Innerhalb von drei Tagen trafen Real Madrid und Atletico, die größten Rivalen der spanischen Hauptstadt, zwei Mal in Madrid aufeinander. Es waren zwei Partien,... Defensiv stabiler: Die Supercopa 2014 geht an Atletico Madrid

Atletico Madrid - Wappen mit FarbenInnerhalb von drei Tagen trafen Real Madrid und Atletico, die größten Rivalen der spanischen Hauptstadt, zwei Mal in Madrid aufeinander. Es waren zwei Partien, in denen es von der ersten Minute an hart zur Sache ging und in denen keines der beiden Teams auch nur irgendeinen Gedanken daran verlor, sich für den Liga-Start zu schonen. Nach einem 1:1 im Bernabeu, gewannen die „Rojiblancos“ das Rückspiel im Vicente Calderon dank eines frühen Treffers von Neuzugang Mario Mandzukic mit 1:0. abseits.at präsentiert die Stimmen zur spanischen Supercopa und fasst beide Partien in Kurzform zusammen.

Das Hinspiel, Estadio Santiago Bernabeu – 19.08.2014

Das erste „Derbi madrileño“ endete in der Heimstätte der „Königlichen“ mit einem für beide Seiten verdienten 1:1. In einem Spiel, das 90 Minuten von Real Madrid dominiert wurde, fielen zwei relativ späte Tore, die den Gästen eine deutlich bessere Ausgangslage für das Rückspiel verschaffen konnten. Atletico konzentrierte sich auf die eigene Spezialität, die Defensive – bot Real damit nur wenige Räume und selten auch nur den Ansatz einer Torchance. Von einem attraktiven Unentschieden kann aber wahrlich nicht die Rede sein. Dafür gelang dem Team von Carlo Ancelotti zu wenig, während es die Mannen von Diego Simeone kaum für nötig hielten, Akzente in der Offensive zu setzen. Auch die altbekannte Konterstärke der letzten Saison war bei den Rojiblancos nur hin und wieder in Halbzeit 1 in Ansätzen zu sehen. So dauerte es 83 Minuten, bis Real Madrids Neuzugang und Torschützenkönig der WM in Brasilien, James Rodriguez, einen Ball ins Tor duseln konnte. Von einer unverdienten Führung konnte zu diesem Zeitpunkt nicht die Rede sein, auch wenn Real, alles in allem und vor allem für die normalen Verhältnisse, viel zu wenige klare Torchancen vorfand. Natürlich lag das in erster Linie am Gegner, der defensiv mannschaftlich geschlossen stark spielte und so gut wie nichts zuließ. In der 89.Minute fiel schließlich der Treffer, der wohl die Supercopa entschied. Nach einer Ecke Atleticos verpassten alle Spieler, so dass Raul Garcia nur noch den Fuß hinhalten musste und für den wichtigen Auswärts- bzw. Ausgleichstreffer sorgte. Endstand 1:1 – to be continued!

Das Rückspiel, Vicente Calederon – 22.08.2014

Im Rückspiel zwischen den beiden CL-Finalisten des Vorjahres ist sei erneut eines hervorgehoben: Der Kampf! Beide Teams verteidigten ihre Wappen mit allen Mitteln, auch mit Mitteln, die außerhalb des legalen Rahmens liegen. Und die als Defensivspezialisten bekannten Gastgeber setzten gleich einen spielentscheidenden Startschuss in Minute 2 – durch Bayern-Neuzugang Mario Mandzukic. Von der ersten Minute an war das Supercopa-Duell also komplett auf den Kopf gestellt worden. Alle erwarteten Angriffsserien auf das Atletico-Tor durch die Königlichen, die im Hinspiel in Minute 88 das bittere Auswärtstor einstecken mussten, welches sie dazu zwang, die Rojiblancos von Anfang an anzugreifen.

Falsch gedacht: Der Kroate Mario Mandzukic erzielte mit seinem ersten richtigen Ballkontakt die Führung und brachte sein Team damit in eine noch aussichtsreichere Position, die spanische Supercopa zu gewinnen. Cristiano Ronaldo musste 45 Minuten zusehen, bevor er zum Anfang der zweiten Halbzeit für Toni Kroos ins Spiel kam. Ein Systemwechsel und ein Fehler von Carlo Ancelotti, der Real die Spielkontrolle kostete. In der zweiten Halbzeit ergaben sich große Räume für die Mannen von Diego Simeone. Räume, die die Atletis auszunutzen wussten, auch wenn keine Tore daraus resultierten. Real verlor die Kontrolle und konnte so nicht mehr gefährlich werden. Nach 90 Minuten fand die Supercopa de Espana einen verdienten Sieger im Meister der letzten La Liga Saison, Atletico Madrid.

Die Stimmen zum Spiel

Diego Simeone: „Wir haben die Anfangsphase dominiert, bis Real die Initiative übernommen hat. In der zweiten Halbzeit war es eine offene Partie. Wir haben von drei Finals zwei gegen Madrid gewonnen und können jetzt mit neuem Rückenwind in die Saison starten. Aber natürlich wissen wir, dass es in einer Liga mit Real und Barca schwer wird. Ich denke, dass Valencia und Sevilla unsere Rivalen werden.“

Koke: „Dieses Spiel war keine Revanche für das verlorene Champions League Finale. Real hat damals die Champions League gewonnen und wir jetzt die Supercopa, mehr nicht. Wir werden diesen Weg weitergehen, denn wir befinden uns erst am Anfang und müssen uns in der neuen Saison mit Valencia und Sevilla messen, nicht mit Real oder Barca. Unsere Devise lautet, von Spiel zu Spiel zu schauen. Real und Barca sind sehr konstant, deswegen wird es schwer, sich mit ihnen über eine ganze Saison hinweg zu messen.“

Diego Godin: „Wir werden diesen Titel einfach feiern und uns dann auf die anstehenden Herausforderungen vorbereiten. Den ersten Titel schon jetzt gewonnen zu haben, ist natürlich etwas Gutes, was uns für den Verlauf der kommenden Saison sehr in die Karten spielen könnte.“

Carlo Ancelotti: „Wir haben die erste Halbzeit dominiert und sehr viele Chancen gehabt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann die Kontrolle verloren, nachdem ich das System geändert habe. Es war keine gute Entscheidung, weil wir Atletico dadurch zu viele Räume gegeben haben. Natürlich sind wir nicht glücklich, diesen Titel verloren zu haben, weil wir uns das Ziel gesetzt haben, alle Titel zu gewinnen, aber so ist das im Fußball. Wir müssen nach vorne schauen und weiter kämpfen. Mir ist lieber, wir haben das Finale der Supercopa verloren, als dass wir das Finale in Lissabon verloren hätten.“

Sergio Ramos: „Wir sind alle, inklusive mir, mit einer zu lockeren Einstellung in das Spiel gegangen und wurden dafür bestraft. Natürlich sind wir damit unzufrieden, immerhin haben wir einen Titel verloren.“

Dani Carvajal: „Wir haben die Supercopa aufgrund unserer individuellen Fehler verloren. Im Hinspiel das Tor nach einer Ecke und nun das Tor in der Anfangsphase. Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen und besser werden.“

Sandi Kecanovic, abseits.at (in Kooperation mit madridismo.de)

Sandi Kecanovic

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