Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern: Christopher Nkunku wird RB Leipzig verlassen und einen Vertrag beim Chelsea FC unterschreiben. Leipzig-Trainer Marco... Nach DFB-Pokalsieg: Nkunku vor Wechsel in die Premier League

Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern: Christopher Nkunku wird RB Leipzig verlassen und einen Vertrag beim Chelsea FC unterschreiben. Leipzig-Trainer Marco Rose bestätigte nun, dass der Franzose sich bereits von der Mannschaft verabschiedete.

Der Stürmer verlässt seinen Klub jedoch mit einem Erfolgserlebnis, denn er steuerte ein Tor und ein Assist im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt bei. Das Endspiel war von zahlreichen intensiven Zweikämpfen geprägt und beide Teams bissen sich lange die Zähne an den gegnerischen Abwehrreihen aus. Die Mannschaft von Oliver Glasner machte es dem Titelverteidiger richtig schwer Chancen zu kreieren. Das Spielgeschehen kippte nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Timo Werner, der vom starken Yussuf Poulsen ersetzt wurde, jedoch immer mehr zugunsten der Leipziger, die beim Führungstreffer durch Nkunku allerdings Glück hatten, da der Ball gleich zwei Mal abgefälscht wurde. Wer DFB Pokal Wetten auf die Frankfurter abschloss, der wurde nun richtig enttäuscht, denn die Leipziger waren in der Schlussphase am Drücker und erzielten nach einem Nkunku-Assist durch den Ex-Salzburger Szoboszlai das 2:0. Der österreichische Nationalspieler Konrad Laimer, der eine starke Leistung in diesem Finale zeigte, hatte sogar noch eine Chance auf das 3:0. Frankfurt versuchte es nur noch mit langen Bällen, die aber nichts mehr einbringen sollten. Die Expected-Goal-Werte von 1.82:0.26 aus Sicht der Leipziger sprechen von einem verdienten Sieg. Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner kam in den 90 Minuten nur auf vier Schussversuche.

Schwer zu ersetzen

Leipzig-Coach Marco Rose bestätigte bereits in einem Interview, dass der Stürmer den Klub verlassen wird und die Scouting-Abteilung den Auftrag bekam, einen Ersatz für den Franzosen zu finden. Allerdings weiß auch Rose um die außergewöhnlichen Fähigkeiten seines Schützlings und betonte, dass dieser Verlust nicht Eins-zu-Eins ersetzt werden kann.

Leipzig-Sportchef Max Eberl schlägt in dieselbe Kerbe und betonte, dass für ihn Nkunku der wahre Torschützenkönig in dieser Saison ist. Der Angreifer erzielte so wie Werder-Stürmer Niclas Füllkrug 16 Saisontore, hatte aber zwei längere Verletzungspause, weshalb er nur 20 Mal in der Startelf stand und fünf Mal von der Bank kam. Allerdings kann man zumindest diese Aussage relativieren, da auch Füllkrug einige Partien verpasste.

Der Gladbacher Marcus Thuram kam in der abgelaufenen Saison auf den höchsten Expected-Goal-Wert, nutzte seine Chancen allerdings nicht so effizient wie Nkunku und Füllkrug.

Chelsea weiter auf Einkaufstour?

Der Chelsea FC gab in den abgelaufenen Transferfenstern mehr Geld als jeder andere Klub aus, allerdings blieb der sportliche Erfolg aus. Die Londoner landeten nur auf dem 12. Tabellenplatz, obwohl man mehr als 600 Millionen für neue Spieler ausgab. Auch für den Leipziger wird man um die 50 Millionen Pfund ausgeben müssen.

Wie wird Chelsea Nkunku aber einsetzen? In einem Interview meinte der Angreifer, dass er sich am ehesten auf der Zehn sieht bzw. als hängende Spitze. In London geht man aber davon aus, dass Nkunku auch ganz vorne spielen kann, womöglich gemeinsam mit einem weiteren Neuzugang. Man bemüht sich nämlich sehr um Napoli-Goalgetter Victor Osimhen, der jedoch das verbleibende Transfer-Budget vermutlich sprengen würde. Hinter dem Torschützenkönig der Serie A sind zahlreiche weitere Spitzenklubs wie Paris Saint-Germain und Bayern München her, wobei aktuell Manchester United die besten Karten im Rennen um den nigerianischen Angreifer haben dürfte.

In jedem Fall ist es ein großer Vorteil für Chelsea, dass mit Nkunku ein sehr polyvalenter Spieler kommt, der sich auf mehreren Positionen wohl fühlt. Anfang Mai gab es zudem das Gerücht, dass Chelsea Interesse an Sturms Emegha hat, allerdings wurde es in dieser Sache sehr ruhig zuletzt.

Chelsea soll sich aus dem Wettbieten um Sporting-Mittelfeldspieler Manuel Ugarte bereits verabschiedet haben. Der technisch starke Uruguayer, der auch keinem Zweikampf aus dem Weg geht, wird wohl bei Paris Saint-Germain landen. Sowohl Chelsea als auch PSG waren bereit rund 60 Millionen Ablöse zu bezahlen, doch die Franzosen boten ein wesentlich höheres Gehalt, sodass Chelsea ausstieg. Stattdessen soll man nun ein Auge auf Brighton-Mittelfeldspieler Moises Caicedo geworfen haben, bei dem aber auch die Gunners in der Pol Position sind. Noch läuft es für Chelsea jedenfalls nicht rund auf dem Transfermarkt.

Stefan Karger

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