Die Stars des FC Barcelona sind aktuell im besten Fußballeralter und die Aufstellung der Katalanen liest sich wie eine Weltauswahl. Und trotz der unglaublichen... Die Zukunft des FC Barcelona – Defensive im Vorwärtsgang!

Die Stars des FC Barcelona sind aktuell im besten Fußballeralter und die Aufstellung der Katalanen liest sich wie eine Weltauswahl. Und trotz der unglaublichen Erfolge von Messi, Iniesta, Xavi und Co. gibt es schon wieder neue Stars, welche in den Kader nachrücken. Barça wird sich wohl auch in Zukunft keine Sorgen um den Nummer 1 Status im Weltfußball machen müssen, zumindest an Talenten mangelt es den Katalanen nicht. Einige dieser Spieler wurden schon in die erste Mannschaft hochgezogen, andere spielen noch in der B-Mannschaft des FCB, jedoch wird der Aufstieg in den Kader des großen FC Barcelona nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wer sind allerdings diese Zukunftshoffnungen des FC Barcelona?

Verteidiger als Torjäger

Kann man die Defensive des FCB überhaupt als eine solche bezeichnen? Barça spielt nicht defensiv, die Verteidiger sind mehr mit der Offensive beschäftigt als mit den Aufgaben im Verteidigungsbereich. Bestes Beispiel dafür ist natürlich Dani Alves. Der vielleicht offensivste Rechtsverteidiger der Welt zeigt immer wieder, dass er wohl eher ein geborener Offensivmann ist, als ein Verteidiger. Trotzdem, oder gerade deshalb, ist er auch der Beste auf seiner Position. Seine offensive Spielweise passt haargenau in das System Barças, da die Mannschaft darauf ausgelegt ist, mit so vielen Spielern wie möglich in das Angriffsspiel einzusteigen.  Die einzigen echten Verteidiger bei den Katalanen sind wohl am ehesten die Innenverteidiger, wobei auch diese oft mit technischen Finessen aufzeigen. Zum Beispiel zeigt Gerard Piqué in folgendem Video, dass er unglaubliche Offensivqualitäten besitzt und verwertet wie ein Weltklassestürmer abgebrüht und eiskalt:

Auch der zweite Stamminnenverteidiger der Spanier, Carles Puyol, zeigt teilweise Gustostückerl wie etwa eine Zidane-Drehung und glänzt im Offensivspiel vor allem durch seine Kopfballstärke. Natürlich kommen auch in der Defensive, sofern man diese als solche bezeichnen kann, gute Talente nach. Wer diese Talente sind und worin deren Stärken liegen, liest du in diesem Artikel.

Martín Montoya

Der 21-jährige Martin Montoya spielt seit seinem achten Lebensjahr für Barcelona und steht nach zehn Jahren in den Nachwuchsmannschaften der Ausbildungsstätte La Masia seit 2009 im Kader der B-Mannschaft der Katalanen. Bei der zweiten Mannschaft von Barça ist Montoya seitdem gesetzt und durfte im Jänner 2011 auch erstmals für die Kampfmannschaft des FCB auflaufen. Die Lieblingsposition des Defensivspielers ist die Position des rechten Außenverteidigers. Der technisch begabte Spieler ist nicht unbedingt der schnellste, überzeugt allerdings mit gutem Stellungsspiel und starken Flanken. Auf seiner rechten Seite hat er mit Dani Alves allerdings einen Konkurrenten auf seiner Position, an welchem er nur schwer vorbeikommen wird. Für Montoya wäre wohl eher ein Transfer oder eine Leihe zu einem anderen Verein eine gute Lösung. Bei den Katalanen wird sich der 20-Jährige wohl nur als Ergänzungsspieler in die erste Mannschaft kämpfen können.  In der aktuellen Saison hat Montoya allerdings schon vier Einsätze für die Kampfmannschaft der Katalanen aufzuweisen und dabei gelang dem 21-Jährigen bei seinem Champions-League-Debüt sogar ein Tor. Mit der spanischen U-17-Nationalmannschaft wurde Montoya 2008 Europameister,  zwei Jahre später scheiterte er mit Spaniern erst im Finale der EM an Frankreich. Im Jahr 2011 gehörte Martin Montoya in allen fünf Spielen der Spanier bei der U-21-Europameisterschaft zur Startformation und gewann mit der Mannschaft erneut den Europameistertitel.

