Kontinuität statt Kaufrausch: Ändert sich die Vereinsphilosophie bei Real Madrid?
Spanien 27.Oktober.2016 Alexander Friedl 0
Wer den Namen Real Madrid hört, denkt sofort an den pompösen erfolgreichen Club aus der Hauptstadt Spaniens. Tradition, die besten und teuersten Spieler der Welt und haufenweise Erfolge werden damit automatisch verbunden. Doch ist Real Madrid noch derselbe Verein wie vor ein paar Jahren oder gibt es klare Veränderungen?
Transfers
Wenn man sich die Transferausgaben in diesem Sommer genauer ansieht, kann man feststellen, dass es einige Veränderungen gab, denn zum ersten Mal seit einigen Jahren wurde ein Gewinn bei den Transfers verzeichnet (ca. 7,5 Millionen).
Jesé Rodriguez, der in der Jugend von Real Madrid ausgebildete Spanier unterschrieb einen Dreijahresvertrag beim französischen Meister Paris Saint Germain. Um rund 25 Millionen wechselte der 23-Jährige in die französische Hauptstadt, um mehr Spielzeit zu bekommen und sich dadurch persönlich weiterzuentwickeln.
Im Zuge dessen wurde ein Jugendspieler, der leihweise bei Espanyol Barcelona spielte, zurückgeholt. Die Rede ist vom 20-jährigen Spanier Marco Asensio. Auch Fábio Coentrão kam von seiner Leihe beim AS Monaco zurück.
Bei Alvaro Morata wurde die Rückkaufklausel gezogen und wurde somit um 30 Millionen Euro von Juventus Turin verpflichtet.
Aktuell befinden sich mit den zuvor angesprochen Asensio und Morata, Daniel Carvajal, Lukas Vazquez, Nacho Fernandez und Carlos Casemiro ganze sechs Akteure von der ehemaligen Jugendmannschaft im aktuellen Kader der Königlichen für die erste Mannschaft. Das war in der Vergangenheit selten bis gar nicht der Fall.
EINNAHMEN – SOMMER 2016
Jesé Rodríguez (zu PSG): 25.000.000
Denis Cheryshev (zu Villarreal): 7.000.000 (angeblich sogar 10)
Gonzalo Higuaín (von Neapel zu Juventus): ca. 2.250.000
Álvaro Medrán (zu Valencia): ca. 1.500.000
Omar Mascarell (zu Frankfurt): ca. 1.000.000
Marcos Alonso (von Florenz zu Chelsea): ca. 810.000
AUSGABEN – SOMMER 2016
Álvaro Morata: 30.000.000
Schon im Sommer 2015 verlief die Tranferphase für viele Medien und Fans überraschend ruhig. Madrid holte viele Eigengewächse zurück und gab zusammen mit Danilo und Mateo Kovačić “nur“ um die 80 Millionen aus, weniger als die direkte Konkurrenz aus Spanien und Europa.
Unvergessen auch die Transferknaller um Luka Modrić 2012 und Gareth Bale 2013. 101 Millionen Euro für den Waliser, 94 für Cristiano Ronaldo vier Jahre vorher und James Rodríguez kostete 2014 rund 75 Millionen Euro.
Vertragsverlängerungen
Auch in Sachen Vertragsverlängerungen denkt Real Madrid an die Zukunft. Möglicherweise auch aufgrund der von der FIFA verhängten Transfersperre die besagt, dass der Traditionsverein bis Januar 2018 keine neuen Spieler verpflichten darf. Real Madrids Präsident sieht die Situation aber gelassen und auch Trainer Zinédine Zidane ließ noch vor kurzem verlautbaren: „Es ist schwierig, diesen Kader noch zu verbessern.“ Somit lag es nahe, dass die Leistungsträger des Vereins in naher Zukunft mit neuen Verträgen ausgestattet werden würden.
Toni Kroos beispielsweise unterschrieb vor kurzem einen neuen Vertrag bei dem er um die zehn Millionen Euro im Jahr verdienen wird. Somit ist der deutsche Nationalspieler in der Gehaltsklasse von Sergio Ramos und Gareth Bale angekommen. Der 26-Jährige verlängerte seinen ohnehin bis Ende Juni 2020 laufenden Kontrakt nun um weitere zwei Jahre und zeigte sich danach überglücklich: „Ein Zeichen von großer Zufriedenheit.“
Auch Mittelfeldstratege Luka Modric der im Sommer 2012 zu den Königlichen transferiert wurde verlängerte seine Arbeitspapiere bis 2020. Der Kroate zählt zu den festen Größen im Team und träumt von einem Karriereende bei Real Madrid: „Ich hoffe, dass ich hier meine Karriere beenden kann.“
Nun stehen mit Pepe, Ronaldo, Bale und Vázquez weitere Verlängerungen im Raum.
Verteidiger Pepe, dessen Vertrag noch bis 30. Juni 2017 läuft wird aller Vorrausicht nach in den nächsten Wochen abgeschlossen, jeglich die Länge wird bei dem 33-jährigen Portugiesen noch diskutiert.
Laut spanischen Medien sollen auch die beiden Superstars Cristiano Ronaldo und Gareth Bale noch im Oktober ihre laufenden Verträge um einige Jahre verlängern. Lukas Vázquez, wird spekuliert hat sich mit Real Madrid schon um eine Verlängerung bis 2020 geeinigt und soll trotz Reservisten-Rolle deutlich besser verdienen.
Aktuelle Situation
Wer denkt, dass die Madrilenen nun nicht mehr so erfolgreichen Fußball spielen wird durch die Statistik eines besseren belehrt. In der spanischen Meisterschaft liegt man mit 21 Punkten nach neun Spieltagen auf dem ersten Platz vor dem FC Sevilla (20 Punkte) und dem FC Barcelona (19 Punkte). Aber auch in der Champions League ist man mit sieben Punkten aus drei Partien auf dem richtigen Weg.
Man wird sehen ob sich die aktuelle Philosophie auch in den nächsten Jahren bewährt und erfolgreich ist, oder ob man früher oder später wieder zur alten Schiene zurückkehrt. Der momentane Erfolg gibt dem eingeschlagenen Weg von Real Madrid aber definitiv Recht. Möglicherweise hat man mit der Zusammensetzung von Stars und ehemaligen Jugendspielern die perfekte Mischung für einen erfolgreichen und vor allem kostengünstigeren Fußball in der Hauptstadt Spaniens gefunden.
Alexander Friedl, abseits.at
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