In der Saison 2024/25 liefern wir euch wieder regelmäßige Updates zur UEFA-Fünfjahreswertung und was die Entwicklungen in den Europacup-Wochen für die österreichischen Klubs und... Update zur Fünfjahreswertung: Vier Nationen greifen schwache Österreicher an

In der Saison 2024/25 liefern wir euch wieder regelmäßige Updates zur UEFA-Fünfjahreswertung und was die Entwicklungen in den Europacup-Wochen für die österreichischen Klubs und ihre europäischen Ambitionen bedeuten.

Nach jetzigem Stand (25.10.2024) sieht die neuralgische Zone in der UEFA-Fünfjahreswertung wie folgt aus:

9. Tschechien (40,650)
10. Türkei (38,300)
11. Norwegen (33,250)
12. Österreich (32,000)
13. Griechenland (31,000)
14. Dänemark (30,825)
15. Schweiz (30,775)
16. Schottland (30,700)
17. Israel (30,625)

Das ist die Range, die wir für die weitere Europacupsaison beobachten müssen. Für Österreich ist es meistens gut, wenn Klubs aus diesen Ländern in Europa ausscheiden oder keine Punkte holen.

Ergebnisse dieser Woche:

9. Tschechien – 40,650 (+200)

Schwache Woche für Tschechien: Sparta Prag verlor in der Champions League erwartungsgemäß mit 0:5 bei Manchester City und Slavia Prag verlor seine Europa-League-Partie bei Athletic Bilbao mit 0:1. Einzig Viktoria Pilsen konnte Punkte für Tschechien sammeln: Die dritte Kraft des Landes holte bei PAOK Saloniki ein 2:2. Mlada Boleslav musste in der Conference League eine bittere 0:1-Heimniederlage gegen Lugano hinnehmen. Auch die kommende Runde in zwei Wochen bringt für die Tschechen mehrere schwierige Partien.

Nächste Runde:
CL: Sparta Prag – Stade Brest
EL: Eintracht Frankfurt – Slavia Prag
EL: Viktoria Pilsen – Real Sociedad
CO: Vitoria Guimaraes – Mlada Boleslav

10. Türkei – 38,300 (+1000)

Für die Türkei war es eine erfolgreiche Woche und man kommt damit um 800 Punkte näher an Tschechien heran: Fenerbahce holte gegen Manchester United ein respektables 1:1, Galatasaray kämpfte den schwedischen Klub Elfsborg mit 4:3 nieder und Besiktas siegte überraschend mit 1:0 in Lyon. Einzig Istanbul Basaksehir in der Conference League lässt weiter völlig aus: Beim slowenischen Klub Celje setzte es eine 1:5-Klatsche.

Nächste Runde:
EL: Galatasaray – Tottenham Hotspur
EL: AZ Alkmaar – Fenerbahce
EL: Besiktas – Malmö FF
CO: FC Kopenhagen – Istanbul Basaksehir

11. Norwegen – 33,250 (+500)

Norwegen bleibt hartnäckig und zeigt weiterhin mit Sensationen auf: Bodö/Glimt gewann sein Auswärtsspiel in der Europa League bei Rapid-Bezwinger Braga überraschend mit 2:1. Allerdings verlor Molde sein Conference-League-Auswärtsspiel im belgischen Gent mit 1:2.

Nächste Runde:
EL: Bodö/Glimt – FK Qarabag
CO: Jagiellonia Bialystok – Molde

12. Österreich – 32,000 (+400)

Für Österreich war es erneut eine enttäuschende Runde: Sowohl Sturm Graz, als auch Red Bull Salzburg verloren ihre Champions-League-Heimspiele gegen Sporting und Dinamo Zagreb mit 0:2. Auch der LASK musste sich in der Conference League Olimpija Ljubljana mit 0:2 geschlagen geben. Einzig Rapid konnte punkten: Der 1:0-Heimsieg gegen Noah Yerevan bedeutet immerhin 400 Punkte für die Wertung. Die nächste Runde in zwei Wochen wird vor allem für die Champions-League-Starter nicht einfacher und Punktgewinne in der Königsklasse würden in die Kategorie Sensation fallen. Die größten Hoffnungen ruhen erneut auf Rapid…

Nächste Runde:
CL: Borussia Dortmund – SK Sturm Graz
CL: Feyenoord Rotterdam – Red Bull Salzburg
EL: LASK – Cercle Brügge
EL: Petrocub – SK Rapid

13. Griechenland – 31,000 (+750)

Griechenland marschiert unermüdlich weiter und machte in der vergangenen Runde gleich drei Plätze gut: Olympiakos feierte in der Europa League einen 1:0-Sieg in Malmö und PAOK Saloniki holte immerhin ein 2:2 gegen Viktoria Pilsen. Einzig Panathinaikos musste eine Niederlage einstecken: Zu Hause gegen Chelsea gab es in der Conference League ein deutliches 1:4.

