Feste Größe in Europa und „La Liga“: Das ist der Rapid-Gegner FC Valencia!
Spanien 18.Februar.2016 Daniel Mandl 0
Rapid bekommt es heute Abend mit dem FC Valencia zu tun. Die Blanquinegros sind eine große Nummer auf der europäischen Fußballbühne und schafften es immer wieder aus dem Schatten der großen Klubs Real Madrid und FC Barcelona zu treten. Wir haben uns den Verein und seine sportliche Geschichte genauer angesehen.
Der FC Valencia holte gerademal sechs Meistertitel in Spanien. In den letzten 44 Jahren waren es derer nur zwei, drei der sechs Titel holten die Fledermäuse in den Vierzigerjahren. Den Cup gewann Valencia siebenmal, aber obwohl die Spanier auf nationaler Ebene keine besondere Bilanz aufzuweisen haben, gelten sie aufgrund ihrer internationalen Erfolge als eines der großen Teams Europas.
Mit Bonhof und Kempes zum ersten Europacupsieg
Der FC Valencia kann auf zwei Europacupsiege und zwei Finalteilnahmen in der UEFA Champions League zurückblicken. 1980 gewann das Team den Europacup der Pokalsieger. Unter dem damaligen Star-Trainer Alfredo di Stefano besiegten die Spanier den FC Arsenal im Elfmeterschießen. Die bekanntesten Spieler der damaligen Siegermannschaft waren der Deutsche Rainer Bonhof, sowie der argentinische Weltmeister und WM-Schützenkönig Mario Kempes, der später noch für die Vienna, den Kremser SC und St.Pölten spielen sollte.
Haarscharf am großen Wurf vorbei
Anfang der 2000er-Jahre zählte Valencia zum Um und Auf des europäischen Klubfußballs. In der Saison 1999/2000 bestritt der Verein sein erstes Champions-League-Finale – damals in einem Bewerb, der mit vier Gruppen nur halb so aufgeblasen war, wie der aktuelle. In der Gruppe ließ man die Fiorentina und Bordeaux hinter sich und im K.O.-Bewerb schaltete Valencia Lazio Rom und den FC Barcelona aus. Gegen ein galaktisch aufspielendes Starensemble von Real Madrid war die Elf von Héctor Cuper im Finale aber chancenlos: Morientes, McManaman und Raúl sorgten für die Tore zum 3:0-Sieg der Königlichen. Bei Valencia spielten Akteure wie etwa Santiago Cañizares, Gaizka Mendieta, Kily Gonzalez oder Claudio López.
„Kaaaaahn, die Bayern, die Bayern…“
Nur ein Jahr später stand Valencia schon wieder im Champions-League-Finale und scheiterte diesmal nicht an herausragenden Madrilenen, sondern schlichtweg an Oliver Kahn. Der deutsche Keeper hielt die Elfmeter von Zahovic, Carboni und Pellegrino und krönte den FC Bayern damit zum Sieger des wichtigsten europäischen Klubbewerbs. Valencia schaltete davor Leeds United und Arsenal aus, beendete die damals noch ausgetragene Zwischenrunde vor Manchester United und Sturm Graz als Gruppensieger. Gegen die Grazer siegte Valencia im Mestalla mit 2:0, in Graz-Liebenau, damals „Arnold-Schwarzenegger-Stadion“, sogar mit 5:0.
UEFA-Cup-Sieg in Schweden
Im Jahr 2004 sicherte sich Valencia schließlich den zweiten Europacup-Sieg. Mit einem 2:0 über Olympique Marseille in Göteborg holte sich das Team den UEFA-Cup. Die Tore erzielten Vicente und Mista, die prägenden Akteure der damaligen Mannschaft waren etwa Roberto Ayala, David Albelda, Rúben Baraja, aber auch Pablo Aimar oder der bereits erwähnte Torschütze Vicente. Der Trainer des Teams, das zuvor Villarreal, Bordeaux, Genclerbirligi, Besiktas und Maccabi Haifa ausschaltete, war Rafael Benitez.
Feste Größe in „La Liga“
Ohnehin interessanter sind aber die aktuelleren Bilanzen des Klubs im In- und Ausland. In den letzten sieben Jahren war der FC Valencia nie schlechter als Achter in der spanischen 20er-Liga. In der vergangenen Saison wurde das Team Vierter, zwischen 2009 und 2012 dreimal hintereinander Dritter. In der abgelaufenen Saison 2014/15 holte Valencia den Punkterekord der jüngeren Vergangenheit: Mit 77 Punkten und einem Torverhältnis von +38 lag man aber dennoch 17 Punkte hinter dem Meister aus Barcelona.
