Atlético Madrid sicherte sich die Dienste des englischen Internationalen Kieran Trippier. Es ist ein Transfer mit Seltenheitswert und zugleich ein „logisches Schnäppchen“ für die... Trippier als erster Engländer bei Atlético Madrid seit 95 Jahren

Atlético Madrid sicherte sich die Dienste des englischen Internationalen Kieran Trippier. Es ist ein Transfer mit Seltenheitswert und zugleich ein „logisches Schnäppchen“ für die Madrilenen.

Kieran Trippier zeigte sich in seinem ersten Statement höchsterfreut über den Wechsel nach Spanien: „Ich wollte immer schon im Ausland spielen und kann es kaum erwarten, meine neuen Teamkollegen zu treffen. Das Team hat große Finale in Europa gespielt und sich auch in La Liga gut geschlagen. Ich freue mich darauf mit Simeone zusammenzuarbeiten und von ihm zu lernen.“

Einmal in hundert Jahren

Bei Atlético Madrid ist man Engländer sonst nur auf der Gegenseite in Europacupspielen gewöhnt. Trippier ist der erste Engländer bei Atléti seit 95 Jahren. In der Saison 1923/24 gab es bereits einen englischen Legionär namens Drinkwater beim kleineren Madrider Klub zu bewundern.

Routinierter Spätzünder

Der 28-jährige Trippier ist als Spätzünder zu bezeichnen, debütierte erst im Alter von 26 Jahren für die englische Nationalmannschaft und machte in den letzten zwei Jahren 16 Spiele. Bei der WM 2018 war der Tottenham-Spieler absolute Stammkraft in der rechten Verteidigung. Atlético Madrid bezahlt 22 Millionen Euro für den Außenverteidiger, was im internationalen Vergleich derzeit fast schon als Schnäppchen zu bezeichnen ist. Trippier erhielt einen Vertrag bis Sommer 2022.

Knapp 300 Spiele in England

Mit dem 173cm-Mann verpflichtet Atlético auch ausreichend Routine: Der Engländer spielte nicht nur letztes Jahr für Tottenham im Champions-League-Finale durch, sondern bestritt auch noch 114 Spiele für die Spurs, in denen der Freistoßspezialist zwar nur zweimal traf, aber 24 Treffer vorbereitete. Was mittlerweile in Vergessenheit geriet waren auch noch Trippiers 185 Spiele für Burnley, bevor er um nur 4,9 Millionen Euro zu Tottenham wechselte.

Systemflexibilität als Ziel

Nachdem der Vertrag des 34-jährigen Juanfran bei Atlético nach 8 ½ Jahren nicht verlängert wurde, war für Diego Simeone klar, dass die Position mit ähnlicher Routine nachbesetzt werden muss. Eine Systemumstellung auf ein 3-5-2 scheint bei Atlético in nächster Zeit recht wahrscheinlich. Zumindest will der argentinische Coach der Spanier etwas mehr Systemflexibilität in die Mannschaft bringen. Nach momentanen Gesichtspunkten wäre Trippier der Hintermann von Koke, der zuletzt zumeist auf der rechten Mittelfeldseite zum Einsatz kam. Möglich ist aber auch, dass Trippier als Flügelverteidiger aufgeboten wird und die Zentrale des Teams massiver aufgestellt wird. Nicht nur weil Koke eigentlich etatmäßiger zentraler Mittelfeldspieler ist, sondern auch weil man mit Joao Felix um 126 Millionen Euro eine der vielversprechendsten hängenden Spitzen des internationalen Fußballgeschäfts verpflichtete.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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