Nächste Runde:
EL: Olympiakos – Glasgow Rangers
EL: Manchester United – PAOK Saloniki
CO: Djurgarden IF – Panathinaikos

14. Dänemark – 30,825 (+750)

Auch Dänemark darf sich über eine starke Woche mit nur zwei verbliebenen Startern freuen: Midtjylland feierte in der Europa League einen 1:0-Heimsieg über Union Saint-Gilloise und Kopenhagen erkämpfte in der Conference League auswärts ein respektables 1:1 bei Betis Sevilla.

Nächste Runde:
EL: FCSB – FC Midtjylland
CO: FC Kopenhagen – Istanbul Basaksehir

15. Schweiz – 30,775 (+400)

Die Schweizer stagnierten diese Woche ein wenig: Die Young Boys Bern mussten in der Champions League eine bittere 0:1-Heimniederlage gegen Inter Mailand hinnehmen. Punkte gab es nur in der Conference League, wo Lugano sein Auswärtsspiel bei Mlada Boleslav mit 1:0 gewann. St. Gallen wiederum musste zu Hause eine erwartbare 2:4-Niederlage gegen die Fiorentina hinnehmen. In der nächsten Runde haben die Schweizer allerdings eine gute Auslosung und man darf wohl wieder mit mehr Punkten rechnen.

Nächste Runde:
CL: Shakhtar Donetsk – Young Boys Bern
CO: TSC Backa Topola – FC Lugano
CO: Larne – FC St. Gallen

16. Schottland – 30,700 (+1000)

Die Schotten sind – einmal mehr – wieder der Gewinner der Runde und liegen mittlerweile nur noch 1,300 Punkte hinter Österreich. Celtic holte in der Champions League auswärts ein 0:0 bei Atalanta Bergamo, während die Rangers in der Europa League klar und deutlich mit 4:0 gegen den FCSB gewannen. Auch Heart of Midlothian sorgte für Punkte: In der Conference League gab es einen verdienten 2:0-Sieg gegen Rapid-Gegner Omonia Nikosia. Schottland ist also in Lauerstellung und wird in der nächsten Runde zu einem Überholmanöver ansetzen.

Nächste Runde:
CL: Celtic – RB Leipzig
EL: Olympiakos – Glasgow Rangers
CO: Heart of Midlothian – 1. FC Heidenheim

17. Israel – 30,625 (0)

Wie es zu erwarten war, wurde Israel bereits früh in der Saison nach unten durchgereicht. Nach der 1:2-Niederlage des einzigen verbliebenen Starters Maccabi Tel-Aviv gegen Real Sociedad, stürzten die Israelis gleich um vier Plätze ab und es ist nicht zu erwarten, dass die Nation noch einmal die vorderen Plätze angreifen kann. Auch in der nächsten Runde sind mit Maccabis Auswärtsspiel bei Ajax Amsterdam kaum Punkte zu erwarten. Das Positive: Der Vorsprung auf den Achtzehnten Polen beträgt noch 2,000 Punkte.

Nächste Runde:
EL: Ajax Amsterdam – Maccabi Tel-Aviv

Fazit der Runde

Hinter Österreich geht es richtig hart zur Sache: Zwischen dem Dreizehnten Griechenland und dem Siebzehnten Israel liegen nur 375 Punkte und es könnte bereits in der nächsten Runde wieder zu zahlreichen Verschiebungen geben. Was bereits klar zu sein scheint und auch so erwartbar ist: Israel wird für Österreich keine Gefahr mehr darstellen und wurde durchgereicht. Die anderen vier Konkurrenten, die aktuell noch hinter Österreich liegen, sind aber allesamt gefährlich und punkten stetig. Und auch Norwegen, an denen sich Österreich nach oben hin orientieren will und muss, spielt weiterhin – trotz nur zwei verbliebenen Startern – eine souveräne Europacupsaison.

Die großen Gewinner der Runde in unserer Betrachtungs-Range waren diesmal die Türkei und Schottland mit je 1000 Punkten, aber auch Dänemark und Griechenland spielten eine starke Runde und verkürzten den Rückstand auf Österreich.

