Turin und auch der Rest Italiens befinden sich im Ausnahmezustand: Cristiano Ronaldo wird sich zur neuen Saison der „Alten Dame“ anschließen. Das gefällt aber längst nicht allen.
Fast zwanzig Jahre hat Gianluigi Bufffon das Tor von Juventus Turin gehütet. Er war für lange Zeit der Kapitän und das Gesicht der „Alten Dame“, in über 500 Spiele hat er die Knochen für sie hingehalten. Doch nun, im Alter von 40 Jahren, verlässt Buffon tatsächlich seine geliebte Juve, um auf der Jagd nach dem Champions-League-Titel nochmals bei Paris St. Germain anzuheuern.
Der Wechsel von Buffon ist gleichzeitig das Ende einer Ära bei den Bianconeri, welches bereits zuvor mit den Abgängen von Andrea Pirlo sowie Leonardo Bonucci eingeleitet wurde. Doch so wirklich scheint sich in Turin niemand für diese Zäsur zu interessieren. Und das hat vor allem mit zwei Wörtern zu tun: Cristiano und Ronaldo.
Zunächst erschien es wie eines dieser obskuren Transfergerüchte, die vor allem darauf abzielen, möglichst viele Clicks zu erzielen: Ronaldo von Real zu Juventus? Ja, ne ist klar… Der noch amtierende Weltfußballer verlässt den Branchenprimus um in einer Liga anzuheuern, die nach allgemeinem Dafürhalten die besten Tage längst hinter sich hat, bei einem Verein, der international nicht mehr zum erlauchten Kreis des fußballerischen Hochadels gehört. Und in England trinken sie beim Fußballschauen alle Leitungswasser mit Ingwergeschmack…
Vor ein paar Tagen jedoch schafften die Verantwortlichen aus einem abwegig klingenden Rauschen im Blätterwald harte Fakten; die Headline „Ronaldo von Real zu Juventus“ musste ab sofort ohne das Fragezeichen am Ende auskommen. Denn für geschätzte 100 Millionen Euro wird der Portugiese in diesem Sommer vom spanischen zum italienischen Rekordmeister wechseln, um die 30 Millionen Euro soll er dort pro Jahr verdienen
Dass man Ronaldo auf Vereinsebene noch einmal in einem anderen, als dem weißen Trikot von Real sehen wird, damit haben wohl die Wenigsten ernsthaft gerechnet; zumal Ronaldo bereits 33 Jahre alt ist. Doch angeblich waren sich die beiden Super-Egos Florentino Perez (Präsident von Real Madrid) und CR7 in der jüngsten Vergangenheit nicht mehr ganz grün. Ronaldo fühlte sich zu wenig wertgeschätzt, hat zudem Ärger mit den spanischen Finanzbehörden. Perez hingegen spielt wohl seit Längerem schon mit dem Gedanken, seinen Superstar durch eine jüngere Version zu ersetzen, die Namen Neymar und Kylian Mbappe werden gehandelt. Auch deswegen hat er wahrscheinlich nicht darauf bestanden, die in Ronaldos Vertrag verankerte Ablöse von einer Milliarde Euro einzufordern.
In Turin hingegen ist nach Bekanntwerden des Wechsels der Ausnahmezustand ausgebrochen. Der Server des Online-Fanshops von Juventus brach zusammen – alle wollen das Trikot mit der Nummer 7 auf dem Rücken. Die italienische Tuttosport spricht von einem „Jahrhundert-Coup“, der Juve da gelungen sei. La Stampa schreibt: „Nun wird die ganze Welt auf uns schauen.“ Und genau das ist das Ziel, dass Juventus-Eigner Andrea Agnelli mit dem Transfer verfolgt: Man will eben wieder in jene Phalanx der Superklubs wie Real Madrid, FC Barcelona oder Manchester United einbrechen. Dafür braucht Juventus einen Namen wie Cristiano Ronaldo; Spieler wie Gonzalo Higuain, der den Verein wohl verlassen wird, reichen für die Rückeroberung des Sitzes auf dem Thron des europäischen Fußballs nicht (mehr) aus.
Die Ronaldo-Hysterie begeistert in Turin jedoch längst nicht alle. Eine noch größere Rolle in Turin spielt neben Juve eigentlich nur noch der Autobauer Fiat. Beide sind untrennbar verwoben, regieren die Agnellis doch sowohl den größten Arbeitgeber, als auch das größte Freizeitvergnügen der Stadt. Und die Belegschaft von Fiat ist über den Wechsel Ronaldos alles andere als begeistert. „Es ist nicht hinnehmbar, dass Fiat seinen Arbeitern seit Jahren enorme Opfer abverlangt, und dann Hunderte Millionen für einen Fußballer ausgibt.“, so äußerten sich die Betriebsräte des Vereins am Mittwoch. „Wir sind alle Angestellte desselben Arbeitgebers. Diese Ungleichheit ist nicht akzeptabel.“ Für Montag wurden Streiks angekündigt.
Juve-Legende Buffon dagegen steht der Verpflichtung Ronaldos positiv gegenüber. Bevor der Transfer perfekt war, sagte er gegenüber Sky Sports: „Es würde mich freuen, denn das ist es, was Juventus braucht. Sie müssen neue Idole finden.“ Ob Ronaldo jemals einen ähnlichen Idol-Status wie Buffon erlangen wird, ist zunächst aber mal fraglich. Trotz aller Hysterie.
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