Nach abermals faschistischen Gesten aus dem Fanblock, fordert Lazio Rom von einem kleinen Teil der Anhängerschaft eine finanzielle Entschädigung. Es könnte gerade alles so... Lazio Rom bittet eigene Fans zur Kassa

Nach abermals faschistischen Gesten aus dem Fanblock, fordert Lazio Rom von einem kleinen Teil der Anhängerschaft eine finanzielle Entschädigung.

Es könnte gerade alles so schön sein bei Lazio Rom. Die Mannschaft von Trainer Simone Inzaghi hat in der italienischen Serie A nun schon elf Partien in Folge gewonnen, steht auf dem dritten Rang der Tabelle. Bei sechs Punkten Rückstand auf Tabellenführer Juventus Turin und einem Spiel in der Hinterhand, sind die Römer mittendrin im Rennen um den Scudetto, der italienischen Meisterschaft.

Zuletzt besiegten die Laziali Sampdoria Genua zuhause mit 5:1. Angreifer Ciro Immobile netzte dabei gleich dreimal ein und erhöhte sein Torekonto dabei auf 23 Saisontreffer. Damit erzielte der 29-Jährige die Hälfte der insgesamt 46 Tore seines Teams.

Rein sportlich betrachtet ist Lazio die Mannschaft der Stunde in Italien, auch wenn man zuletzt im Viertelfinale des italienischen Pokals gegen den SSC Neapel die Segel streichen musste. Wenn da nicht immer die Probleme mit den eigenen Fans wären. Die fallen leider viel zu häufig durch offen gezeigtes rechtes Gedankengut sowie rassistische Beleidigungen auf.

Während des Duells mit Brescia Calcio am 5. Jänner (Endstand 2:1 für Lazio) musste deren Stürmer Mario Balotelli einiges an Schmähungen über sich ergehen lassen. „Schämt euch“, schrieb Balotelli anschließend auf Instagram. Lazio Rom kündigte daraufhin an, auch vor Gericht gegen jene Personen vorgehen zu wollen, die durch solche Aktionen ebenso dem Verein schaden.

Lazio ließ dieser Ankündigung des harten Durchgreifens dann auch Taten folgen. Nachdem eine Gruppe von Anhängern im Oktober während des Europa-League-Spiels gegen Stade Rennes durch faschistische Gesten zum wiederholten Male negativ auffiel, fordert der Verein nun 50.000 Euro von den rund 15 Tifosi.

Diese wurden dank der Stadionkameras identifiziert, es folgte eine polizeiliche Untersuchung. Lazio wurde aufgrund des Vorfalls von der UEFA zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt, zudem erfolgte die Sperrung der Nordkurve im Heimspiel gegen Celtic Glasgow.

Nach Absprache mit Anwälten, legte Lazio-Präsident Claudio Lotito die geforderte Summe – unter Berücksichtigung der von der UEFA verhängten Geldbuße, Imageschaden und fehlenden Einnahmen – auf eben jene 50.000 Euro fest. „Unser Vorgehen ist neu, doch ist es an der Zeit, Initiative zu ergreifen und anderen Vereinen eine Vorlage zu bieten, die mit den gleichen Problemen kämpfen“, sagte Anwalt Gin Michele Gentile.

Die betroffenen Personen wurden seitens des Vereins aufgefordert, sich für eine Einigung vor dem Schiedsgericht an den Klub zu wenden. Passiert dies nicht, wollen Lazio und Lotito zivilrechtlich vorgehen.

Bleiben die Ankündigungen Lazios nicht nur Lippenbekenntnisse, wäre die Maßnahmen ein erster Schritt, um das Problem Faschismus und Rassismus in der eigenen Kurve ernsthaft anzugehen.

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