Atlético Madrid: Mit der Siegesserie im Rücken zur Tabellenspitze?
Spanien 11.Dezember.2024 Andreas Nachbar
Atlético Madrid ist seit vielen Jahren nicht nur ein Spitzenklub Spaniens, sondern auch im europäischen Fußball regelmäßig bis in die letzten Runden vertreten. Dennoch galt Atlético in Spanien lange nur als „dritte Kraft“ hinter den beiden Giganten Real Madrid und Barcelona. Auch in der aktuellen Saison stehen die „Rojiblancos“ hinter den beiden Weltmannschaften auf dem dritten Platz. Dennoch befindet sich die Mannschaft des langjährigen Trainers Diego Simeone in einem Aufschwung. Neun Pflichtspielsiege und die beeindruckende Form unter Simeone lassen keinen Zweifel daran, dass Atlético Madrid in dieser Saison mehr sein kann als nur ein Zuschauer im Kampf um die Meisterschaft. Zuletzt gelang den Madrilenen der große Sprung in der Saison 2020/21, als sie ihren zweiten Meistertitel seit dem Amtsantritt Simeones im Jahr 2011 feierten.
Schwächelnde Riesen als Chance für Atlético?
In den letzten Jahren war Atlético Madrid stets die Mannschaft, die hinter den großen spanischen Teams, Real Madrid und Barcelona, das Nachsehen hatte. Der Klub konnte sich zwar immer wieder im Schatten behaupten, jedoch konnten sie den Status der „dritten Kraft“ Spaniens nur selten ablegen. Mit der Ankunft von Trainer Diego Simeone im Jahr 2011 passierte in Madrid etwas Besonderes – nicht nur mit der Mannschaft, die sich sowieso von Jahr zu Jahr verändert, sondern mit dem gesamten Verein. Denn ab dem Jahr 2000 bis zur Ankunft des argentinischen Trainers verschliss Atlético unglaubliche 13 Trainer. Simeone schaffte es, Ruhe in den Verein zu bringen und Atlético zu einer echten Spitzenmannschaft in Europa zu formen.
Unter der Leitung des heißblütigen Argentiniers feierte der Klub 2014 den ersten Meistertitel in La Liga seit 1996. Die „Rojiblancos“ besiegten Real Madrid und Barcelona und bewiesen, dass sie in der Lage sind, gegen die beiden Giganten zu bestehen. Seitdem blieb Atlético unter den Topmannschaften in Spanien und konnte auch die Europa League sowie den UEFA Supercup gewinnen.
In der laufenden Saison findet Atlético Madrid wieder zur gewohnten Stärke zurück. Auch wenn der 16. Spieltag und das Spiel gegen den FC Sevilla (4:3) ein für die Mannschaft untypisches Ergebnis zu Tage brachte, dominiert das Team des Argentiniers die Spiele aus einer kompakten Defensive heraus. Atlético spielt in dieser Spielzeit, besonders in der spanischen Liga, mit einer Konstanz und einer taktischen Disziplin, die sie zu einem ernsthaften Titelkandidaten machen. In der Champions League stehen die „Rojiblancos“ mit neun Punkten aus fünf Spielen im Mittelfeld der neuen Ligaphase und sind somit auf Playoff-Kurs.
Die taktische Philosophie von Diego Simeone
Die Rückkehr von Atlético Madrid an die Spitze ist untrennbar mit der taktischen Philosophie von Diego Simeone verbunden. Seit seinem Amtsantritt vor mehr als einem Jahrzehnt hat der Argentinier das Team nicht nur zu einer der defensiv stabilsten Mannschaften in Europa gemacht, sondern auch seine Spieler so indoktriniert, dass sie mit Disziplin, Leidenschaft und Intensität auftreten. Der Argentinier selbst bringt seine Leidenschaft für das Spiel mit jeder Menge Einsatz an der Seitenlinie zum Ausdruck. Der leidenschaftliche und zum Teil hitzköpfige Übungsleiter schafft es in dieser Saison, seine Energie auf die Spieler zu übertragen, die ihr Herz vor allem in der Defensive zu hundert Prozent auf dem Platz lassen.
Simeones Philosophie basiert auf einem äußerst pragmatischen Ansatz, der nicht überall für Begeisterung sorgt. „Ideenlos“, „Anti-Fußball“ oder „Bus-vor-dem-Tor-geparkt“ ist häufig die Kritik, die sein taktischer Ansatz mit sich bringt. In der Tat überzeugt Atlético vor allem durch eine im Zentrum robuste und defensiv orientierte Spielweise. Doch das sorgt eben auch dafür, dass sie in der laufenden Spielzeit in der Liga die beste Defensive stellen. So haben sie mit einem Gegentor-Schnitt von 0,7 pro Spiel den besten Wert, gemeinsam mit Real Sociedad. Auch in der Statistik der „weißen Weste“ findet sich Atlético auf Position zwei wieder.
