Drei Flügelspieler und Entlastung für Alonso: Real Madrids 4-3-3 unter Carlo Ancelotti
Spanien 8.Februar.2014 Alexander Semeliker 1
Der Titelkampf in der spanischen Primera Division ist spannend wie selten zuvor, denn die ersten drei Mannschaften liegen innerhalb ebenso vieler Punkte. Tabellenführer Atletico ist dabei die Überraschung der Saison und aktuell die Nummer eins in der Hauptstadt. Real ist den Rojiblancos aber mittlerweile gefährlich nahegekommen und triumphierte unter Woche im Pokal mit 3:0.
Der Saisonstart für das Team von Carlo Ancelotti verlief nicht optimal. Trotz kostspieliger Investitionen – allen voran die Rekord-Verpflichtung von Gareth Bale – brauchte es einige Zeit bis der Italiener die passende Spielweise fand. Nach der einen oder anderen Formationsumstellung kristallisiert sich jüngst das 4-3-3 als äußert passend heraus.
Platz für Ronaldo, Bale und di Maria
Die größte Frage, die nach der Verpflichtung von Bale aufkam, war, wie man es schaffen würde, den Waliser in das Team zu integrieren. Mit Cristiano Ronaldo war eine Position auf dem Flügel quasi fix vergeben. Der Portugiese wurde zu Saisonbeginn zwar kurzfristig auf eine der beiden Stürmerpositionen einer 4-4-2-Grundformation gestellt, danach wurde er aber schnell wieder auf seine Idealposition am linken Flügel beordert.
Auf der anderen Seite hatten die Königlichen mit Angel di Maria einen mehr als zuverlässigen Akteur, der zum einen defensiv verlässlich war und auch offensiv für Wirbel sorgte. Mit der Verpflichtung von Bale erwartete man, dass der Argentinier ins zweite Glied zurückrücken würde. Doch Ancelotti fand eine Lösung, die es ihm erlaubte, auch di Maria regelmäßig in der Startelf aufzubieten. Der 25-Jährige agiert als linker Achter – eine Rolle, die er bereits zu Benfica-Zeiten und auch im Nationalteam ausfüllte.
Modric entlastet Xabi Alonso
Neben di Maria agiert mit Luka Modric der neue Taktgeber der Madrilenen. Bisher kam diese Aufgabe größtenteils Xabi Alonso zu. Der spanische Routinier lenkte vor allem mit seinem weitreichenden Passspiel und präzisen Diagonalbällen das Spiel seiner Mannschaft. Dies machte Real allerdings ausrechenbar. Auch für Jürgen Klopp war dies der Schlüssel für die Siege seines BVB über Real in der letzten Champions-League-Saison. „Unser Plan war es, Xabi aus dem Spiel zu nehmen. Denn wenn Alonso spielen kann wie er will, ist es unmöglich gegen Real zu verteidigen“, so der Deutsche.
Aufgrund dessen mussten die beiden Innenverteidiger mehr Verantwortung im Aufbauspiel übernehmen, was oft in langen Bällen mündete. Zwar gab es bereits in der letzten Saison Versuche, Modric und Alonso als Doppelsechs in einer 4-2-3-1-Grundformation aufzubieten, diese scheiterten aber meist, weil der Zehner zu hoch spielte. Nun agiert man mit drei tiefen zentralen Mittelfeldspielern, wodurch auch Modric seine dynamischen Dribblings und Vorstöße regelmäßiger einbringen kann.
Zahlreiche Alternativen erlauben Flexiblität
Neben dieser vermeintlichen Stammbesetzung bietet der Kader von Real Madrid zahlreiche Variationsmöglichkeiten. So gibt es mit Isco einen Spieler, der zusätzlich für Durchschlagskraft in Dirbblings sorgen und auch als Zehner oder spielmachender Flügelspieler agieren kann. Mit Jese Rodriguez hat man einen weiteren spanischen Jungstar, der flexibel einsetzbar und torgefährlich ist. Er agiert weniger linear wie Ronaldo oder Bale, kann dafür aber unter Umständen auch im Zentrum eingesetzt werden.
Für die defensive Sechserposition vor der Abwehr hat man im Brasilianer Casemiro einen robusten Akteur, der eine starke Vorbereitung spielte, sich an der harten Konkurrenz aber die bisher die Zähne ausbiss. Außerdem gibt es mit Asier Illarramendi eine weitere verheißungsvolle spanische Zukunftsaktie. Er besticht zum einen durch ein gutes Auge, kann das Spiel hervorragend lesen, und ein verlässliches Passspiel. Der 30-Millionen-Euro-Zugang blieb aber bisher den Nachweis für seine hohe Ablösesumme schuldig.
Problemstellen dennoch vorhanden
Während diese Probleme eher als Jammern auf hohem Niveau einzustufen sind, tut sich andernorts auch in der nominellen „Einsergarnitur“ das eine oder andere Problem. Insbesondere die Situation im Sturm scheint angespannt zu sein. Zwar kommt Karim Benzema in seinen bisherigen 21 Ligaspielen auf elf Tore und fünf Assists, dennoch sieht sich der Franzose zum wiederholten Male Kritik ausgesetzt. Sein Markenzeichen, das permanente Ausweichen auf die Flügel, verliert zusehends seine Wirkung und er wird isoliert.
Gerade aufgrund dessen, dass es nun keinen Zehner mehr gibt, der die geöffneten Räume schnell besetzen kann, ist dies problematisch. Ein weiterer Kritikpunkt am 26-Jährigen ist der vielzitierte Killerinstinkt. Fünf Schüsse braucht er im Schnitt für ein Tor, was sich an und für sich nicht allzu schlecht liest. Das Problem ist vielmehr, dass Benzema kaum „wichtige“ Tore macht. Nur zweimal brachte er Real bisher in Führung.
Alexander Semeliker, abseits.at
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Alexander Semeliker
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