Cavani seit 590 Minuten torlos – wann endet die Durststrecke des Matadors?
Italien 9.März.2013 Alexander Semeliker 0
Die Scudetto-Träume der SSC Napoli sind mit dem letztwöchigen 1:1 gegen Juventus auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Zwar beträgt der Rückstand nur sechs Punkte, doch die Partenopei ließen in den letzten Wochen die Konstanz vermissen und konnten Juves ohnehin selten Fehltritte nicht ausnutzen. Nur vier Punkte holte man aus den letzten vier Spielen, zudem schied man in der Europa League gegen Viktoria Plzen aus. Einhergehend mit dieser Serie ist die Torflaute von Napolis Stürmerstar Edinson Cavani.
„Die edle Sturmkarosserie ähnelt seit Wochen eher einem bockigen Gebrauchtwagen“, schreibt der kicker über den Toptorjäger. Seit 590 Minuten, dem 2:1-Siegtreffer gegen Parma, wartet der 26-Jährige auf einen eigenen Torerfolg – so lange wie noch nie im hellblauen Trikot. Im Sommer 2010 wechselte der Uruguayer von Palermo an den Vesuv, erzielte seither 93 Tore in 128 Spielen – eine beeindruckende Quote.
Ein bekanntes Problem
Doch wechselt man in der Statistik die Zeile und sieht sich an, wie erfolgreich der „Matador“ im Teamdress ist, verblasst jeglicher Glanz. In 42 Länderspielen für die Celeste traf er erst elfmal. Der Grund dafür ist allerdings nur bedingt bei ihm zu suchen. Teamchef Oscar Tabarez hat Probleme, sowohl ihn als auch seine anderen beiden Offensivstars Luis Suarez und Diego Forlan in ein funktionierendes Gefüge unterzubringen.
So musste Cavani zum Beispiel gegen Argentinien als verkappter linker Außenstürmer ran. Dort kann er zwar seine Schnelligkeit ausspielen, allerdings kommt er auch seltener zum Abschluss. In den letzten Spielen scheint Tabarez das Spielsystem aber immer mehr auf seinen besten Spieler zuzuschneiden, stellt ihn vermehrt ins Sturmzentrum. Im Verein, unter Walter Mazzarri hat Cavani seinen fixen Platz und seine Spielweise passt perfekt zu jener des Teams.
Nur ein Konterstürmer?
Napoli gilt als eines der besten Umschaltteams Europas. Im 3-4-1-2 stehen sie in der Defensive überaus kompakt und ziehen das Tempo nach Ballgewinnen mit Steilpässen sprungartig an. Mit Cavani haben die Italiener dafür den idealen Stürmertypen. Er ist bei einer Körpergröße von 1,84 Meter sowohl zweikampfstark, kann gegebenenfalls Bälle halten und das Spiel verzögern, als auch wendig und antrittsschnell.
Doch kommt die Konter-Maschinerie der Neapolitaner nicht ins Laufen, bleibt der Stürmer meist blass. Wird das Spiel eng gehalten und wird er von den gegnerischen Verteidigern isoliert, kann er seine Geschwindigkeitsvorteile nicht ausnützen. Dies kann schon mal dazu führen, dass er die Nerven verliert. Im Duell gegen Juventus hatte er Glück, dass er nach einem Ellbogencheck“ frameborder=“0″ allowfullscreen> gegen Giorgio Chiellini nicht Rot sah.
Ohne Cavani läuft‘s nicht
Die Wichtigkeit des „Matadors“ kann auch in Zahlen gefasst und verdeutlicht werden: an 20 der 47 bisherigen Saisontoren war Cavani bisher direkt beteiligt, traf sowohl gegen Lazio als auch gegen die Roma dreimal. Lässt Cavani – aus welchen Gründen auch immer – aus, sieht es für Napoli düster aus. Von den elf Spielen, in denen er nicht traf, konnte Napoli nur vier gewinnen.
Seinen Sturmpartnern Lorenzo Insigne und Goran Pandev fehlt die Klasse (zusammen nur sechs Ligatore), wenngleich Ersterer ein vielsprechendes Talent ist, und so hängt alles an Spielmacher Marek Hamsik. Hat der Slowake einen Geistesblitz, könnte dieser der Dosenöffner zum Führungstreffer – und in weiterer Folge zu vielversprechenden Konterchancen – sein. Der 25-Jährige ist neben Cavani der herausragende Akteur und langfristig an den Verein (bis 2016) gebunden.
Wechselgedanken Ursprung des Übels?
Noch ein Jahr länger, bis Juni 2017, läuft das Arbeitspapier von Cavani. Erst im August entschied er sich dafür, das überaus gute Arbeitsverhältnis auszudehnen. Doch es fraglich wie lange der führende der italienischen Torschützenliste tatsächlich noch für Napoli auf Torjagd gehen wird. Womöglich war es auch nur eine abgesprochene Maßnahme um den Verkaufspreis in die Höhe zu treiben. Im neuen Vertrag soll nämlich eine Ausstiegsklausel über 63 Millionen Euro verankert worden sein.
Die ersten Interessenten – allen voran Real Madrid und Manchester City – klopften schon an die Tür von Präsident Aurelio De Laurentiis. Möglich, dass Cavani mit den Gedanken schon bei Vertragsverhandlungen ist. Einen Wechsel zu einem weltweiten Topklub kann man ihm auch nicht übel nehmen, der Scudetto würde aber vor allem den Fans den Abschied erleichtern. Dafür müsste Cavani allerdings seine Ladehemmung beenden. Nächste Chance: Sonntag gegen Chievo.
Alexander Semeliker, abseits.at
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Alexander Semeliker
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