Das Topspiel in Spanien: Atlético Madrid gegen Celta Vigo
Spanien 12.Februar.2017 Alexander Friedl 0
Am Sonntag um 20.45 Uhr findet im Estadio Vicente Calderón das Topspiel der spanischen Meisterschaft statt. In Runde 22 treffen die beiden Pokalhalbfinalisten Atlético Madrid und Celta Vigo aufeinander. Eine kurze Gegenüberstellung der beiden spanischen Topteams und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen.
Statistik
Die Statistik vor diesem Duell spricht für Atlético Madrid. In den letzten elf Spielen gegeneinander gab es sieben Siege für die Madrilenen, zwei Remis und nur zwei volle Erfolge für Celta Vigo. Die Tordifferenz von 20:9 für die Colchoneros unterstreicht nochmal die Favoritenrolle vor diesem Match.
Die letzten beiden Aufeinandertreffen fanden im Rahmen der spanischen Meisterschaft Mitte September statt. Celta verlor dabei klar mit 0:4 im eigenen Stadion. Nach einer torlosen, ausgeglichenen ersten Hälfte machte Atlético im zweiten Durchgang alles klar. Tore von Koke Resurrección, Ángel Correa und ein Doppelpack von Antoine Griezmann entschieden die Partie für die Gäste.
Die Stärken und Schwächen von Atlético Madrid
Was für die Madrilenen spricht ist die enorme Heimstärke. Von zehn Heimspielen konnten die Rojiblancos sieben gewinnen, zwei spielte man unentschieden und nur eines ging verloren.
Das Prunkstück der Mannschaft bleibt allerdings die Defensive. Die Elf von Diego Simeone blieb bislang in zwölf Spielen ohne Gegentor und hat mit nur 16 Gegentreffern die zweitbeste Defensive der Liga nach Villareal, die bei 14 Gegentoren halten.
Eine Schwäche im Team von Atlético Madrid ist die aktuelle Form. Von den letzten sechs Pflichtspielen konnten die Colchoneros nur eines für sich entscheiden, eines ging verloren und weitere vier beendete man mit einem Remis.
Gegen den Verein aus der Hauptstadt Spaniens spricht die Bilanz gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Vier Partien hat man verloren, unter anderem gegen Sevilla, Real Sociedad, Real Madrid und Villarreal. Dreimal gab es eine Punkteteilung und nur zweimal konnte man gewinnen. Zum einen gegen den SD Eibar und zum anderen gegen Celta Vigo zu Beginn der Saison.
Aktuell hält Atlético Madrid nach 21 Partien bei elf Siegen, sechs Remis, vier Niederlage und den damit verbundenen 39 Zählern.
Ausscheiden in der Copa del Rey
Im Halbfinal-Rückspiel des spanischen Pokals hatten die Colchoneros die Aufgabe, die 1:2-Hinspielniederlage gegen den FC Barcelona wieder auszubessern. Im Camp Nou waren die Gäste aus Madrid in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft und trotzdem erzielte die Heimelf in der Person von Luis Suárez die Führung.
Im zweiten Durchgang versuchte Atlético nochmal alles, verschoss zehn Minuten vor dem Ende einen Elfmeter und kam allerdings drei Minuten später noch zum Ausgleich durch Kévin Gameiro. In der Zwischenzeit ereigneten sich noch drei Platzverweise. In der 57. Minute sah Rechtsverteidiger Sergi Roberto die zweite gelbe Karte und zwölf Minuten später gab es auch auf der Gegenseite die Ampelkarte für Linksaußen Yannick Carrasco. In der 90. Minute holte sich noch Toptorjäger Luis Suárez die gelb-rote Karte ab und ist somit wie Roberto fürs Finale im Mai gesperrt.
Der Kader von Celta Vigo
Celta Vigo hält nach 20 Spielen bei neun Siegen, drei Unentschieden, acht Niederlagen und den damit verbundenen 30 Punkten. Die Galicier sind auf einen guten Weg sich nach der starken letzten Saison erneut für die Europa-League zu qualifizieren. Ein Grund für die konstanten Leistungen des Teams ist die gute Mischung im Kader.
