Im Jahr 2020 beleuchteten wir im Frühjahr die 60 größten Nachwuchstalente der Jahrgänge 2002 und 2003. Im Jahr 2021 nehmen wir uns die Supertalente... Megatalente Jahrgang 2004 (7): Ilias Akhomach

Im Jahr 2020 beleuchteten wir im Frühjahr die 60 größten Nachwuchstalente der Jahrgänge 2002 und 2003. Im Jahr 2021 nehmen wir uns die Supertalente des Jahrgangs 2004, also aktuell 16- oder 17-jährige Spieler vor. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.

Ilias Akhomach

RA, 16 (16.4.2004), ESP | FC Barcelona B

Einer der spektakulärsten und mit Sicherheit technisch stärksten Spieler in La Masia ist derzeit der marokkanisch-stämmige Spanier Ilias Akhomach. Der 16-Jährige ist ein Linksfuß, der mit Vorliebe als Rechtsaußen spielt und zur Mitte zieht, aber insgesamt einen wesentlich größeren Aktionsradius abdeckt. Im Nachwuchs von Barcelona spielte Akhomach fünf Jahre lang in so genannten F7-Teams, also in Kleinfeldmannschaften, die 7 vs. 7 Spiele absolvieren. Dort bekam er seinen technischen Feinschliff, aber der Sprung in die höheren Nachwuchsteams blieb aus, weshalb Akhomach den FC Barcelona zwischenzeitlich sogar verließ und zu Gimnastic Manresa wechselte.

Barcelona korrigierte den Fehler aber schnell und holte den Youngster zurück in La Masia, wo er fortan den üblichen Weg durch die Nachwuchsmannschaften ging. Akhomach machte gerade im Alter von 15 Jahren einen großen Schritt nach vorne und wurde wesentlich effizienter. Seine brillante Technik und die schnellen Richtungswechsel auf hohem Tempo machen ihn zu einem echten „Show-Spieler“. Als Rechtsaußen zieht der Linksfuß gerne zur Mitte und sucht weniger die Grundlinie, aber Akhomachs Positionsspiel ist ohnehin sehr flexibel. Immer wieder zieht es ihn im Zuge seiner Dribblings bis auf den linken Flügel und seine auffällige Positionsuntreue ist zwar einerseits gefährlich für das Defensivspiel seiner Mannschaft, andererseits auch Unruhe stiftend in der gegnerischen Abwehr.

Aktuell wirkt Akhomach noch ein wenig zu ballverliebt und verspielt, weshalb seine Entscheidungsfindung in letzter Instanz noch ausbaufähig ist. Wie viel man von den technischen Fertigkeiten des jungen Offensivmannes hält, zeigt aber, dass er im vergangenen Herbst bereits zu zwei Startelfeinsätzen und einer Einwechslung in der zweiten Mannschaft des FC Barcelona kam, deren Teil er auch aktuell ist. Der spanische U16-Teamspieler wurde mittlerweile bis 2023 an die Blaugrana gebunden und sollte im Laufe des Vertrags einen weiteren großen Schritt nach vorne machen. Ob es bereits in absehbarer Zeit für die Kampfmannschaft reicht ist fraglich, aber bei Barcelona betont man, dass man Akhomach die Zeit geben möchte, die er braucht, um sich im Erwachsenenfußball zu etablieren. Die Einbindung in die Drittligamannschaft der Katalanen soll hierfür ein erster Schritt sein.

Wie es in den letzten Jahren häufiger der Fall war, sieht sich Barcelona aber mit einer harten Konkurrenzsituation konfrontiert. Manchester City, Paris Saint-Germain und der AS Monaco bekundeten bereits Interesse an Akhomach und wollen den bald 17-Jährigen früher an ihre Kampfmannschaften heranführen. Bei Barcelona scheint man diesbezüglich geduldiger zu sein: Der „marokkanische Messi“, wie Akhomach mittlerweile genannt wird, darf nicht zu hochgelobt werden, meint etwa der Coach der B-Elf, Francisco García Pimiento. Er betont zwar die großen Fähigkeiten seines Schützlings, aber auch, dass es bei Ilias Akhomach noch etwas länger dauern könnte, als es so manchem Beobachter lieb ist.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen