Die größten Nachwuchstalente der Welt (14) – Livaja, Ljajic, Jovetic
Italien 31.Dezember.2012 Rene Maric 0
In einer mehrteiligen Serie bringen wir euch einige (noch) unbekannte Namen aus der europäischen Fußballwelt näher, welche in Zukunft für viel Furore sorgen werden. Dieses Mal liegt der Fokus auf Legionären in der italienischen Serie A, die vor wichtigen Abschnitten ihrer Entwicklung stehen.
Marko Livaja – ein Stürmer auf der Kippe
Marko Livaja ist ein Spieler mit einem sehr unüblichen Karrierestart. Obwohl in Split geboren spielte er zuerst in den Jugendteams kleinerer Mannschaften, bevor er ausgerechnet zu Hajduks Erzrivale Dinamo Zagreb wechseln sollte. Doch im letzten Moment flatterte noch ein Angebot von Hajduk Split für den talentierten Stürmer ein, welcher schließlich zu seinem Heimatverein wechselte. Die kroatische Presse sollte nach seinem Abgang zu Inter diese Geschichte nochmal aufgreifen und spotten: „Er küsste das Trikot Dinamos und unterschrieb für Hajduk“. In der kroatischen Liga ein absolutes No-Go.
2010 wechselte er kurz nach seiner Beförderung in die erste Mannschaft Hajduks nach Italien zu Inter Mailand. Diese zahlten 185.000€ für den Jungstar, der aus rechtlichen Gründen für ein halbes Jahr zu Lugano verliehen wurde. Nach einem halben Jahr kam er aus der Schweiz zurück und wurde später zu Cesena verliehen, die 50% seiner Transferrechte besitzen.
Seit Andrea Stramacionis Amtsantritt ist er fixer Bestandteil des Kaders von Inter und erhielt ein paar Kurzeinsätze in der Serie A. In der Europa League durfte er sogar in sämtlichen Gruppenspielen von Beginn an ran, was er mit vier Toren zurückzahlte. Aktuell gibt es aber Wechselgerüchte um den Jungstar, weil er sich mit seinen Einsatzminuten nicht zufrieden gibt.
Dies liegt aber auch dem Kroaten selbst, der sich noch in einigen Bereichen verbessern muss: körperlich ist er stark und technisch gut, aber es mangelt ihm noch am gewissen Etwas. Er ist nicht der Schnellste und muss sich stärker auf eine Zukunft als lauf- wie körperlich starker Wandspieler konzentrieren, der sich ins Kombinationsspiel einbindet. Tut er das, dann steht einer erfolgreichen Karriere nichts im Wege. Tut er es nicht, wird er sein Potenzial nur schwer nutzen können.
Adem Ljajic – Supertalent oder Durchschnitt?
Ursprünglich sollte Adem Ljajic von Partizan Belgrad zu Manchester United wechseln. Er bestand ein Probetraining und überzeugte die Scouts, weswegen ihn Sir Alex Ferguson im Januar 2009 verpflichtete. Mannschaftskollege Zoran Tosic wechselte den Verein sofort, während Ljajic einen Vorvertrag unterschrieb, der ab Januar 2010 in Kraft treten sollte. Allerdings wurde die Option nicht gezogen – einige behaupteten, dass Ljajic bei seinen Trips nach Manchester, wo er für ein paar Tage bei der ersten Mannschaft des englischen Rekordmeisters mittrainierte, nicht durchwegs überzeugen konnte.
Die Wahrheit dürfte aber woanders liegen: Ljajic war zu jenem Zeitpunkt noch kein Nationalspieler und hätte vermutlich keine Arbeitserlaubnis bekommen, weswegen United auf ihre im Vorvertrag festgelegte Option verzichtete. Nur zwei Wochen später wechselte der von zahlreichen Vereinen umworbene Ljajic zum AC Florenz. Acht Millionen Euro wechselten den Besitzer und der Jungstar von Partizan Belgrad unterschrieb einen Vertrag über fünf Jahre.