In der Defensive sorgen Rechtsverteidiger Hugo Mallo, Innenverteidiger Facundo Roncaglia und Linksverteidiger Jonny Castro für Recht und Ordnung. Im Mittelfeld sind der Chilene Pablo Hernández und der Däne Daniel Wass hervorzuheben.
Zu den Leistungsträgern gehört auch John Guidetti. In Vigo spielt der 1,85 Meter große Rechtsfuß eine immer wichtigere Rolle in der Mannschaft von Trainer Eduardo Berizzo. In 13 Einsätzen kam der Schwede zu immerhin zwei Treffern und einer Vorlage.
Der Star des Teams ist allerdings Iago Aspas. Der 29-jährige Spanier spielt bislang seine stärkste Saison und überzeugt mit einer beeindruckenden Torquote. Mit elf Treffern aus 18 Partien ist der Mittelstürmer Toptorschütze seiner Mannschaft und trifft somit alle 129 Minuten für seinen Verein. Gleichzeitig ist Aspas hinter Luis Suárez, Lionel Messi und Cristiano Ronaldo der viertbeste Torschütze in La Liga.
Stärken und Schwächen
Für die Celtiñas, in Deutsch „die Kelten“, wie sie von ihren Anhängern genannt werden könnte entscheidend sein, dass die Mannschaft in der Lage ist gegen jeden Gegner zu bestehen. In der Liga konnte man beispielsweise den FC Barcelona mit 4:3 besiegen oder in der Europa-League Gegner wie Panathinaikos Athen. Celta ist durch die Europa-League zu einem reiferen Team geworden und das haben sie auch eindrucksvoll im Pokal-Viertelfinale gegen Real Madrid gezeigt. In zwei Spielen zeigte man eine herausragende Vorstellung und konnte so den haushohen Favoriten aus dem Wettbewerb schießen.
Eine Schwäche des Teams aus den Nordwesten Spaniens ist die Auswärtsschwäche. In zehn Auswärtspartien konnte man nur zwei für sich entscheiden, zweimal gab es ein Remis und ganze fünfmal musst man als Verlierer vom Platz gehen. Damit ist man hinter Athletic Bilbao das schlechteste Auswärtsteam von allen Mannschaften in der oberen Tabellenhälfte.
Bitteres Aus im Pokal
Im Copa del Rey-Halbfinal-Rückspiel gab es nach dem 0:0 im Hinspiel eine bittere 0:1-Auswärtsniederlage für Celta. In einer eher chancenarmen Partie war die Heimelf aus Alavés die bessere Mannschaft und konnte in der 82. Minute durch einen Treffer von Außenstürmer Edgar Méndez das 1:0 erzielen. Damit steht Deportivo Alavés zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Finale des spanischen Pokals und trifft dort auf den FC Barcelona.
Fazit
Eine Niederlage von Atlético Madrid würden den Verlust von Platz vier bedeuten, da Real Sociedad gegen Espanyol Barcelona mit 1:0 am Freitagabend gewann.
Bei einer Pleite von Celta Vigo könnte man auf Platz elf abrutschen, aber nur wenn Las Palmas gegen den FC Sevilla (Sonntag, 18.30 Uhr) drei Zähler einfährt.
Es bleibt abzuwarten ob sich der Favorit im Spitzenspiel der 22. Runde durchsetzen kann, oder ob der vermeintliche Außenseiter aus Vigo nach der Pokalüberraschung für die nächste kleine Sensation im Vicente Calderón sorgt.
Vorrausichtliche Aufstellung Atlético Madrid (4-4-2)
1 Moyà– 20 Juanfran, 15 Savic, 2 Godin, 3 Luis – 11 Correa, 6 Koke, 8 Saúl, 10 Carrasco – 7 Griezmann, 9 Torres
Voraussichtliche Aufstellung Celta Vigo (4-2-3-1)
1 Álvarez – 2 Mallo, 24 Roncaglia, 22 Cabral, 19 Castro – 5 Díaz, 6 Radoja – 18 Wass, 8 Hernández, 7 Bogonda – 10 Aspas
Alexander Friedl, abseits.at
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