In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das... Die größten Nachwuchstalente der Welt: Ansu Fati

In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das eine oder andere Jahr brauchen, um im Profifußball anzukommen. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.

Ansu Fati

LA, 17 (Jg. 2002), ESP/GNB – FC Barcelona

Das Talent, das wir heute vorstellen, ist schon weltweit bekannt. Der in Guinea-Bissau geborene Anssumane Fati wechselte vor acht Jahren aus dem Nachwuchs von Sevilla nach Barcelona, durchlief „La Masia“ und debütierte im vergangenen August 16-jährig für die Kampfmannschaft der Katalanen. Bereits in seinem zweiten Spiel für die „Erste“ von Barca gelang ihm schließlich sein erster Treffer und ein Spiel später setzte er gleich noch ein Tor drauf.

Bereits sehr nahe am Stammplatz

Die Starteuphorie um den jungen Linksaußen war entsprechend groß und die Barcelona-Fans erwarteten, hier den nächsten Messi, den nächsten perfekt geschulten La-Masia-Absolventen zu bewundern. Ganz so einfach wurde es für Fati aber natürlich nicht und die Torserie ging vorerst nicht weiter. Quique Setién setzt aber weiterhin regelmäßig auf den mittlerweile 17-jährigen Youngster und so kam er in der laufenden Saison bereits auf 24 Pflichtspieleinsätze, fünf Tore und einen Assist.

Explosiver Flügelläufer

Ansu Fati ist ein klassischer Linksaußen, der aber auch gelegentlich auf der rechten Seite zum Einsatz kommt und vor allem mit seinem explosiven Antritt und seiner starken, engen Ballführung und einem sehr direkten Zug aufs Tor überzeugt. Als inverser Dribbler ist er nur schwer aufzuhalten und auch seine Bewegung ohne Ball und das schnelle, kurze Zusammenspiel mit seinen Stürmerkollegen funktioniert bereits sehr gut. Fati ist in der Offensive zudem sehr variantenreich, zieht gut nach innen, geht aber auch sehr zielgerichtet zur Grundlinie, um Stanglpässe an den Mann zu bringen. Das Ende der Fahnenstange hat der Youngster aber natürlich noch nicht erreicht und so wirkt er in manchen Szenen noch unsauber bzw. nicht entschlossen genug. Barcelona wird den Rohdiamanten aber noch schleifen und wohl auch bald seinen Vertrag verlängern, um ihn über Jahre zu einem Stammspieler zu machen. Aktuell läuft das Arbeitspapier noch bis 2022.

Offensiv-Defensiv-Balance als letzte Hürde

Schwächen findet man bei Fati noch in der Defensive, wo er zwar brav und diszipliniert die Räume zustellt, aber manchmal aufgrund seines ausgeprägten Offensivdrangs noch nicht das richtige Timing im Umschaltspiel findet. Aktuell zeigt sich Fati sehr unbekümmert und bemüht, in der Offensive etwas zu versuchen. Mit seinen Kräften umzugehen, muss der 17-jährige Spanier aber noch lernen. Wenn er dann die richtige Balance zwischen Offensiv- und Defensivspiel gefunden hat, wird er kaum aufzuhalten sein. 2019 wurde bekannt, dass Borussia Dortmund ein Auge auf den Flügelstürmer geworfen hat – mittlerweile scheint ein Deutschland-Transfer des heißesten Eisens im Barca-Stall aber illusorisch.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen