Barcelonas Kapitän Gerard Pique ist zwischen die politischen Fronten geraten.
Gerard Pique ringt nach dem Spiel zwischen seinem FC Barcelona und Las Palmas sichtbar mit den Tränen. Heute sei der vielleicht schwerste Tag, seitdem er Profi ist, gab er zu Protokoll. Die Ereignisse rund um das Unabhängigkeitsreferendum haben den 30-Jährigen sichtbar mitgenommen. Am liebsten wäre es ihm gewesen nicht zu spielen, an diesem Sonntag, der nicht wegen Barcas souveränen 3:0-Sieg noch lange im Gedächtnis bleiben wird; sondern aufgrund des brutalen Vorgehens der spanischen Polizei und der paramilitärischen Guardia Civil gegen Zivilisten, die ihre Stimme bei einer Wahl abgeben wollten. Einer Wahl die darüber entscheiden sollte, ob sich Katalonien als unabhängig von Spanien deklariert. Die Regierung hatte diese zuvor als illegal bezeichnet. Es gab dabei rund 800 Verletzte.
Eigentlich wollte Barcelona an diesem Tag nicht antreten und die Partie verschieben. Doch der spanische Ligaverband LFP und sein Präsident Javier Tebas, einem ehemaligen Mitglied der Neonazi-Organisation „Fuerza Nueva“ und ein radikaler Antiseperatist, lehnte dies ab. Klubchef Josep Maria Bartomeu entschied sich anschließend dafür, dass Barca antreten solle. Allerdings vor einer leeren Kulissen: da Platzstürme befürchtet wurden, sperrte man die Zuschauer kurzerhand aus. Aus Protest gegen diese Entscheidung traten Vizepräsident Carles Vilarrubi und Vorstandsmitglied Jordi Mones zurück. Auch Pique und andere Spieler sprachen sich trotz der drohenden Konsequenzen – das Spiel wäre mit 0:3 für Las Palmas gewertet worden – gegen das Fußballspielen aus.
„Es war das härteste Spiel. Es war ein harter Tag. Ich bin und fühle mich katalanisch, heute mehr denn je. Ich bin stolz auf das Verhalten der Menschen in Katalonien. Wählen ist ein Recht, das verteidigt werden muss.“, so Piques Kommentar zu den schlimmen Szenen rund um die Wahllokale. Die Gewaltexzesse hätten es nur geschafft, Spanien und Katalonien noch mehr zu trennen. Pique selbst gab vor dem Spiel ebenfalls seine Stimme ab. Er hat sich nie offen für die Unabhängigkeit ausgesprochen, sondern immer nur für eine Abstimmung. „Das Votum zu unterstützen, ist etwas komplett anderes, als die Unabhängigkeit zu unterstützen.“, sagte er im Februar der Zeitung Mundo Deportivo. Er sehe sich selbst als Spanier, ließ er an selber Stelle verlauten. Trotzdem wird er in der Öffentlichkeit als eines der Gesichter der Unabhängigkeitsbewegung gesehen.
Dafür wird Pique in der spanischen Nationalmannschaft bereits seit Längerem angefeindet. Während Länderspielen wird er regelmäßig ausgepfiffen. Im aktuellen Trainingslager der Furia Roja, wurde er während der Einheiten teils wüst beschimpft. Ausrufe wie „Pique, du Arsch, Spanien ist deine Nationalelf!“ oder „Hau ab!“ waren zu hören. Für viele ist er eben kein echter Patriot.
Am Sonntag nach dem Spiel bot Pique seinen Rücktritt aus der spanischen Nationalmannschaft an, falls Trainer Julen Lopetegui ein Problem mit ihm habe. Mittlerweile ist ein Rückzug aber kein Thema mehr. Erst nach der Weltmeisterschaft 2018 in Russland wird Pique voraussichtlich seine Schuhe bei der Roja an den Nagel hängen. Er wolle „sich nicht durch die Hintertür aus dem Staub machen.“ Das würde zu einem so meinungsfreudigen Spieler auch nicht passen.
Ral, abseits.at
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