Und dennoch ist es nicht so, dass Atlético den „Mannschaftsbus“ im Strafraum parkt. Denn mit 49 großen Tormöglichkeiten sowie dem xG-Wert von 27,8 befinden sich die „Rojiblancos“ in diesen Statistiken direkt hinter dem FC Barcelona und Real Madrid. Anhand des Ballbesitzes, der nur knapp über 50 Prozent liegt, wird der Ansatz des schnellen Umschaltspiels deutlich. Durch die Kompaktheit des bekannten 4-4-2-Systems, das Simeone bevorzugt, gelingt es den Madrilenen, durch schnelle Konter und das konsequente Ausnutzen von Standardsituationen zum Torerfolg zu kommen.
Hohe Qualität und Erfahrung in der Offensive
Die Offensivkraft von Atlético Madrid hat sich in den letzten Jahren unter Trainer Diego Simeone stark entwickelt und ist in dieser Saison geprägt von schnellem Konterspiel, aber auch von kontrollierter Ballzirkulation und Ruhe. So beruht das Angriffsspiel auf der Kreativität von Antoine Griezmann, der körperlichen Robustheit und Abschlussstärke von Alexander Sörloth sowie dem jungen Allrounder Julián Álvarez. Besonders Letzterer ist ein spannender Spieler für die Zukunft, der seine Fähigkeiten schon in der letzten Saison bei Manchester City, aber auch bei der vergangenen Weltmeisterschaft unter Beweis stellen konnte.
Antoine Griezmann – Der kreative Dreh- und Angelpunkt
Antoine Griezmann ist nach wie vor der kreative Kopf in der Offensive von Atlético Madrid. Der französische Weltmeister zeichnet sich durch seine hervorragende Spielintelligenz, sein gutes Auge für Räume und seine Erfahrung aus, die es ihm immer wieder ermöglichen, gefährliche Situationen zu kreieren. Griezmann agiert oft als Spielmacher hinter den Spitzen, lässt sich aber auch mal weiter zurückfallen oder weicht situativ auf die Flügel aus. Mit präzisen Pässen, seiner Übersicht und seiner Beweglichkeit versteht er es, die Defensive auseinanderzuziehen und Räume für seine Mitspieler zu schaffen.
Alexander Sörloth – Der Zielspieler
Alexander Sörloth, der norwegische Stürmer, der national stets ein wenig im Schatten von Erling Haaland steht, bringt eine wichtige zusätzliche Facette in die offensive Ausrichtung von Atlético Madrid. Mit seiner Größe und Physis ist er der perfekte Zielspieler für den Strafraum – anders als viele seiner Vorgänger, die eher polyvalente, abkippende bzw. auch kleine Angreifer waren. Wenn er den Ball gesichert hat, versteht er es, das Spiel zu verlagern und als Wandspieler zu agieren. Das Kalkül, dass Sörloth gut mit Álvarez harmonieren würde, ging bisher voll auf und so steht der 29-Jährige bereits bei sechs Toren und zwei Assists in der laufenden Ligasaison. Einzig in der Champions League wartet er noch auf Scorerpunkte.
Julián Álvarez – Der Instinktstürmer
Julián Álvarez ist ein junger und äußerst talentierter Stürmer, der sich durch seine Schnelligkeit, Wendigkeit und seine Abschlussstärke auszeichnet. Der argentinische Nationalspieler agiert zwischen den Räumen der Abwehrlinien und taucht nahezu in jedem Bereich der Offensive auf. Trotz seines noch jungen Alters (24) schafft er es schnell, auf die veränderten Spielsituationen zu reagieren. Er zeichnet sich als laufstarker Spieler im Gegenpressing, aber auch im Konterspiel aus. Durch seine technischen Fertigkeiten ist er in der Lage, Bälle schnell zu verarbeiten und mit seiner Agilität schnell in den Angriff überzugehen. Der Weltmeister von 2022 hält nach 23 Pflichtspielen bereits bei elf Toren und zwei Assists.
Klarer Favorit gegen slowakischen Meister
Heute geht’s für Atlético Madrid in der Königsklasse gegen Slovan Bratislava, den aktuell Vorletzten der Ligaphase. Ein Sieg ist hier natürlich fix eingeplant und die Spanier werden auch danach trachten, etwas für ihr Torverhältnis zu machen. Eine ausführliche Vorschau und Wetttipps zu Atlético Madrid gegen Slovan Bratislava findet ihr übrigens bei unseren Partnern von Wettbasis.
Apropos Real und Barca: Der Stadtrivale von Atlético konnte bereits gestern auswärts bei Atalanta mit einem 3:2 deren Serie von 14 ungeschlagenen Partien beenden. Und für Barca geht es heute mit dem Auswärtsspiel in Dortmund weiter. Eine Vorschau auf Dortmund – Barca findet ihr bei Wettfreunde.
Andreas Nachbar
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