Nach Bekanntwerden von Steuerschulden in Höhe von circa 14 Millionen Euro reagierte Cristiano Ronaldo vor allem auf eine Weise – nämlich beleidigt.
Cristiano Ronaldo fühlt sich aktuell ziemlich missverstanden und im Stich gelassen – von seinem Verein Real Madrid, von den Fans, dem Gesetz und wahrscheinlich noch von allen möglich anderen. Daher will er Spanien, das Land in dem sich offensichtlich alles gegen ihn verschworen hat, auch angeblich verlassen. Zumindest hatte er dies über portugiesische Medien verlautbaren lassen. Die Aussage steht weiterhin im Raum. Bestätigt oder dementiert wurde sie vom aktuellen Weltfußballer bislang nicht. Ronaldo befindet sich weiterhin in seiner Schmollecke.
Ob die Aussagen vom frisch wiedergewählten Real-Monarch Florentino Perez Ronaldo hinaus locken können aus seinem innerlichen Exil? Wie so manche verzweifelten Eltern, versucht auch Perez wohl seinen Stars mit Zuckerl zu locken: „Ich hatte immer eine hohe Meinung von Cristiano, aber einige Medien haben ihn bereits als Straftäter hingestellt. Wir haben mit seinen Anwälten gesprochen und können sagen, dass Ronaldo in seiner Zeit in England dieselbe Unternehmensstruktur hatte, um seine Bildrechte zu verwalten, wie jetzt in Spanien. Der Spieler, so viel ist sicher, hat niemals Einkünfte versteckt. Da sind einige Medien nicht richtig informiert.“
Die spanische Justiz sieht dies aber anders und ließ die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen Ronaldo zu. Ihm wird vermeintliche Steuerhinterziehung in vier Fällen zur Last gelegt. Dabei geht es wohl um eine Summe von insgesamt 14,8 Millionen Euro. Am 31. Juli muss Ronaldo daher vor dem Gericht zu den Anschuldigungen Stellung beziehen. Wie der Spiegel diese Woche berichtete kommt für CR7 erschwerend hinzu, dass er scheinbar einen Vertrag mit einer sogenannten Briefkastenfirma rückdatiert haben soll.
Schwere Zeiten also für den Kapitän der portugiesischen Nationalmannschaft. Ob er Real Madrid aber wirklich verlassen wird, ist eher fraglich. Manch einer in Spanien vermutet, dass sich Ronaldos Gebaren vor allem darum dreht, mit einer weiteren Gehalterhöhung besänftigt zu werden. Bereits 2011 hatte der 32-Jährige mit einem Abschied aus Madrid kokettiert, nur um diese Pläne dank einer Erhöhung seines monatlichen Salärs ad acta zu legen; zumal Ronaldo über die großzügige Bezahlung von Lionel Messi in Zuge dessen Vertragsverlängerung beim FC Barcelona verstimmt sein soll.
Kurios, aber nicht komplett abwegig mutet eine Meldung des englischen Boulevard-Blatts Mirror an. Das vermeldete, Ronaldo forderte als Gegenzug zu seinem Verbleib bei Real, dass die Los Blancos seine Steuerschulden übernehmen. Natürlich wird rund um die Verfehlungen von Fußballstars gerne die moralische Keule geschwungen, während jeder Normalsterbliche auch nach allen möglichen Schlupflöchern sucht, um möglichst wenig an das örtliche Finanzamt abtreten zu müssen. Im Umkehrschluss wäre die Reaktion manches Arbeitgebers wohl amüsant zu beobachten, falls der Arbeitnehmer seinen Verbleib von der Zahlung etwaiger persönlicher Steuerschulden abhängig machen würde. Das AMS hätte jedenfalls Hochkonjunktur.
Ral, abseits.at
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