Auch in diesem Jahr lohnt sich ein Blick auf die Anstoßzeitenverteilung in den verschiedenen europäischen Ligen, um Klarheit zu diesem bei vielen Fans umstrittenen... Anstoßzeitenanalyse zur Serie A 2018/19

Auch in diesem Jahr lohnt sich ein Blick auf die Anstoßzeitenverteilung in den verschiedenen europäischen Ligen, um Klarheit zu diesem bei vielen Fans umstrittenen Thema zu schaffen. Die erste Saison des drei Jahre geltenden neuen TV-Vertrags brachte eine weitere Zerstückelung des Spieltags. Deshalb ist es umso interessanter, wie sich diese ausgewirkt hat.

Der derzeitige möglichen Anstoßzeiten sehen folgendermaßen aus:

Freitag: 1 Spiel um 20:30 Uhr
Samstag: je 1 Spiel um 15:00, 18:00 und 20:30 Uhr
Sonntag: je 1 Spiel um 12:30, 18:00 und 20:30 Uhr; 3 Spiele um 15:00 Uhr
Montag: 1 Spiel um 20:30 Uhr oder im Doppelpack ein Spiel um 19:00 und 21:00 Uhr

Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Freitags- (14x Spieltage) und Montagstermin (22 Spieltage) nicht immer vorkommt, aber häufiger als in den letzten Jahren, in denen insbesondere der Freitagstermin nur sehr wenig genutzt wurde (letzte Saison dreimal).
Sky Italia zeigt jeden Spieltag sieben Spiele, DAZN drei. Die DAZN-Zeitslots sind Samstag 20:30, Sonntag 12:30 und ein Spiel am Sonntag um 15 Uhr.
Die ersten drei Spieltage wurden nicht vollumfänglich berücksichtigt, da die Spiele wie in La Liga wegen der hohen Temperaturen vornehmlich abends stattfanden und damit nicht vollumfänglich zu den Regelanstoßzeiten. Hier fiel die Beschränkung auf die Freitags- und Montagsspiele. Des Weiteren wurden die zwei englischen Wochen und der letzte Spieltag, der auch nicht komplett zu den Standardanstoßzeiten ausgespielt wurde, nicht abgebildet. Die Spieltage 17-19 rund um Weihnachten wurden komplett ignoriert, da an diesen alle Spiele an einem Tag stattfanden. Gleiches gilt für den Karsamstag, der auf den 33. Spieltag fiel und an dem traditionell alle Spiele des Osterwochenendes ausgetragen werden.



Für den Freitag und Montag ist nichts Auffälliges erkennbar. Sowohl größere als auch kleinere Klubs mussten zu beiden Terminen etwa gleich häufig ran. Juventus hatte drei der vier Freitagsspiele vor CL-Spielen. Am Montag sticht der hohe Wert von Atalanta (9) im Vergleich zum Rest heraus. Jeder musste mindestens einmal am Montag spielen.



Während um 15 Uhr die kleinen Klubs die meisten Spiele hatten, waren um 18 Uhr eher größere Klubs gefordert, allen voran Juventus und Roma, die beiden einzigen italienischen CL-Achtelfinalvertreter und deshalb sonntags nicht so oft spielen konnten. Die beiden anderen CL-Vertreter Napoli und Inter setzte man weniger an.


Da die Topspiele eines jeden Spieltags entweder am Samstag oder Sonntag um 20:30 Uhr stattfinden, führen die Topklubs hier die Wertung an. Inter, Milan, Roma und Juve liegen zusammen mit Sampdoria auf den ersten vier Plätzen. Der erste kleinere Klub ist mit drei Spielen Frosinone.


Die extra für den asiatischen Markt geschaffene Anstoßzeit wird wie der frühe Samstagstermin auch nie mit Topspielen besetzt. Dazu kommt, dass sich die großen Klubs hier in der unteren Hälfte finden und bis auf Napoli (zwei Spiele) alle sogar nur ein Spiel ausweisen.


Zur klassischen Anstoßzeit der Serie A am Sonntag um 15 Uhr werden normalerweise drei Spiele parallel ausgetragen. Aus Vermarktungsgründen sind dies natürlich die Partien, die sich für einen Einzeltermin nicht lohnen. So ist es kein Wunder, dass die kleinen Klubs hier sehr viele Spiele hatten. Zudem lässt man folgerichtig die Topklubs gegen den ein oder anderen schwächeren Gegner auch zu Einzelanstoßzeiten spielen. Dies führt dazu, dass die sechs attraktivsten Klubs (Milan, Inter, Napoli, Juve, Roma, Lazio) auf den letzten sieben Plätzen liegen. Einzig Cagliari überrascht mit der geringen Anzahl.


Hier sind mit Lazio und Napoli (nach CL-Abstieg bis ins Viertelfinale) zwei EL-Teilnehmer weit vorne. Auch Inter und Milan, die in der EL spielten, weisen hohe Werte auf. Jeder Klub war mindestens einmal hier gefordert, allerdings Juve und Roma auch nur einmal, wobei wie gesagt die CL sie einschränkt. Generell kann man festhalten, dass die EL-Teilnehmer möglichst auf die Einzelspieltermine am Sonntag gelegt werden und dabei 18:00 und 20:30 Uhr bevorzugt, weil sie attraktiv sind (siehe dazu auch das folgende Diagramm).

Als zweiter Topspieltermin neben der identischen Anstoßzeit am Samstagabend bringt dieser Termin die eben noch am Ende liegenden angesprochenen sechs Klubs nun auf die vorderen Plätze. Milan, Inter und Napoli sind wegen der Europa League ganz vorne zu finden. Graue Mäuse wie Chievo und Empoli wurden hier gar nicht eingesetzt.

Christoph Trompeter

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