Österreich spielte wie die Schweiz leider erneut eine schwache Runde und die drei 0:2-Niederlagen unserer Europacupstarter tun in der Wertung richtig weh. Auch Tschechien leistete sich diesmal einige Patzer, der Neunte ist aber für Österreich ohnehin nicht in Reichweite.

Für Österreich ist es also enorm wichtig, mehr Punkte zu sammeln, andernfalls könnte man schon in den nächsten Wochen zurückfallen. In der nächsten Runde in zwei Wochen muss vor allem Rapid beim moldauischen Klub Petrocub voll punkten und auch der LASK sollte gegen den kriselnden belgischen Klub Cercle Brügge etwas mitnehmen. Für die Champions-League-Starter wird es nun schwieriger als bisher: Sturm Graz muss nach Dortmund und Red Bull Salzburg zu Feyenoord. Punktezuwächse in der Königsklasse würden demnach Sensationen gleichkommen…

FAQ zur Fünfjahreswertung:

Informationen zur Ausgangslage ab der Saison 2025/26

In der laufenden Bundesligasaison qualifiziert sich der Meister nicht mehr automatisch für die Gruppenphase der UEFA Champions League, sondern muss ins Playoff der Meister, um die Gruppenphase der Königsklasse erreichen zu können.

Der Vizemeister muss auf dem Weg in die Gruppenphase der Champions League gleich drei Gegner besiegen, womit man mindestens einen Gegner besiegen muss, um in einer europäischen Gruppenphase zu stehen.

Der Cupsieger oder Ligadritte steigt ab der neuen Saison in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League ein, muss also ebenfalls mindestens einen Gegner besiegen, um eine Gruppenphase zu erreichen.

Der vierte und der fünfte Teilnehmer startet nur noch in der 2. Qualifikationsrunde zur Conference League. Um in die Gruppenphase zu kommen, müssten hier also drei Gegner besiegt werden.

Was bringt eine höhere Platzierung?

Österreich beendete die letzte Saison in der Fünfjahreswertung als Dreizehnter.

Bereits die Plätze 11 und 12 bringen Verbesserungen: Der Dritte oder der Cupsieger würde hier im Europa-League-Playoff einsteigen, wie es in dieser Saison der Fall war und hätte somit zumindest die Conference League Gruppenphase sicher. Der vierte Teilnehmer würde in der 2. Quali-Runde zur Europa League einsteigen, der fünfte weiterhin in der 2. Quali-Runde zur Conference League – ebenso wie in dieser Saison.

Ab Platz 10 in der UEFA-Fünfjahreswertung gibt es wieder einen fixen Champions-League-Startplatz für den Meister. Für die anderen Teilnehmer ändert sich nichts.

Die Plätze 8 und 9 bringen weitere Verbesserungen: Der Champions-League-Fixplatz für den Meister ist natürlich auch hier gegeben. Der Vizemeister würde hier allerdings am Ligaweg in der 3. Quali-Runde der Champions League einsteigen, was zumindest die Europa-League-Teilnahme fixieren würde. Der Rest bleibt gleich.

Welche Range ist interessant?

Ob man Achter oder Neunter in der Fünfjahreswertung wird, ist für die Europacupstartplätze unerheblich. Belgien beendete die Saison 2023/24 als Achter mit 48,800 Punkten und ist für Österreich, das mit 32,600 Punkten abschloss, somit praktisch außer Reichweite.

Beim Neunten, der Türkei, ist dies anders. Die Türken lagen mit 38,600 Punkten zum letzten Saisonende zwar ebenfalls recht deutlich vor den Österreichern, sollte aber eine wichtige Benchmark für die Folgesaisonen sein.

Österreich muss sich nach der Streichung der Punkte aus der Saison 2019/20, die einiges doch wieder enger machte, zwischen den Plätzen 11 und 17 orientieren. Letzteres allerdings nur, wenn man eine schwache Europacupsaison spielt. Platz 10 von der Türkei zurückzuerobern und somit wieder einen fixen Champions-League-Platz zu bekommen, wäre sensationell, allerdings auch ausgesprochen schwierig.

Das klare Ziel für Österreichs Europacupstarter muss Platz 12 sein. Damit würde man sich wieder den Status der vergangenen Saison sichern.

Wann wird all das frühestens schlagend?

