In dieser Serie stellen wir euch die Aufsteiger der Primera División, der höchsten spanischen Liga vor. Der Getafe Club de Fútbol S.A.D ist der... FC Getafe: Der Vorstadtklub aus Madrid

In dieser Serie stellen wir euch die Aufsteiger der Primera División, der höchsten spanischen Liga vor. Der Getafe Club de Fútbol S.A.D ist der dritte Verein, dem in der letzten Saison der Aufstieg durch das Play-Off gelungen ist.

Geschichte: Einstiger Fanklub von Real Madrid

Der FC Getafe wurde 1945 als Club Getafe Deportivo gegründet. In der Saison 1956/57 stieg die Mannschaft in die dritte Liga auf und verpasste ein Jahr darauf nur knapp den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse in Spanien. Bis 1970 spielte der Klub aus der Vorstadt Madrids konstant in der dritten Liga, ehe nach einem sportlichen Niedergang der Verein 1976 aufgelöst wurde.

Im gleichen Jahr wurde ein neuer Verein, der Vorgängerverein des FC Getafes unter dem Namen Peña Madridista Getafe registriert. Peña Madridista Getafe war zuvor ein Fanklub des Hauptstadtklubs Real Madrid. Ab dem Jahr 1980 trat die Mannschaft unter dem Namen Deportivo Peña Getafe an, bis man sich mit dem Club Getafe Promesas schließlich vereinte und im August 1983 der Getafe CF offiziell gegründet wurde.

In der Saison 1993/94 gelang den Madridern er erstmalige Aufstieg in die zweite Liga. Genau zehn Jahre später schaffte Getafe erstmals den Aufstieg in die Primera División, der höchsten spanischen Spielklasse. Elf Jahre lang blieb man erstklassig und erreiche 2007 das Finale der Copa del Rey, was man allerdings mit 0:1 an den FC Sevilla verlor. In der folgenden Spielzeit durfte der Verein zum ersten Mal im UEFA-Pokal antreten. Getafe schafft es dabei bis ins Viertelfinale, bis man schließlich am FC Bayern München scheiterte. 2008 erreichte der Klub erneut das Finale der Copa del Rey, verlor es allerdings gegen den FC Valencia mit 1:3.

Verkauf in die Emiraten

Am 21. April 2011 wurde der Verein zu 100 Prozent an die Royal Emirates Group of Companies, Business Gruppe aus Dubai, mit dem Ziel ein Verein der Spitzenklasse in Spanien zu werden, verkauft.

Nach zwölf Jahren in der Primera División stieg der Verein am Ende der Spielzeit 2015/16 in die Segunda División ab, ehe man ein Jahr darauf mit Tabellenplatz drei das Aufstiegsplay-Off erreichte. Getafe setzte sich gegen Huesca sowie Teneriffa durch und durfte somit am 17. Juni den sofortigen Wiederaufstieg in La Liga bejubeln.

„Aufstiegstrainer“

Das Team betreut mit Pepe Bordalás ein 53-jähriger Spanier, der ein 4-2-3-1-System bevorzugt.

Seine Trainerlaufbahn startete er im Jahr 1993 bei der zweiten Mannschaft von Alicante CF, ehe er ein Jahr später die Profis übernahm. Es folgten zahlreiche Engagements bei spanischen, vor allem unterklassigen Vereinen. Von 2009 bis 2012 trainierte er den FC Elche, um dann vier Jahre, mit einem halben Jahr Zwischenpause, die AD Alcorcón zu trainieren. Im Sommer 2015 unterschrieb er für ein Jahr bei Deportivo Alavés und erreichte mit dem Verein den sofortigen Aufstieg in die Primera División. Trotz des großartigen Erfolgs kehrte Alavés den Rücken zu und suchte nach einer neuen Herausforderung.

Seit Ende September 2016 ist Bordalás Trainer des FC Getafes und mit einem Punkteschnitt von 1,61 aus 51 Partien durchaus erfolgreich. Mit ihm schaffte die Mannschaft den sofortigen Wiederaufstieg in die erste Liga.

Kader mit 14 Legionären

Zu den Schlüsselspielern des Teams gehört Torhüter Vicente Guaita. Der 1,91 Meter große Spanier wechselte im Sommer 2014 vom FC Valencia zu den Madridern und gilt als einer der Führungsspieler. Zweimal blieb der 30-Jährige in dieser Spielzeit ohne Gegentor.

In der Defensive zählen die beiden Innenverteidiger Djené und Cala sowie Linksverteidiger Vitorino Antunes zu den Stützen der Mannschaft. Djené wurde im Sommer von St. Truiden in Belgien gekauft, Vitorino Antunes ist für eine Saison von Dynamo Kiew ausgeliehen und Cala gilt als erfahrener Abwehrmann. Der 27-Jährige spielte unter anderem bereits beim FC Sevilla, AEK Athen, Cardiff City und dem FC Granada.

Im Mittelfeld ist der Spanier Markel Bergara hervorzuheben. Bergara ist im defensiven Mittelfeld beheimatet, gilt mit 983 gespielten Minuten als Dauerbrenner im Team und ist der Stabilisator im Mittelfeld. Mit zwei Saisontoren sowie einem Assist setzt der 31-Jährige auch offensiv Akzente. Neben Bergare hat Getafe mit den Senegalesen Amath Ndiaye und dem Spanier Álvaro Jiménez zwei junge Außenspieler zur Verfügung. Der 21-jährige Ndiaye kommt aus dem Nachwuchs von Atlético und der ein Jahr ältere Jiménez aus der Jugendabteilung von Real. Beide haben großes Potential und können sich bei Getafe zu Leistungsträger entwickeln.

Im Sturmzentrum besitzen die Südspanier mit Ángel Rodríguez einen erfahrenen Torjäger. Der 30-jährige Spanier kam ebenfalls in der letzten Transferperiode von Real Saragossa zu den Hauptstädtern. Der auf den Kanaren geborene Mittelstürmer erzielte in der vergangenen Spielzeit starke 21 Tore für Saragossa und ist auch bei Getafe mit vier Treffern aus sieben Einsätzen Toptorschütze im Team. Weiters besitzt der Verein mit dem von Swansea City für ein Jahr ausgeliehenen Jefferson Montero einen Topstürmer. Der 63-fache ecuadorianische Nationalspieler leidet aber seit längerer Zeit an einer Wadenverletzung und kam deshalb erst zu 15 Minuten Spielzeit. Zu guter Letzt gilt es Angreifer Jorge Molina hervorzuheben. Der 35-jährige Spanier hat in der letzten Saison mit seinen 20 Toren einen maßgeblichen Anteil am Aufstieg und ist mit aktuell drei Treffern zweibester Torschütze.

Gute Form

Der FC Getafe steht mit 13 Punkten aus elf Partien und einem Torverhältnis von 15:13 auf dem 12. Tabellenrang. Zu Beginn der Spielzeit konnte man Athletic Bilbao Punkte abknöpfen (0:0) und gegen Leganés (2:1) sowie Villarreal (4:0) gab es Siege. Getafe überzeugt in dieser Spielzeit zu meist mit guten Leistungen.

Aktuell ist die Elf um Trainer Bordalás drei Spiele ungeschlagen. Gegen Levante sowie Real Betis gab es jeweils ein Remis und Real Sociedad konnte besiegt werden.

Im spanischen Pokal, der Copa del Rey hat Getafe das Hinspiel in der zweiten Runde zuhause mit 0:1 gegen Alavés verloren. Im Rückspiel Ende November will man dieses Ergebnis ausmerzen und in die Runde der besten 16 aufsteigen.

Optimistische Prognose

Für den FC Getafe geht es in erster Linie darum, die Klasse zu halten. Getafe hat genug Erfahrung in der Primera División und wird diese auch gekonnt ausspielen. Für den Verein aus der 177.000 Einwohner Stadt ist es fast ein Muss in La Liga vertreten zu sein, um den Zuschauern im Coliseum Alfonso Pérez gute Spiele zu liefern.

Die Chancen auf einen Verbleib in der ersten Liga sind gut. Man besitzt eine intakte Mannschaft gemischt mit erfahrenen und jungen Spielern. Zudem hat Getafe zu Beginn mit dem FC Barcelona, Real Madrid, Sevilla und Bilbao bereits schwierige Partien hinter sich gebracht und kann nun gegen die vermeintlich schwächeren Teams punkten.

Ein Platz im unteren Tabellendrittel ist für den FC Getafe sehr realistisch.

Alexander Friedl, abseits.at

Alexander Friedl

Schwerpunkt spanische Liga • Redakteur Sport Business Magazin • Projektmanagement FUSSBALL KONGRESS • Twitter: @alexfriedl_2

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