In seinen ersten 1 ½ Jahren hatte Ljajic noch Anpassungsprobleme, doch sein Talent schimmerte immer wieder durch. In 26 Einsätzen wurde er 12mal ein- und 11mal ausgewechselt, kam aber in den 1402 Minuten auf immerhin neun Scorerpunkte. In der folgenden Saison, 2011/12, waren es aber nur zwei Scorerpunkte in 653 Minuten. Auch dieses Jahr sieht es wieder ein bisschen besser aus: acht Startelfeinsätze zeugen von mehr Vertrauen, auch wenn es an der Effektivität noch hapert.
Von Medien wurde ihm deswegen vorgeworfen, er würde weder im Spiel noch im Training alles geben, was sich auf seine Konstanz und Leistung auswirkt. Sowohl sein Trainer Sinisa Mihajlovic als auch Delio Rossi berichteten davon; letzterer verlor sogar seinen Job, als er nach Ljajics Auswechslung dessen sarkastisches Applaudieren auf die denkbar schlechteste Art und Weise reagierte. Er ging auf den jungen Serben los und versuchte ihn mit Faustschlägen zu „erziehen“.
Aktuell steht Ljajic am Scheideweg. An guten Tagen gehört er zu den besten Spielern seiner Mannschaft, an schlechten wirkt er wie ein Schatten und wird zumeist früh ausgewechselt. Wegen dem Mangel an Konstanz und Effektivität wurde er auch immer wieder auf andere Positionen geschoben.
Einige Male spielte er als ein kreativer Flügelspieler, später wurde er als Kreativposten im offensiven Mittelfeld genutzt und in dieser Saison läuft er vorrangig als mitspielender Mittelstürmer oder hängender Stürmer auf. Seine Stärken liegen in seiner herausragenden Technik und seiner Schnelligkeit, doch ohne mehr Konstanz und Effektivität – also der Arbeit an körperlichen und mentalen Attributen – könnte ihm der Schritt auf internationales Niveau auf ewig verwehrt bleiben.
Stevan Jovetic – auf dem Weg nach ganz oben
Aktuell spielt Stevan Jovetic ebenfalls beim AC Florenz und ist wie Adem Ljajic von Partizan Belgrad nach Italien gewechselt. Bei Partizan war er das Nachwuchstalent schlechthin. Mit 14 Jahren wurde er verpflichtet und durchlief drei Saisonen in der Jugendakademie Partizans, bevor er in die erste Mannschaft befördert wurde. Noch vor seinem 17. Geburtstag debütierte er unter Jürgen Röber und nur wenig später sorgte er bereits für erste Ausrufezeichen. Im UEFA-Cup-Qualifikationsspiel gegen Zrinjski Mostar erzielte er als 17-Jähriger einen Hattrick und mit knapp 18 Jahren wurde er sogar zum jüngsten Kapitän in der Vereinsgeschichte.
Der Montenegriner war auch überaus erfolgreich als Kapitän und konnte mit seiner Mannschaft das Double holen. Seine hervorragenden Leistungen brachten ihm im Sommer 2008 einen Profivertrag bei der Fiorentina, für die er bislang in 85 Spielen 22 Tore erzielte. Diese Zahl könnte noch deutlich höher sein, wenn er wegen eines Kreuzbandrisses nicht die gesamte Saison 2010/11 verpasst hätte.
Aktuell macht er sich auf, sich für die ganz Großen in Europa zu empfehlen. Als Mittelstürmer kam er bislang in 12 Spielen auf neun Scorerpunkte und ist einer der treffsichersten Akteure der italienischen Liga. Jovetic ist schnell, intelligent in seiner Bewegung und verfügt über eine hervorragende Technik. Als hängender Stürmer wirkt er auch kreativ und kann Angriffe einleiten, als Mittelstürmer ist er eher der Typ Vollstrecker und Wandspieler, der sich hervorragend am Kombinationsspiel beteiligen kann.
Jovetic steht mit 23 Jahren als Mittelstürmer nun vor der nächsten Entwicklungsstufe. Bringt er noch mehr Effizienz in seinen Abschluss und bleibt länger verletzungsfrei, kann er sich zu den besten Stürmern Europas aufschwingen. Manchester City hat bereits Interesse angemeldet.
Rene Maric, abseits.at
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