖFB-Legionäre mit Potential

Manchmal ist es schön zu wissen, dass es Alternativen gibt. Im Fall dieser Männer handelt es sich um Kicker, die aus verschiedenen Gründen über Potential verfügen, im Team zu spielen. Manche haben es schon gemacht, andere, wie etwa Raphael Holzhauser oder Ramazan Özcan, arbeiten daran, interessant zu werden.

Erwin Hoffer – Eintracht Frankfurt

4. Runde der Saison 2012/13 in Bundesliga. Bis dahin hielt der von SSC Napoli ausgeliehene Stürmer bei sechs Einsatzminuten. Im Spiel gegen Nürnberg kam er nach 21 Minuten für den verletzten Occean und traf zur Führung. Danach blieb der Niederösterreicher aber eher blass, wurde gegen Dortmund und Freiburg jeweils nach etwa einer Stunde ausgewechselt, kam bei der ersten Liganiederlage der SGE gegen Mönchengladbach erst kurz vor Schluss auf das Feld. Die Tabellenspitze der Bundesliga ist eben ein anderes Terrain, als jene in der zweiten Leistungsstufe, noch dazu tut sich „Jimmy“ zumeist leichter, wenn er einen zweiten Mann neben sich hat. Im Endeffekt kann er sich als Stürmer ohnehin nur über Tore beweisen. Da wird er kämpfen müssen, will er bei einem Topklub spielen.

Ramazan Özcan – FC Ingolstadt

Der Hohenemser konnte an die starken Leistungen der Vorsaison anknüpfen und half seiner Mannschaft nach neun Saisonspielen mit, im gesicherten Mittelfeld zu landen. In der achten Runde allerdings verletzte er sich am Rücken und musste ausgetauscht werden. Nach der Länderspielpause wird Özcan wieder in den Kasten zurückkehren und versuchen, diesen sauber zu halten. Generell wäre der Torhüter eine Alternative für das Nationalteam, da Österreich über wenige erfahrene Schlussmänner verfügt, die auch internationale Erfahrung vorzuweisen haben.

Daniel Beichler – Hertha BSC

Während „Zwilling“ Jakob Jantscher in der russischen höchsten Spielklasse zu überzeugen weiß, läuft es für Beichler nach seiner Rückkehr in die deutsche Hauptstadt nicht wirklich rund. Einem Startelfeinsatz in der ersten Runde folgte einer in der zweiten Mannschaft, Anfang September zog sich der 23-Jährige einen Kahnbeinbruch zu und sollte Mitte Oktober wieder zur Verfügung stehen. Seit seinem Wechsel an die Spree verlieh ihn der Hauptstadtklub schon nach Duisburg, St. Gallen und zu Ried, nun wollte er voll durchstarten. Gelingt dies im Laufe der Saison nicht, werden sich die Berliner überlegen, ob Beichler den Vertrag bis 2014 erfüllen wird können.

Georg Margreitter – Wolverhampton Wanderers

Eher überraschend kam der Wechsel des Innenverteidigers zu den Wolverhampton Wanderers Ende August. Der 23-jährige Margreitter erfüllte sich somit einen Traum und machte schon Erfahrungen, wie es in England zugehen kann. So soll ihm der Schiri im Cup-Duell mit Chelsea FC geraten haben, John Terry nicht zu berühren. Einfach wird es nicht werden: Derzeit laboriert er an einer Hüftverletzung, insgesamt stehen fünf Full Backs im Kader der Wolves. Der Bludenzer ist der jüngste dieser fünf Kicker und wird sich bei entsprechender Leistung ins Team von Stale Solbakken kämpfen können.

Markus Berger – Chronomorets Odessa

Falls Marcel Koller irgendwann einmal einen Innenverteidiger braucht, muss er nur in der Ukraine anrufen. Nachdem sich Berger zunächst ein paar Jahre von den portugiesischen Stürmern im Defensivverhalten trainieren ließ, tut er dies nun in der Ukraine. Böse Zungen könnten behaupten, dass dies ein gutes Training für Brasilien 2014 sei, da da wie dort viele Brasilianer und Südamerikaner eingesetzt werden. Odessa liegt im unteren Drittel der Tabelle, gegen Shakhtar Donetsk setzte am sechsten Spieltag eine 1:5-Heimpleite, gegen Metalist Kharkiv holte die Elf am zehnten Spieltag ein Heimremis. Der 27-jährige Salzburger schlägt sich nach dem Wechsel in die Jugend des VfB Stuttgart 1999 mit einer dreijährigen Unterbrechung bei der SV Ried im Ausland durch, aber in Coimbra und Odessa eben etwas abseits der großen Fußballzentren. Ein Stammelfkandidat ist er nicht, aber die Ausbildung in Stuttgart und Frankfurt sowie die Jahre in den Ligen Portugals und der Ukraine sind auch etwas.

Raphael Holzhauser – VfB Stuttgart

Eigentlich hätte der 19-jährige Mittelfeldmann verliehen werden sollen, Bruno Labbadia sprach sich dagegen aus. Der gebürtige Wiener Neustädter, der vor drei Jahren vom Rapid-Nachwuchs ins Schwabenland ging, zahlte seinem Trainer das Vertrauen zurück. Weil Tamas Hajnal schwächelt, durfte Holzhauser in den letzten drei Runden ran, lieferte am Wochenende beim 2:2 gegen Bayer Leverkusen einen Assist und somit seinen ersten Scorerpunkt. Auch für den Verein ist er wichtig, da er aus dem eigenen Nachwuchs kommt. Früher war dies öfters der Fall. Der 1,93 Meter große Österreicher könnte diese Saison den Durchbruch schaffen, wenn er seine Leistungen konstant bringt und sich in den nächsten Monaten und Jahren zu einer Alternative für die Nationalmannschaft entwickeln.

Ümit Korkmaz – FC Ingolstadt

Der Flügelflitzer beginnt zumeist, ein Spiel über die volle Distanz absolvierte er in dieser Saison noch nicht. Links außen fühlt er sich wohl, aber es fehlen noch Scorerpunkte. Immerhin genießt er das Vertrauen des Trainers Thomas Oral. Um sich aber wieder mehr in den Fokus zu spielen, muss er merklich mehr Gas geben.

Hätti-wari-dätti – Die meisten dieser Kicker müssen sich über einen längeren Zeitraum beweisen, dann sind sie Alternativen für das Nationalteam. Ein Problem könnten, mit Ausnahme von Holzhauser, die Klubs bzw. Ligen darstellen. Steigen Margreitter und die Ingolstädter auf, wären sie wohl mehr im Fokus als jetzt. Markus Berger wiederum könnte mit einer guten Saison interessant für einen größeren ukrainischen Klub werden – und somit für das Team.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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