Von Villarreal hat man in Österreich wegen der Europa-League-Gruppenphase gegen Rapid kein besonders gutes Bild. Dabei sind die Castelloner auf dem vierten Tabellenplatz wiederzufinden und haben kürzlich Bayer Leverkusen in der Europa Leauge K.O. Phase ausgestochen. Für Barcelona scheint der Meistertitel fix, neun Punkte auf ersten Verfolger Atlético Madrid sind ein angenehmer Polster. Im El Madrigal stolperte man jedoch ein wenig, das Spiel in der Analyse.
Villarreal als Vorbild für die Raumdeckung
Die Hausherren hatten gleich zu Beginn sehr gute Chancen durch eine sehr direkte Spielweise, die sie besonders gegen nominell stärkere Teams auszeichnet. Um das hohe Pressing der Katalanen zu umgehen probierte man es mit einem hohen Ball auf Soldado, der in Minute 1 per Kopf weiterleitete und die erste große Chance einleitete. Die Gastgeber waren im Angriff sehr flügelfokussiert, versuchten immer wieder mit hohen oder halbhohen Hereingaben Bakambu einzusetzen, was in den ersten zehn Minuten gleich drei Mal gelang. Jedoch kam der Ball nur einmal gefährlich aufs Tor von Claudio Bravo. Nach Ballgewinn schalteten die gelben meist direkt um, durch ausweichende Bewegungen von Soldado gab es immer wieder Räume für Dribblings für die Flügelspieler, welche auch effektiv genutzt werden konnten. Nach den etwas unruhigen ersten zwei Minuten gewannen die Katalanen jedoch die Kontrolle über den Ballbesitz und beruhigten das Spiel. Um den Spielaufbau für den FC Barcelona zu erleichtern kippte Busquets, sofern man etwas tiefer stand, zwischen die Innenverteidiger ab. Konnte man die Gastgeber jedoch etwas weiter in ihre eigene Hälfte drängen hat man davon wieder abgelassen.
Gegen den FC Barcelona agieren Mannschaften oft mit zumindest situativen Manndeckungen, Villarreals blieb jedoch bei der sehr strengen Raumdeckung im 4-4-2 und machte es den Gästen somit schwer in den Zwischenlinienraum zu kommen. Einzig und allein Messi wurde einige Schritte beim Freilaufen verfolgt, dies jedoch auch deutlich weniger extrem als es andere Mannschaften tun, und auch eher nur, wenn er sich tiefer ins Mittelfeld bis in den Sechserraum fallen ließ. Unter Luis Enrique sind die Blaugrana deutlich weniger fluide in den Positionswechseln als dies noch unter Guardiola der Fall war, sie spielen „positionsgetreuer“. Zwar immer wieder mit balancierenden Bewegungen (beispielsweise machte Rakitic oft breit, wenn Messi einrückte), das Grundkonstrukt bleibt jedoch meist erhalten. Um die Gäste zu brechen versuchte man nach eigenem Ballgewinn ebenfalls schnell umzuschalten, die „gelben U- Boote“ blieben jedoch meist mit mindestens vier Leuten hinten, sodass man gegen bei der Restverteidigung noch mehrere Gegner zu überwinden hatte. Durch einen indirekten Freistoß ging der FC Barcelona in Minute 20 schließlich in Führung, wenngleich zu diesem Zeitpunkt der Spielverlauf nicht unbedingt zugunsten der Gäste geneigt war.
Die Gastgeber ließen sich jedoch nicht von ihrem Weg abbringen, verteidigten weiterhin sehr konsequent und pressten höher wenn sich die Gelegenheit ergab. Die Konter Villarreals waren stets sehr sauber gespielt, oft mit dem ersten Ballkontakt flach in die Mitte, wo sich die gut freilaufenden Sechser anboten. Soldado wich oft auf die Flügel aus, half mit Ablagen für anschließende Hereingaben, wo Bakambu immer wieder mit viel Präsenz im Sturmzentrum für Unruhe sorgte. Auf rechts war vor allem Denis Suárez sehr auffällig, seine Läufe in die von Alba freigelassenen Räume waren sehr unangenehm zu verteidigen, immer wieder musste Mascherano auf die Seite herausrücken, was in Folge wiederum weniger Widerstand für Bakambu im Strafraum bedeutete. Die Blaugrana taten sich weiterhin schwer hinter die Abwehr der Gäste zu kommen, Arda versuchte auf der linken Seite immer mit diagonalen Läufen nach außen für Raum zu sorgen, dies blieb jedoch ohne Erfolg. In Minute 40 pfiff der Schiedsrichter unberechtigterweise Elfmeter für den FC Barcelona, der diesen ausnahmsweise auch verwandelte und auf 2:0 erhöhte.
Villarreals aggressives Angriffspressing
Im zweiten Durchgang gestaltete sich das Pressing der Gastgeber zu Beginn deutlich höher, immer wieder rückte auch Trigueros mannorientiert auf Busquets und stellte situative 4-3-3 Staffelungen im Angriffspressing her. Die Castelloner übten nun deutlich mehr Druck aus, konnten einige Male auch recht hoch den Ball gewinnen und eine Torchance kreieren. Von den beiden Stürmern wurde Barcelona immer wieder zu Pässen auf die Außenverteidiger gezwungen, die anschließend Busquets anzuspielen versuchten. Hier schnappte die Pressingfalle zu, Stürmer, Flügelstürmer und der ballnahe Sechser rückten sehr aggressiv auf Busquets, setzten ihn unter massiven Druck und konnten so einige Male den Ball gewinnen. Auf diesen Druck reagierte Luis Enrique recht bald und brachte Alves für Arda, Roberto rückte in die Mitte um mehr Pressingresistenz und Aufbaustärke in Zentrum zu bringen. Just in diesem Moment verkürzte Villarreal jedoch auf 1:2. Alves wurde unter Druck gesetzt, Denis Suárez‘ Schuss wurde von Bravo nur abgeblockt, Bakambu traf im Nachschuss. In Minute 18 gab es dann schließlich den Ausgleich durch ein Eigentor Mathieus nach einer Ecke, die aus einem Konter entsprungen war, den einmal mehr Denis Suárez mit einem starken diagonalen Dribbling eingeleitet hatte.
Villarreal attackiert früh in Barcelonas Hälfte
Um den Ball besser nach vorne tragen zu können boten sich Rakitic, Busquets und Roberto etwas tiefer an im Aufbau, während Neymar und Messi das Spielfeld sehr breit machten, um sich für Verlagerungen anspielbar zu machen. In den nächsten Spielfelddritteln waren es dann wieder die Außenverteidiger Alves und Alba, die als einzige Breite gaben. Gegen Ende der zweiten Hälfte hatte Barcelona wieder etwas mehr Ballbesitz auf Villarreals Hälfte, konnte jedoch nichts Zählbares daraus machen. Die hohe Position der Innenverteidiger brachte auch zwei Konter der Gastgeber hervor, die Gelben hätten kurz vor Schluss noch den Siegtreffer erzielen können, Alves rettete jedoch knapp vor Castillejo.
Fazit
Villarreal liegt nicht umsonst auf dem vierten Platz und ist zurzeit eine der stärksten Mannschaften Europas. Die große defensive Kompaktheit in Marcelinos 4-4-2, die Flexibilität im Angriffsspiel sowie die hohe Qualität der größtenteils „namenlosen“ Spielern macht sie zu einer sehr interessanten Mannschaft, die zurecht einen Punkt holte. Man musste mit einigen Schiedsrichterentscheidungen hadern, unter anderem der Elfmeterentscheidung. Zudem wirkten einige gelbe Karten überzogen, weshalb die Spieler, die Zuschauer als auch das Trainerteam eher unzufrieden mit dem Unparteiischen waren. Villarreal zeigte wie man mit mutigem Angriffspressing und und punktgenauer Raumdeckung die Katalanen vor Probleme bringen kann, die an diesem Tag trotz der zwei Tore, die aus Standards fielen, keine richtige Lösung gegen die „gelben U- Boote“ fanden.
Das könnte dich auch noch interessieren:
David Goigitzer
- Besondere Tore
- Die bunte Welt des Fußballs
- Europameisterschaft
- Internationale Stars
- Argentinien
- Australien
- Belgien
- Brasilien
- Chile
- Dänemark
- Deutschland
- Andreas Brehme
- Andreas Möller
- Berti Vogts
- Christoph Daum
- Franz Beckenbauer
- Fritz Walter
- Gerd Müller
- Günther Netzer
- Helmut Rahn
- Jürgen Klinsmann
- Jürgen Klopp
- Karl-Heinz Rummenigge
- Lothar Matthäus
- Lukas Podolski
- Manuel Neuer
- Miroslav Klose
- Oliver Bierhoff
- Oliver Kahn
- Philipp Lahm
- Rudi Völler
- Sepp Maier
- Thomas Häßler
- Thomas Müller
- Thomas Tuchel
- Toni Schumacher
- Toni Turek
- Udo Lattek
- Uli Hoeneß
- Uwe Seeler
- Elfenbeinküste
- England
- Finnland
- Frankreich
- Irland
- Italien
- Alessandro Del Piero
- Alessandro Nesta
- Andrea Pirlo
- Christian Vieri
- Claudio Gentile
- Dino Zoff
- Fabio Cannavaro
- Francesco Totti
- Franco Baresi
- Gaetano Scirea
- Giacinto Facchetti
- Gianluca Vialli
- Gianluigi Buffon
- Giuseppe Bergomi
- Giuseppe Meazza
- Luigi Riva
- Marco Tardelli
- Mario Balotelli
- Paolo Maldini
- Paolo Rossi
- Roberto Baggio
- Sandro Mazzola
- Kamerun
- Kolumbien
- Liberia
- Mexiko
- Niederlande
- Nigeria
- Nordirland
- Norwegen
- Portugal
- Schottland
- Schweden
- Schweiz
- Spanien
- Ungarn
- Uruguay
- USA
- Wales
- Österreich
- Legendäre Legionäre
- Alexander Zickler
- Antonin Panenka
- Axel Lawaree
- Branko Boskovic
- Carsten Jancker
- Dejan Savicevic
- Geir Frigard
- Hamdi Salihi
- Hansi Müller
- Jan Åge Fjørtoft
- Jocelyn Blanchard
- Joey Didulica
- Jonathan Soriano
- Kevin Kampl
- Lajos Détári
- Maciej Sliwowski
- Marek Kincl
- Mario Kempes
- Mario Tokic
- Milenko Acimovic
- Nestor Gorosito
- Nikica Jelavic
- Nikola Jurčević
- Olaf Marschall
- Oliver Bierhoff
- Patrik Jezek
- Radoslaw Gilewicz
- Rene Wagner
- Roger Ljung
- Sadio Mané
- Samir Muratovic
- Sigurd Rushfeldt
- Somen Tchoyi
- Steffen Hofmann
- Szabolcs Sáfár
- Tibor Nyilasi
- Trifon Ivanov
- Valdas Ivanauskas
- Vladimir Janocko
- Zlatko Kranjcar
- Nationale Stars
- Aleksandar Dragovic
- Andi Ogris
- Andreas Herzog
- Andreas Ivanschitz
- Bruno Pezzey
- Christian Fuchs
- David Alaba
- Deni Alar
- Didi Kühbauer
- Ernst Happel
- Ernst Ocwirk
- Felix Gasselich
- Franz Wohlfahrt
- Friedl Koncilia
- Gustl Starek
- Hans Krankl
- Herbert Prohaska
- Heribert Weber
- Ivica Vastic
- Julian Baumgartlinger
- Kevin Wimmer
- Kurt Jara
- Marc Janko
- Marcel Sabitzer
- Mario Haas
- Marko Arnautovic
- Martin Harnik
- Martin Hinteregger
- Matthias Sindelar
- Michael Konsel
- Otto Konrad
- Peter Stöger
- Sebastian Prödl
- Toni Polster
- Ümit Korkmaz
- Veli Kavlak
- Walter Schachner
- Walter Zeman
- Zlatko Junuzovic
- Nationalmannschaft
- Österreichische Vereine
- Legendäre Legionäre
- Weltmeisterschaft
Keine Kommentare bisher.
Sei der/die Erste mit einem Kommentar.