Marc Muniesa

Der 20-jährige Marc Muniesa verbrachte seit 2002 sieben Jahre in den Jugendmannschaften von La Masia, genau wie Montoya steht auch er seit 2009 im Kader der B-Mannschaft.  In der Saison 2008/09 durfte Muniesa auch kurz für die Kampfmannschaft der Katalanen auflaufen, allerdings wurde er nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung wieder des Platzes verwiesen. Ab der Saison 2012/13 wird der 20-Jährige offiziell im Kader des FC Barcelona stehen.  Der variable Defensivspieler, welcher sowohl auf der linken Seite sowie als Innenverteidiger aufgeboten werden kann, überzeugt vor allem durch seine gute Technik und Übersicht. Der großgewachsene Verteidiger wird in Zukunft allerdings eher auf der linken Seite zum Einsatz kommen und könnte die Lücke, welche der Ausfall Abidals auf unbestimmte Zeit hinterlässt, schließen. In der aktuellen Saison wurde Muniesa zwei Mal in der Champions League eingesetzt, in der Liga kam Muniesa zuletzt beim 4:0-Sieg über Getafe zu einem Kurzeinsatz nach seiner Verletzungspause. Da diese Verletzungspause nicht die erste war, gilt Muniesa allgemein als verletzungsanfällig.  Im Nachwuchsnationalmannschaftsbereich weist Muniesa zahlreiche Einsätze für diverse Nachwuchsteams auf, sein größter Erfolg ist ein dritter Platz mit der spanischen U-17 als Kapitän.

Andreu Fontàs

Die Karriere des 22-jährigen Andreu Fontàs begann in seiner Heimat Banyoles, beim ortsansässigen CD Banyoles. Nach seinem Wechsel zum FC Girona entschied sich der umworbene Akteur 2007 für einen Wechsel zum FC Barcelona. Nach einem Jahr als Kapitän der A-Jugend wurde Fontàs in der darauffolgenden Saison eine wichtige Stütze des FC Barcelona B und gab in dieser Saison auch das Debüt bei der Kampfmannschaft der Katalanen, allerdings in der Copa Catalunya. In der Spielzeit 2009/10 gab er dann auch sein Debüt in der Liga, seit der Verletzung Abidals in der darauffolgenden Saison steht Fontàs fix im Kader des FC Barcelona.  Der Defensivallrounder kann sowohl auf seiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung eingesetzt werden, sowie auf der linken Seite und im defensiven Mittelfeld. Bei den Katalanen könnte er neben Marc Bartra und Sergi Gomez wohl am ehesten die Aufgaben als Innenverteidiger neben Piqué übernehmen, da Puyol (mit 35 nicht mehr der Jüngste) wohl in absehbarer Zeit seine Karriere beenden wird. Der 22-jährige Fontàs überzeugt mit Zweikampfstärke und starken Tacklings, allerdings hat er Probleme sobald es gegen schnelle, wendige Gegenspieler geht, da er nicht unbedingt der Schnellste ist.  Aktuell ist der Innenverteidiger verletzt und wird mit seinem Kreuzbandriss voraussichtlich noch bis Anfang Juni diesen Jahres pausieren müssen. Vor seiner Verletzung spielte Fontàs in dieser Saison sechsmal für die Katalanen. Auch in den spanischen Jugendnationalmannschaften wurde er immer wieder aufgeboten, allerdings konnte er mit den jeweiligen Mannschaften keine Titel gewinnen.

Fazit

Im Gegensatz zu Andreu Fontàs und Marc Muniesa wird Martin Montoya seine Zukunft wohl eher nicht beim FC Barcelona verbringen. Im Duell mit Dani Alves um die Position des Rechtsverteidigers ist er chancenlos, obwohl er bereits Talentproben ablieferte. Auch auf der Alternativposition als Innenverteidiger gibt es mehr als genug Konkurrenz. Für Montoya wird wohl am ehesten ein Wechsel zu einem anderen Verein die Lösung sein, wobei vor allem Vereine, welche auf junge Talente setzen, am 21-Jährigen interessiert sein könnten.  Ein Beispiel hierfür wäre der FC Chelsea, der in letzter Zeit immer mehr auf Verjüngung setzt und mit welchem Montoya schon in Verbindung gebracht wurde. Für Muniesa ist die Chance auf die Position des linken Außenverteidigers groß, sofern bei Barça kein Ersatz für Abidal geholt wird. Auch wenn sich Muniesa auf der Position des Innenverteidigers wohler fühlt, wird es für ihn eher die linke Seite werden, da in der Mitte t äußert viel Konkurrenz herrscht. Für den Dritten im Bunde, Andreu Fontàs, wird interessant sein, wie es mit Carles Puyols Karriere weitergeht, beziehungsweise wie sich seine direkten Konkurrenten im Kampf um den Platz hinter den beiden Stamminnenverteidigern entwickeln. Aktuell ist Fontàs in der Pole-Position um diesen Platz, allerdings drängen hier einige Spieler nach. Möglicherweise kann in einigen Jahren schon eine Viererkette mit Muniesa-Piqué-Fontàs-Alves bewundern, allerdings kann das aufgrund der vielen Talente, auch im Defensivbereich, nur schwer vorausgesagt werden.

Michael Prügl, abseits.at

Michael Prügl

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