Der einst große Real Club Deportivo de la Coruña ist zurück in der Segunda División bzw. LaLiga2, der zweithöchsten spanischen Liga. Mit einem 1:0-Heimsieg... Spanischer Gigant zurück in zweiter Liga

Der einst große Real Club Deportivo de la Coruña ist zurück in der Segunda División bzw. LaLiga2, der zweithöchsten spanischen Liga. Mit einem 1:0-Heimsieg gegen Barcelona B vor über 30.000 Zuschauern sicherte sich der Verein aus Galicien den ersten Tabellenrang und somit den Aufstieg.

Der Ritt auf der Erfolgswelle

Ende der 90er und Anfang der 2000er war der Verein eine große Nummer im spanischen wie auch europäischen Fußball. Der Erfolgslauf begann in der Saison 1995 mit dem allerersten Titel, dem Gewinn der Copa del Rey und des anschließenden Gewinns im spanischen Supercup. 2000 konnte Deportivo La Coruña dann zum ersten Mal den Erfolg der spanischen Meisterschaft feiern. Es folgten noch zwei Titel im Supercup (2000 und 2002) und ein Pokaltitel (2002).

International konnte der Verein mit dem Halbfinaleinzug in der Champions League 2004 auf sich aufmerksam machen. Am Weg dorthin setzte man sich im Achtelfinale gegen Juventus Turin durch und stieg dann nach einer 1:4-Niederlage gegen AC Mailand zuhause mit einem sensationellen 4:0 doch noch ins Halbfinale auf. Dort musste man sich dem späteren Sieger, dem FC Porto mit 0:1 geschlagen geben.

Der Niedergang

In den Jahren danach konnte man nicht mehr an die Erfolge anschließen und befand sich meistens im Mittelfeld von LaLiga. In der Saison 2008/09 war man zum letzten Mal international vertreten, schied aber schon im Sechzehntelfinale der Europa League gegen den dänischen Underdog Aalborg BK aus.

Die Saison 2010/11 bildete dann den negativen Höhepunkt, als man nach zwanzig Jahren in der höchsten Spielklasse wieder in die zweite Liga absteigen musste. In den darauffolgenden Jahren war Deportivo eine klassische Fahrstuhlmannschaft, der Verein stieg sofort wieder auf, stieg dann 2013 wieder ab, um 2014 wieder aufzusteigen.

Danach konnte man mehrmals den Abstieg knapp verhindern, bis man 2017/18 endgültig die Segel in der ersten Liga streichen musste. In der Saison danach verpasste man nur knapp den Wiederaufstieg, als man sich im Finale des Aufstiegs-Playoffs RCD Mallorca im Gesamtscore 2:3 geschlagen geben musste.

In der folgenden Saison trat dann der Supergau ein, als man am letzten Spieltag wegen der schlechteren Tordifferenz den bitteren Gang in die Segunda División B, die dritte Liga, gehen musste. Während Deportivo die erste Saison außerhalb der Playoff-Ränge abschloss, konnte man sich in den Saisonen 2021/22 und 2022/23 für das Aufstiegs-Play-off qualifizieren. Dort verpasste Deportivo aber zweimal den Sprung in die Zweitklassigkeit, 2022 im Finale, 2023 schon im Halbfinale.

Die Heimkehr von Lucas Pérez

Im Jänner 2023 gelang Deportivo der sensationelle Transfer von Lucas Pérez, den man vom Erstligisten Cádiz CF um eine Million Euro kaufte. Der Spieler wollte unbedingt zurück zu dem Verein, bei dem ihm 2015/16 sein Durchbruch gelungen war. Da sein Vertrag aber noch bis Ende der Saison 2022/23 lief und er ein überaus wichtiger Spieler für Cádiz war, wollte ihn der Klub nicht gehen lassen. Erst nach vielen Gesprächen und einer Zahlung von fast einer halben Million Euro aus seiner eigenen Tasche, entschied sich der Verein für den Verkauf.

Fast eineinhalb Jahre später konnte man die Früchte dieses Transfers ernten, Pérez trug mit 12 Toren und 17 Vorlagen bei noch zwei ausstehenden Spielen einen großen Teil zum Aufstieg bei. Man darf gespannt sein, ob der Stürmerstar von Deportivo, der noch im Sommer 2016 für 20 Millionen von seinem jetzigen Klub zu Arsenal wechselte, in der nächsten Saison seine Mannschaft vielleicht sogar zurück in die höchste Spielklasse schießen kann.

Jakob Schnell