Schlechteste Saison seit 28 Jahren?
Heuer gilt es für Valencia die schlechteste Saison seit 28 Jahren abzuwenden. Der Klub steht nach 24 Runden nur auf dem zwölften Platz und hat acht Punkte Rückstand auf einen Europacupplatz. Da man im Halbfinale der Copa del Rey gegen den FC Barcelona ausschied, ist die Europa League ein potentielles Hintertürchen für die Fledermäuse auf dem Weg in den nächstjährigen Europacup.
Mühsame EC-Saison 2015/16
Apropos Europacup: Im Champions-League-Playoff zur laufenden Saison schaltete Valencia den AS Monaco aus. Die Champions-League-Gruppe beendete aber nur als Dritter mit sechs Punkten. Ein Heimsieg gegen Gent (2:1) und ein Auswärtssieg in Lyon (1:0) waren die einzigen Erfolge des Teams, das sonst alle Partien verlor. In der Saison 2014/15 nahm Valencia nicht mal Europacup teil, nachdem man die vorangegangene Ligasaison nur auf dem achten Rang beendete.
2013/14: Out im Halbfinale
Eine interessante Europacupsaison durchlebte Valencia 2013/14: Die Europa-League-Gruppe mit Swansea, Kuban Krasnodar und St.Gallen überstand man mit 13 Punkten locker, danach schalteten die Schwarz-Weißen Dynamo Kiev, Ludogorets Razgrad und auf spektakuläre Art und Weise den FC Basel aus. Nach einem 0:3 im St.Jakob-Park gewann Valencia im Mestalla nach Verlängerung mit 5:0. Der FC Basel trug sein Heimspiel vor leeren Rängen aus, nachdem es im vorangegangenen Spiel gegen Red Bull Salzburg zu Verfehlungen der Fans kam. Erst im Halbfinale war für Valencia Schluss: Sevilla warf die „Murcielagos“ dank eines Auswärtstors aus dem Bewerb (0:2 a, 3:1 h).
Seit drei Jahren nicht mehr in der Königsklasse
Die letzte Teilnahme an der UEFA Champions League gelang Valencia in der Saison 2012/13. Nach einer guten Gruppenphase gegen Bayern München, BATE Borisov und OSC Lille, schied das Team im Achtelfinale knapp gegen Paris St.Germain aus.
Der erste große Gegner von RB Salzburg
Das letzte Pflichtspiel gegen eine österreichische Mannschaft bestritt Valencia vor nunmehr 9 ½ Jahren. Damals schaltete die Mannschaft den frischgebackenen Meister Red Bull Salzburg aus. Valencia war, nachdem Salzburg zuvor den FC Zürich ausschaltete, demnach der erste große Gegner der Salzburger in der Red-Bull-Ära. Zu Hause gewann Salzburg durch ein Tor des Tschechen Karel Pítak das Hinspiel der dritten CL-Quali-Runde. Auswärts setzte es jedoch eine 0:3-Niederlage, bei der Fernando Morientes, David Villa und David Silva trafen.
Kick it like Gartler
Rapid empfing Valencia im Sommer 2011 zu einem Testspiel im Gerhard-Hanappi-Stadion. Die Hütteldorfer entschieden das Duell glatt mit 4:1 für sich, auch weil Valencia-Goalgetter Roberto Soldado früh ausgeschlossen wurde. Die Tore erzielten Alar, Schrammel und zweimal Gartler – in der Startaufstellung standen mit Novota, Sonnleitner, Alar, Schrammel und Hofmann fünf Spieler, die auch heute noch bei Rapid unter Vertrag stehen.
Andere Transfersphären
Vier der fünf teuersten Transfers der Vereinsgeschichte tätigte Valencia in den letzten zwei Jahren. Rodrigo kam um 30 Millionen Euro von Benfica, Negredo um 28 Millionen von Manchester City und Benficas Pérez, sowie Monaco-Abwehrspieler Abdennour kosteten jeweils 25 Millionen. Gleichzeitig verkaufte Valencia den Argentinier Nicolás Otamendi letztes Jahr um 45 Millionen Euro an Manchester City – nur Gaizka Mendieta war im Jahr 2001 teurer und wechselte um 48 Millionen zu Lazio Rom. Vor der aktuellen Spielzeit 2015/16 investierte Valencia knapp 139 Millionen Euro in neue Spieler – weit mehr als Rapid in der gesamten Vereinsgeschichte in Ablösesummen investierte.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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