Ein besonderes Team braucht einen besonderen Trainer – im Fall vom FC Barcelona, bekommen sie sogar ein besonderes Trainerteam. Hansi Flick unterschrieb Ende Mai... Führt Hansi Flicks „Riesenstaff“ den FC Barcelona wieder zum Erfolg?

Ein besonderes Team braucht einen besonderen Trainer – im Fall vom FC Barcelona, bekommen sie sogar ein besonderes Trainerteam. Hansi Flick unterschrieb Ende Mai bei Barcelona einen hochdotierten Vertrag bis 2026 und wurde am 30. Mai offiziell präsentiert. Laut „Sky“ verdient der 62-jährige deutsche Spielleiter zwischen neun und elf Millionen Euro pro Jahr, hinzu kommen mögliche Bonuszahlungen. Der ehemalige Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft war für den Posten des Cheftrainers der absolute Wunschkandidat von FCB-Präsident Joan Laporta. Für Flick wird die Nachfolge von Barca-Legende Xavi keine leichte werden; der 44-Jährige sprach nach seinem Aus bei Barcelona von einer „schrecklichen Belastung für die geistige Gesundheit und Stimmung“.

Ist ein spezielles Trainerteam die Lösung für den FC Barcelona?

Mit Hansi Flick bekommt der FC Barcelona einen außergewöhnlichen Trainer und mit ihm im Schlepptau ein spezielles Trainerteam. Flick baute um sich ein Trainerteam auf, das in dieser Konstellation wohl einmalig ist. Ihn unterstützen auf dem Weg zum Erfolg der ehemalige Barca-Star Thiago Alcantara, der ehemalige deutsche Teamspieler Heiko Westermann und sein treuer Begleiter Marcus Sorg. Letzterer war bereits in der Nationalmannschaft Deutschlands der Co-Trainer unter Flick und soll jetzt dabei mithelfen, die Spanier nach schwachen Spielzeiten auf die Erfolgsspur zurückbringen.

Thiago Alcantara, der beim FC Bayern München unter der Leitung von Hansi Flick das Triple gewann, trat nur wenige Wochen nach seinem Aus bei Liverpool dem Trainerteam von Flick bei. Der spanische Ballkünstler soll sich im Trainerstab von Flick zu einem eigenständigen Trainer weiterentwickeln. Welche Rolle der 33-Jährige genau einnehmen wird, ist allerdings noch unklar.

Heiko Westermann war, wie Marcus Sorg, von Anfang an im Trainerteam geplant. Der ehemalige Innenverteidiger, der unter anderem für Schalke 04 und den Hamburger SV, aber kurzzeitig auch für die Wiener Austria, spielte, ist speziell für die Defensive der Katalanen zuständig und wird somit eng mit Weltklasse-Spielern wie Ronald Araujo, Eric Garcia und Jules Koundé zusammenarbeiten.

Eine interessante Personalie ist der neue Torwart-Trainer von Marc-André ter Stegen und Inaki Pena. Mit Toni Tapalovic trafen die Katalanen eine brisante Wahl, denn er ist der langjährige Trainer von Manuel Neuer. Tapalovic, der auch privat eng mit Neuer befreundet ist und mit ihm gemeinsam schon einige Urlaube verbracht hatte, ist jetzt für den größten Konkurrenten im Kampf um die Position als Nummer Eins in der deutschen Nationalmannschaft zuständig. Neben dem ehemaligen Coach von Neuer bleibt auch der seit 2012 für die Spanier tätige Torwarttrainer José de la Fuente im Trainerteam.

Eine komplett neue Fitnessabteilung soll die Spieler auf ihr bestes Leistungsniveau zurückbringen. Mit Julio Tous (kam von Tottenham), German Fernandez (von Udinese Calcio), Rafa Maldonado (zuletzt San Sebastian) und Pepe Conde (zuvor FC Sevilla) kamen gleich vier neue Mitarbeiter in den Trainerstaff des Großklubs. Bemerkenswert ist vor allem die Verpflichtung von Conde, weil er vor seiner Stelle in Sevilla für die Spieler des Erzrivalen Real Madrid zuständig war.

Gegen Manchester City: Erster Sieg im ersten Test unter Flick

Am vergangenen Mittwoch kam es auf der US-Vorbereitungstour zum ersten Kracher unter dem neuen Spielleiter. Die Partie zwischen dem FC Barcelona und Pep Guardiolas Manchester City wurde wegen eines Gewitters um 80 Minuten verspätet angepfiffen. Das Spiel, in dem beide Teams noch auf einige Stars wie Ilkay Gündogan (FC Barcelona) und Europameister Rodri (Manchester City) verzichten mussten, endete mit einem 2:2. Die Katalanen gingen zweimal in Führung (1:0 Pau Victor, 2:1 Pablo Torre), mussten aber zweimal den Ausgleich hinnehmen (1:1 O’Reilly, 2:2 Grealish). Das anschließende Elfmeterschießen entschied der FC Barcelona mit 4:1 für sich. Im Rahmen der US-Reise treffen die Spanier noch im morgigen „Test-Clásico“ auf Real Madrid und schließlich auf den AC Milan. Der Liga-Auftakt für Barcelona steigt am 17. August beim FC Valencia.

Andreas Nachbar, abseits.at

Andreas Nachbar