In der laufenden Bundesligasaison ist klar, wie die Startplätze verteilt werden – nämlich so, wie vorhin beschrieben. In der Fünfjahreswertung spielt man allerdings auch für die Folgesaisonen vor – deshalb der Name, zumal sich die Wertung über einen Vergleichszeitraum von fünf Jahren erstreckt.

Würde es Österreich also beispielsweise schaffen, diese Saison den zehnten Rang in der Fünfjahreswertung zurückzuerobern, dann wäre der Meister der Saison 2026/27 wieder mit einem Fixplatz in der Gruppenphase der UEFA Champions League ausgestattet. Orientieren muss man sich allerdings definitiv etwas tiefer, also an den Plätzen 11 oder 12.

Wie war die Ausgangslage nach der vergangenen Saison?

Die Türkei ist als Neunter der Vorsaison nur schwer erreichbar und hielt zum Saisonende bei 38,400 Punkten. Unmittelbar danach folgt mit Tschechien der Gegner, an dem man sich am ehesten auf lange Sicht orientieren muss. Unser Nachbarland hatte zu Saisonende 36,050 Punkte.

Elfter in der Fünfjahreswertung war nach Ende der Vorsaison Schottland, die allerdings in den letzten beiden Jahren eher durchwachsene Europacupsaisonen spielten. Sie hielten zu Saisonstart wie Tschechien bei 36,050 Punkten.

Danach kommt unser „Tabellennachbar“, die Schweiz. Sie waren in den letzten drei Jahren in Europa beispielsweise besser als Schottland, hielten zum Saisonende aber nur bei 32,975 Punkten. Danach folgte Österreich mit 32,600 Punkten.

Das einzige Land, das dahinterliegt und gefährlich für Österreich wurde, war als Vierzehnter Norwegen. Die wiederum waren in den letzten Jahren sehr stark und hielten zum Saisonende bei 31,625 Punkten. Griechenland war als Fünfzehnter mit 25,225 Punkten – wie bereits erwähnt – vorerst vernachlässigbar. Ebenso wie Israel oder Dänemark – aber der Wegfall der Saison 2019/20 änderte doch einiges.

Stand nach der Saison 2023/24 und vor der Saison 2024/25

Hier der Endstand der Fünfjahreswertung zum Abschluss der Saison 2023/24 in unserem Beobachtungsrahmen:

9. Türkei (38,600)
10. Tschechien (36,050)
10. Schottland (36,050)
12. Schweiz (32,975)
13. Österreich (32,600)
14. Norwegen (31,625)
15. Griechenland (25,225)
16. Dänemark (31,450)
17. Israel (31,125)

Mit Saisonstart wurden die Punkte der Saison 2019/20 aus der Wertung genommen, womit sich vor dem ersten Europacupspiel der neuen Saison folgendes Bild ergab:

9. Türkei (33,600)
10. Tschechien (33,550)
11. Israel (28,750)
12. Österreich (28,000)
13. Norwegen (27,875)
14. Schottland (27,500)
15. Griechenland (26,625)
16. Schweiz (26,575)
17. Dänemark (26,325)

Dahinter liegen noch Polen, die Ukraine, Serbien und Kroatien, die aber angesichts der Rückstände für die neue Saison eher vernachlässigbar sind.

Der Wegfall der Saison 2019/20

Die Saison 2019/20 fällt nun aus der Wertung und die neue Saison 2024/25 wird in die Wertung aufgenommen. Das wiederum ist für einige Länder ein Problem:

So spielte etwa Schottland 2019/20 eine tolle Europacupsaison mit 9,750 Punkten, was sogar mehr war, als die Niederlande in dieser Saison erreichte. Gute Saisonen spielten auch die Schweiz (6,400) und auch Österreich (5,800). Auch diese Saisonen fallen aus der Wertung.

Nutznießer des Wegfalls aus der Saison 2019/20 sind beispielsweise Tschechien (2,500) und Norwegen (3,750), aber auch das zuletzt abgeschlagene Israel (2,375), das nun wieder nach oben heranschnuppern kann.

Was ändert der Wegfall der Saison 2019/20?

Der Wegfall der Saison 2019/20 machte alles ein bisschen enger und ließ einige Länder wieder Lunte riechen. Die Qualifikation ist bereits in ihren letzten Zügen und mittlerweile ist die Ausgangslage für die neue Saison noch einmal enger geworden.

Zwischen dem Zehnten, der Türkei und dem Siebzehnten, der Schweiz ist praktisch alles möglich. Auf Platz 18 liegt Polen, das allerdings eine Fabelsaison braucht, um Österreich gefährlich zu werden.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen