Den Verlauf der Serie A hätte in dieser Form wohl keiner erwartet. Vor diesem Wochenende führt der SSC Neapel die Tabelle vor Atalanta Bergamo und Inter Mailand an. Die in den letzten Spielen überragende Fiorentina und Lazio Rom komplettieren die Top-5. Während Juventus mit vier Punkten Rückstand noch in Schlagdistanz zum Tabellenführer ist, beträgt der Rückstand vom AC Milan bereits 10 Punkte auf die Spitze. Doch blicken wir hier einmal auf den furiosen Aufstieg von Atalanta Bergamo, der in der letzten Saison im Gewinn der Europa League seinen bisherigen Höhepunkt fand. Ist in dieser Saison vielleicht noch mehr möglich?
Der Aufstieg unter Gian Piero Gasperini
Wenn man nach den Gründen für den sportlichen Erfolg von Atalanta Bergamo sucht, benötigt man nicht viel Zeit. Der Erfolg trägt den Namen Gian Piero Gasperini und sitzt seit 2016 auf der Trainerbank in Bergamo. Gasperinis Einfluss auf die Nerazzurri kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Als er 2016 die Mannschaft übernommen hatte, befand sich der Verein im Mittelfeld der Serie A. Doch schon in seiner ersten Saison führte er das Team auf den 4. Platz – ein großartiges Ergebnis, das die erstmalige Teilnahme an der Europa League bedeutete. An diesen Trend knüpfte er in den vergangenen Jahren nahtlos an. Sechs Mal schaffte Bergamo den Sprung in die Top-5 der Liga und befindet sich aktuell auf dem zweiten Platz.
Einhergehend mit den großartigen Leistungen folgte nach der Teilnahme an der Europa League auch die Qualifikation für die Champions League. In der „Corona-Saison“ 2019/20 gelang Atalanta mit einer beeindruckenden Leistung der Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Alleine die Qualifikation für die KO-Runde wurde damals als kleine Sensation bezeichnet. Durch die besondere Corona-Situation wurde der Modus leicht verändert, sodass es ab dem Viertelfinale keine Rückspiele mehr gab. Dieses Viertelfinale verloren der Klub denkbar knapp gegen ein im Vergleich übermächtig erscheinendes PSG, das sich erst im Finale gegen den FC Bayern München geschlagen geben musste. In der letzten Saison erreichte das Team den bis dato größten Erfolg der Vereinsgeschichte, als es nicht nur im Finale der Europa League stand, sondern das Finalspiel gegen die bis dahin ungeschlagene Mannschaft von Xabi Alonso, Bayer 04 Leverkusen, gewann.
Atalantas Spielweise: Ein offensiver Ansatz
Atalanta ist unter Gasperini bekannt für seinen offensiven Spielstil, der auf schnellem Umschaltspiel, hohem Pressing und einer mutigen Spielweise basiert. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Mannschaft zu einem der treffsichersten Teams der Serie A gehört. Atalanta führt die Statistiken in der Offensive in jeder Hinsicht an, sei es in der Erarbeitung der Torchancen als auch in den Abschlüssen. Mit einem xGoal-Wert von 25,2 führt das Team von Gasperini auch diese Statistik an. Bemerkenswert dabei ist, dass sie den ohnehin beeindruckenden Wert mit 34 tatsächlich erzielten Treffern deutlich übertreffen.
Gasperini setzt in seinem System auf die taktisch flexible 3-4-3-Formation. Dadurch schafft er es, seine Mannschaft immer wieder auf die gestellten Herausforderungen einzustellen und auf die Situationen zu reagieren. Auffällig ist, dass die Offensive bei Ballbesitz das Spiel breit macht, während alle zehn Feldspieler bei gegnerischem Ballbesitz sich eng zusammenziehen und somit das Spiel auf eine Seite lenken. Die Schienenspieler übernehmen sowohl in der Offensive als auch in der Defensive eine große Rolle. Durch das hohe Pressing, das von Gasperini gefordert wird, müssen sie in jedem Spiel eine hohe Laufbereitschaft besitzen. Wenn das kompakte Mittelfeld der Nerazzurri das Spiel auf eine Seite gedrängt hat, erfolgt durch einen Pressingauslöser ein blitzartiger Überfall, was sehr häufig zu Ballgewinnen führt. Sollte das Pressing doch überspielt werden, weist die Defensive eine stabile Restverteidigung auf, die es zumeist schafft, Konterangriffe im Keim zu ersticken. Durch die taktische Disziplin hat sich Atalanta sowohl in der Serie A als auch in internationalen Wettbewerben regelmäßig mit ansprechendem Offensivfußball präsentiert. Der hohe Einsatz, der Mut zum Risiko und die schnelle Ballzirkulation machen den Verein zu einem der aufregendsten Teams in Europa.
Großartige Spielerentwicklung durch gezielte Förderung
Im Kader von Atalanta sind zwar einige gute Spieler, jedoch sucht man die ganz großen Namen vergeblich. Das ist ein weiteres Geheimnis für die Arbeit und den Erfolg durch Kontinuität. Gian Piero Gasperini schafft es, durch seine taktische Schulung das maximale Leistungsvermögen aus seinen Spielern herauszuholen. Das beste Beispiel in der aktuellen Mannschaft ist der Belgier Charles de Ketelaere. Mit großen Erwartungen wechselte der offensive Mittelfeldspieler in der Saison 2022/23 von Club Brügge zum AC Mailand. Dort schaffte es der 23-Jährige allerdings nicht, seine Leistungen konstant abzurufen. In der Saison 2023/24 erfolgte die Leihe zu Atalanta Bergamo, wo er in wettbewerbsübergreifend 50 Spielen für die Nerazzurri 25 Torbeteiligungen beisteuerte und sich für mehr bewarb. Zu Beginn dieser Spielzeit wechselte er fest zu den Bergamascen. Das in ihn gesetzte Vertrauen zahlt er in bisher 18 Spielen mit 13 Torbeteiligungen zurück.
Atalanta zählt mittlerweile zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für die „großen“ Mannschaften in der Serie A. Durch die regelmäßige Teilnahme am internationalen Geschäft ist nicht nur die Reputation, sondern auch die Ambitionen des Vereins deutlich gestiegen. So wird erwartet, dass Atalanta auch in Zukunft eine wichtige Rolle im europäischen Fußball spielen wird. Wenn es Gasperini weiter gelingt, sein Team weiterzuentwickeln, sind sie in den kommenden Jahren durchaus Anwärter auf den Ligatitel.
Andreas Nachbar
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