UEFA-Fünfjahreswertung: Dreikampf mit den Niederlanden und Griechenland
Fußball international 4.September.2018 OoK_PS 0
Die Qualifikation ist vorbei, Champions League und Europa League ausgelost. So langsam lichtet sich der Nebel, was den Kampf um die lukrativen Plätze in der UEFA-Fünfjahreswertung betrifft. Österreich ist mit Salzburg und Rapid in der Europa League vertreten und dürfte sich mit den Niederlanden und Griechenland einen Dreikampf um den Champions-League-Fixplatz liefern. Abseits.at analysiert die aktuelle Lage.
11. Niederlande – 27,433
Zum ersten Mal seit langer Zeit sind die Niederlande wieder mit zwei Vereinen in der Champions League vertreten. Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven hatten im Playoff mit Dynamo Kiew und BATE Borisov relativ leichtes Spiel. Das Duo ist allerdings auf sich alleine gestellt, denn alle anderen Vertreter der Eredivisie sind bereits ausgeschieden.
Auslosung:
CL: Ajax Amsterdam – Bayern München (GER), Benfica (POR), AEK Athen (GRE)
CL: PSV Eindhoven – Barcelona (ESP), Tottenham Hotspur (ENG), Internazionale (ITA)
Bereits ausgeschieden:
Feyenoord Rotterdam (ELQ3/Trencin), Vitesse Arnheim (ELQ3/Basel), Alkmaar (ELQ2/Tobol Kostanay)
12. Österreich – 26,650
Nahezu erwartungsgemäß brachte Salzburg das Kunststück zustande, auch gegen Roter Stern Belgrad die Champions League zu vergeigen. Es geht wieder einmal in der Europa League weiter. Rapid lieferte sich ein packendes Duell mit Steaua Bukarest, aus dem die Hütteldorfer letztlich als nicht unglücklicher Sieger hervorgingen.
Auslosung:
EL: Salzburg – RB Leipzig (GER), Celtic (SCO), Rosenborg (NOR)
EL: Rapid Wien – Villarreal (ESP), Spartak Moskau (RUS), Rangers (SCO)
Bereits ausgeschieden:
Sturm Graz (ELQ3/Larnaka), LASK (ELQ3/Beşiktaş), Admira (ELQ2/CSKA Sofia)
13. Dänemark – 26,025
Lediglich der FC Kopenhagen schaffte den Sprung in die Europa League, hatte gegen Atalanta Bergamo dabei allerdings mehr Glück als Verstand, denn die Italiener vergaben in beiden Spielen unzählige Topchancen, wohingegen Kopenhagen beim Elfmeterschießen kühlen Kopf behielt. Brøndby und Midtjylland strichen gegen Genk und Malmö die Segel.
Auslosung:
EL: Kopenhagen – Zenit St. Petersburg (RUS), Girondins Bordeaux (FRA), Slavia Prag (CZE)
Bereits ausgeschieden:
Brøndby (ELQ4/Genk), Midtjylland (ELQ4/Malmö), Nordsjaelland (ELQ3/Partizan Belgrad)
14. Griechenland – 25,600
AEK Athen nutzte die Gunst der Stunde gegen den ungarischen Meister Vidi und qualifizierte sich nach zwölf Jahren wieder für die Champions League. PAOK Saloniki scheiterte hingegen an Benfica und spielt in der Europa League weiter. Olympiakos Piräus setzte sich gegen den englischen Vertreter Burnley durch.
Auslosung:
CL: AEK Athen – Bayern München (GER), Benfica (POR), Ajax Amsterdam (NED)
EL: Olympiakos Piräus – AC Milan (ITA), Real Betis (ESP), Düdelingen (LUX)
EL: PAOK Saloniki – Chelsea (ENG), BATE Borisov (BLR), Vidi (HUN)
Bereits ausgeschieden:
Atromitos (ELQ2/Dinamo Brest), Asteras Tripolis (ELQ2/Hibernians)
15. Schweiz – 24,900
Die Young Boys Bern prolongierten ihre großartige Form und qualifizierten sich gegen Dinamo Zagreb erstmals für die Champions League. Damit zeichnet sich eine Wachablöse in der Schweiz ab, denn auch der FC Basel prolongierte seine Form, die allerdings ziemlich desaströs ist. Das Team von Neo-Trainer Marcel Koller scheiterte an Apollon Limassol und spielt zum ersten Mal seit 17 Jahren im Herbst nicht europäisch.
Auslosung:
CL: Young Boys Bern – Juventus Turin (ITA), Manchester United (ENG), Valencia (ESP)
EL: Zürich – Leverkusen (GER), Ludogorez (BUL), Larnaka (CYP)
Bereits ausgeschieden:
Basel (ELQ4/Apollon Limassol), Luzern (ELQ3/Olympiakos Piräus), St. Gallen (ELQ2/Sarpsborg)
16. Kroatien – 23,875
Dinamo Zagreb, trainiert von Nenad Bjelica, war lange Zeit auf Kurs Champions League. Nach einem 1:1 in Bern führte man im Rückspiel 1:0, ehe die Young Boys die Partie in der zweiten Halbzeit binnen weniger Minuten drehten. Der einzige verbliebene kroatische Verein übersiedelt damit in die Europa League.
Auslosung:
EL: Dinamo Zagreb – Anderlecht (BEL), Fenerbahçe (TUR), Spartak Trnava (SVK)
Bereits ausgeschieden:
Rijeka (ELQ3/Sarpsborg), Hajduk Split (ELQ3/Steaua Bukarest), Osijek (ELQ2/Glasgow Rangers)
17. Tschechien – 23,675
Erwartungsgemäß nichts zu holen gab es für Sigma Olmütz im Europa-League-Playoff gegen Sevilla. Viktoria Plzeň, Slavia Prag und Jablonec waren bereits für Champions League respektive Europa League qualifiziert.
Auslosung:
CL: Viktoria Plzeň – Real Madrid (ESP), AS Roma (ITA), CSKA Moskau (RUS)
EL: Slavia Prag – Zenit St. Petersburg (RUS), Kopenhagen (DEN), Girondins Bordeaux (FRA)
EL: Jablonec – Dynamo Kiew (UKR), Astana (KAZ), Stade Rennes (FRA)
Bereits ausgeschieden:
Sigma Olmütz (ELQ4/Sevilla), Sparta Prag (ELQ2/Subotica)
Aktuelle UEFA-Fünfjahres-Wertung (Punktgewinne seit Saisonbeginn inklusive Bonuspunkten in Klammern):
10. Türkei (4/5): 31,000 (1,900)
11. Niederlande (2/5): 27,433 (3,600)
12. Österreich (2/5): 26,650 (1,600)
13. Dänemark (1/4): 26,025 (3,875)
14. Griechenland (3/5): 25,600 (3,100)
15. Schweiz (2/5): 24,900 (1,900)
16. Kroatien (1/4): 23,875 (2,250)
17. Tschechien (3/5): 23,675 (1,500)
18. Zypern (2/4): 22,675 (3,875)
Analyse der aktuellen Lage:
Mit nur 1,600 Punkten steht nach den Qualifikationsspielen ein ziemlich mageres Ergebnis für Österreich zu Buche – viel zu viele Spiele wurden verloren. Dennoch ist die Ausgangslage für den weiteren Saisonverlauf durchaus vielversprechend, denn auch die Konkurrenz musste schon ordentlich Federn lassen und erwischte teilweise ausgesprochen harte Gruppenauslosungen.
Durch den Champions-League-Einzug von Ajax und PSV haben die Niederlande Österreich überholt. Der Vorsprung beträgt umgerechnet allerdings weniger als zwei Siege und sollte damit absolut aufholbar sein. PSV erwischte mit Barcelona, Tottenham und Inter eine Horrorgruppe, in der jeder Punkt eine Überraschung wäre.
Ajax ist gegen Bayern und Benfica ebenfalls Außenseiter, es könnte auf ein Duell mit AEK Athen um den dritten Platz und somit das Überwintern in der Europa League hinauslaufen. Salzburg (Leipzig, Celtic, Rosenborg) und Rapid (Villarreal, Spartak Moskau, Rangers) zogen ordentliche Gruppen, in denen beide Mannschaften gut punkten können sollten. Bei Salzburg wäre alles andere als der Aufstieg ohnehin enttäuschend, und auch Rapid ist sicherlich nicht chancenlos. Immerhin sind die Hütteldorfer seit zehn Gruppenspielen zuhause ungeschlagen.
Auf Platz 13 rangiert momentan Dänemark, das sich vermutlich jedoch nach hinten orientieren wird müssen und als heißer Kandidat für Platz 14 gilt. Kopenhagen, der einzige verbliebene Vertreter, bekommt es mit Zenit St. Petersburg, Girondins Bordeaux und Slavia Prag zu tun – schwierig.
Eine wesentlich bessere Ausgangslage hat Griechenland, das voraussichtlich mit den Niederlanden und Österreich um Platz elf und den fast sicheren Champions-League-Fixplatz kämpfen wird. Besondere Brisanz kommt deshalb dem Duell zwischen AEK Athen und Ajax Amsterdam zu.
Olympiakos hatte ziemliches Lospech und trifft auf Milan sowie Real Betis. Immerhin sollte es gegen Düdelingen vermeintlich einfache sechs Punkte geben. PAOK bekam mit Chelsea zwar einen Giganten zugeteilt, sollte sich aber gegen BATE Borisov und Vidi durchsetzen können. Griechenland fehlen umgerechnet drei Siege oder sechs Unentschieden auf Österreich.
Alle weiteren Nationen dürften aus österreichischer Sicht zu vernachlässigen sein. Die Schweiz hat mit Basel ihren absoluten Punktelieferanten Nummer eins verloren, Kroatien ist nur noch mit Dinamo Zagreb vertreten und Tschechien hat neben einer schwierigen Auslosung schon gewaltigen Rückstand.
Somit wird Österreich die Saison aller Voraussicht nach unter den Top-13 beenden und verfügt über intakte Chancen, erneut Gruppenphasen-Fixplätze zu erreichen. Zur Erinnerung, diese Vorteile bringen die Plätze 11 bis 13 der UEFA-Fünfjahreswertung:
- Platz 11:
- CL-Fixplatz für den Meister, wenn sich der CL-Sieger über die Meisterschaft für die CL qualifiziert. Sonst Einstieg in Q4 und damit zumindest EL-Fixplatz
- EL-Fixplatz für den Cupsieger
- Einstieg für den Vizemeister in CLQ3 und damit zumindest EL-Fixplatz, wenn sich der EL-Sieger über die Meisterschaft für die CL qualifiziert
- Platz 12:
- Einstieg für den Meister in CLQ4 und damit zumindest EL-Fixplatz
- EL-Fixplatz für den Cupsieger
- Platz 13:
- Einstieg für den Meister in CLQ4 und damit zumindest EL-Fixplatz, wenn sich der CL-Sieger über die Meisterschaft für die CL qualifiziert
Österreich belegte in der letzten Saison den elften Platz und wird damit 2019/20 zwei oder drei Mannschaften direkt in eine Gruppenphase entsenden. Ein Verteidigen der Fixplätze könnte als Meilenstein für den heimischen Fußball angesehen werden, der den Vereinen viel Planungssicherheit und der Bundesliga eine gute Ausgangslage für die nächsten Jahre brächte, um sich dauerhaft in den lukrativen Gefilden der UEFA-Fünfjahreswertung zu etablieren.
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