Die zweite spanische Liga steht kurz vor dem Abschluss und für viele Vereine ist noch alles offen. Es nehmen 22 Klubs teil, womit sie... LaLiga2: Keines der 22 Teams weiß, in welcher Liga es nächste Saison spielt

Die zweite spanische Liga steht kurz vor dem Abschluss und für viele Vereine ist noch alles offen. Es nehmen 22 Klubs teil, womit sie nach der englischen Championship die zweitgrößte zweite Liga der fünf besten in Europa ist. Aktuell befinden wir uns am viertletzten Spieltag, wodurch noch viele Punkte gewonnen aber auch verloren werden können. Wir schauen uns die äußerst kuriose, gegenwärtige Gemengelage in Spaniens zweithöchster Spielklasse an.

Das Format

Der Wettbewerb wird klassisch im Jeder-gegen-jeden-Format ausgetragen. Nach 42 Spieltagen steigen die ersten beiden Teams direkt auf, zwischen Platz drei und sechs wird ein Playoff ausgepielt, um den dritten Aufsteiger zu bestimmen. Jenes Playoff besteht aus einem Halbfinale und Finale jeweils mit Hin- und Rückspiel. Platz 19 bis 22 steigen in die zweigleisige Primera Federación ab, die de facto eine semiprofessionelle Liga ist.

Der Saisonverlauf

Zur aktuellen Spielzeit kamen Real Valladolid, Espanyol Barcelona und der FC Elche aus LaLiga, während Amorebieta, Racing Ferrol, Alcorcón und Eldense den Sprung aus der Primera Federación nach oben schafften. Es liegt in der Natur der Sache, dass der Beginn einer Saison wenig aussagekräftig ist. So besetzten sechs verschiedene Klubs nach den Spieltagen eins und zwei die ersten vier Plätze und sieben verschiedene die vier Abstiegsränge. Danach entwickelten sich die ersten Trends.

Während Real Zaragoza zu Saisonbeginn für einige Spieltage die Tabelle anführte, etablierten sich Leganés, Espanyol, Valladolid und Eibar im Aufstiegsbereich, wobei die Plätze oft wechselten und zwischenzeitlich auch Sporting Gijón und Racing Ferrol mitmischten.

Leganés gab seit dem 12. Spieltag jedoch die Führung nicht mehr her und auch Valladolid, Eibar und Espanyol blieben konstant oben dran. Im Abstiegsbereich zeigen sich ähnliche Trends. Während Oviedo einige Wochen unter dem Strich war und Cartagena lange Zeit die rote Laterne des 22. in der Hand hatte, sind es nun Alcorcón, Villarreal B, Amorebieta und der FC Andorra, die einen Gang niedriger befürchten müssen.

Die aktuelle Ausgangslage

Dass es in LaLiga2 heiß hergeht, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Hinter den Top vier Leganés (67 Punkte), Valladolid (67), Eibar (64) und Espanyol (61) befinden sich gleich drei Vereine mit 58 Zählern: Real Oviedo, Racing Santander und FC Elche. Bis Rang zwölf verteilen sich Burgos, Gijón, Levante, Ferrol und CD Teneriffa über lediglich sechs Punkte. Dieselbe Spanne zeigt sich anschließend bei Cartagena, Saragossa, Eldense, Albacete, Mirandés und Huesca, welche die fünf Klubs vor dem Abstiegsbereich sind.

Noch vier Spiele liegen vor jedem Team, wodurch also noch bis zu zwölf Punkte ergattert werden können. Das Meisterschaftsrennen ist somit alles andere als entschieden. Selbst Levante könnte rein rechnerisch noch Erster werden, wobei diese Titelträume als Zehnter eher hypothetischer Natur sind. Dass sich alle Klubs relativ nahe aneinander befinden, zeigt auch die Tatsache, dass sogar noch Eldense von Platz 15 in die Playoffzone springen und den Aufstieg in LaLiga erreichen könnte. Demgegenüber ist auch für den letztplatzierten FC Andorra noch nicht alles verloren. Der Klub von Gerard Piqué könnte demnach also mit maximaler Ausbeute bis auf Platz 13 vorrücken.

Die Besonderheit der Konstellation wurde bereits angedeutet: Noch kein einziges der 22 Teams in Spaniens zweiter Leistungsklasse weiß aktuell noch, in welcher Liga sie nächstes Jahr spielen werden. Ein „gesichertes Mittelfeld“ gibt es nicht. Alle Teams können entweder noch auf- oder absteigen. Eine außergewöhnliche Situation, die sich nach diesem Wochenende wahrscheinlich ändern wird.

Ausblick

Es ist aufgrund ihrer Formstärke anzunehmen, dass Leganés nach vier Jahren wieder in die Erstklassigkeit zurückkehrt. Auch Real Valladolid, das 19 der letzten 21 verfügbaren Punkte holte, ist auf einem vielversprechendem Weg, der aller Voraussicht nach LaLiga als Endpunkt hat. Im Kampf um die Playoffzone wird es spannender und die Entscheidung, wer noch um den letzten Aufstiegsplatz spielt, bleibt wohl bis zum letzten Spieltag offen. Ebenso ist die Geschichte des Abstiegs nicht fertig geschrieben, auch wenn dem FC Andorra fünf Zähler bis zum rettenden Ufer fehlen. Bis zur 42. Runde werden die Vereine wohl warten müssen, um ihre Ligazugehörigkeit für das nächste Spieljahr zu erfahren.

Tim Bosnjak, abseits.at

Tim Bosnjak

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