In der Saison 2024/25 liefern wir euch wieder regelmäßige Updates zur UEFA-Fünfjahreswertung und was die Entwicklungen in den Europacup-Wochen für die österreichischen Klubs und... Update zur Fünfjahreswertung: Welche Chancen hat Österreich aktuell?

In der Saison 2024/25 liefern wir euch wieder regelmäßige Updates zur UEFA-Fünfjahreswertung und was die Entwicklungen in den Europacup-Wochen für die österreichischen Klubs und ihre europäischen Ambitionen bedeuten.

Informationen zur Ausgangslage ab der Saison 2025/26

In der laufenden Bundesligasaison qualifiziert sich der Meister nicht mehr automatisch für die Gruppenphase der UEFA Champions League, sondern muss ins Playoff der Meister, um die Gruppenphase der Königsklasse erreichen zu können.

Der Vizemeister muss auf dem Weg in die Gruppenphase der Champions League gleich drei Gegner besiegen, womit man mindestens einen Gegner besiegen muss, um in einer europäischen Gruppenphase zu stehen.

Der Cupsieger oder Ligadritte steigt ab der neuen Saison in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League ein, muss also ebenfalls mindestens einen Gegner besiegen, um eine Gruppenphase zu erreichen.

Der vierte und der fünfte Teilnehmer startet nur noch in der 2. Qualifikationsrunde zur Conference League. Um in die Gruppenphase zu kommen, müssten hier also drei Gegner besiegt werden.

Was bringt eine höhere Platzierung?

Österreich beendete die letzte Saison in der Fünfjahreswertung als Dreizehnter.

Bereits die Plätze 11 und 12 bringen Verbesserungen: Der Dritte oder der Cupsieger würde hier im Europa-League-Playoff einsteigen, wie es in dieser Saison der Fall war und hätte somit zumindest die Conference League Gruppenphase sicher. Der vierte Teilnehmer würde in der 2. Quali-Runde zur Europa League einsteigen, der fünfte weiterhin in der 2. Quali-Runde zur Conference League – ebenso wie in dieser Saison.

Ab Platz 10 in der UEFA-Fünfjahreswertung gibt es wieder einen fixen Champions-League-Startplatz für den Meister. Für die anderen Teilnehmer ändert sich nichts.

Die Plätze 8 und 9 bringen weitere Verbesserungen: Der Champions-League-Fixplatz für den Meister ist natürlich auch hier gegeben. Der Vizemeister würde hier allerdings am Ligaweg in der 3. Quali-Runde der Champions League einsteigen, was zumindest die Europa-League-Teilnahme fixieren würde. Der Rest bleibt gleich.

Welche Range ist interessant?

Ob man Achter oder Neunter in der Fünfjahreswertung wird, ist für die Europacupstartplätze unerheblich. Belgien beendete die Saison 2023/24 als Achter mit 48,800 Punkten und ist für Österreich, das mit 32,600 Punkten abschloss, somit praktisch außer Reichweite.

Beim Neunten, der Türkei, ist dies anders. Die Türken lagen mit 38,600 Punkten zum letzten Saisonende zwar ebenfalls recht deutlich vor den Österreichern, sollte aber eine wichtige Benchmark für die Folgesaisonen sein.

Österreich muss sich nach der Streichung der Punkte aus der Saison 2019/20, die einiges doch wieder enger machte, zwischen den Plätzen 11 und 17 orientieren. Letzteres allerdings nur, wenn man eine schwache Europacupsaison spielt. Platz 10 von der Türkei zurückzuerobern und somit wieder einen fixen Champions-League-Platz zu bekommen, wäre sensationell, allerdings auch ausgesprochen schwierig.

Das klare Ziel für Österreichs Europacupstarter muss Platz 12 sein. Damit würde man sich wieder den Status der vergangenen Saison sichern.

Wann wird all das frühestens schlagend?

In der laufenden Bundesligasaison ist klar, wie die Startplätze verteilt werden – nämlich so, wie vorhin beschrieben. In der Fünfjahreswertung spielt man allerdings auch für die Folgesaisonen vor – deshalb der Name, zumal sich die Wertung über einen Vergleichszeitraum von fünf Jahren erstreckt.

Würde es Österreich also beispielsweise schaffen, diese Saison den zehnten Rang in der Fünfjahreswertung zurückzuerobern, dann wäre der Meister der Saison 2026/27 wieder mit einem Fixplatz in der Gruppenphase der UEFA Champions League ausgestattet. Orientieren muss man sich allerdings definitiv etwas tiefer, also an den Plätzen 11 oder 12.

Wie war die Ausgangslage nach der vergangenen Saison?

Die Türkei ist als Neunter der Vorsaison nur schwer erreichbar und hielt zum Saisonende bei 38,400 Punkten. Unmittelbar danach folgt mit Tschechien der Gegner, an dem man sich am ehesten auf lange Sicht orientieren muss. Unser Nachbarland hatte zu Saisonende 36,050 Punkte.

Elfter in der Fünfjahreswertung war nach Ende der Vorsaison Schottland, die allerdings in den letzten beiden Jahren eher durchwachsene Europacupsaisonen spielten. Sie hielten zu Saisonstart wie Tschechien bei 36,050 Punkten.

Danach kommt unser „Tabellennachbar“, die Schweiz. Sie waren in den letzten drei Jahren in Europa beispielsweise besser als Schottland, hielten zum Saisonende aber nur bei 32,975 Punkten. Danach folgte Österreich mit 32,600 Punkten.

Das einzige Land, das dahinterliegt und gefährlich für Österreich wurde, war als Vierzehnter Norwegen. Die wiederum waren in den letzten Jahren sehr stark und hielten zum Saisonende bei 31,625 Punkten. Griechenland war als Fünfzehnter mit 25,225 Punkten – wie bereits erwähnt – vorerst vernachlässigbar. Ebenso wie Israel oder Dänemark – aber der Wegfall der Saison 2019/20 änderte doch einiges.

Stand nach der Saison 2023/24 und vor der Saison 2024/25

Hier der Endstand der Fünfjahreswertung zum Abschluss der Saison 2023/24 in unserem Beobachtungsrahmen:

9. Türkei (38,600)
10. Tschechien (36,050)
10. Schottland (36,050)
12. Schweiz (32,975)
13. Österreich (32,600)
14. Norwegen (31,625)
15. Griechenland (25,225)
16. Dänemark (31,450)
17. Israel (31,125)

Mit Saisonstart wurden die Punkte der Saison 2019/20 aus der Wertung genommen, womit sich vor dem ersten Europacupspiel der neuen Saison folgendes Bild ergab:

9. Türkei (33,600)
10. Tschechien (33,550)
11. Israel (28,750)
12. Österreich (28,000)
13. Norwegen (27,875)
14. Schottland (27,500)
15. Griechenland (26,625)
16. Schweiz (26,575)
17. Dänemark (26,325)

Dahinter liegen noch Polen, die Ukraine, Serbien und Kroatien, die aber angesichts der Rückstände für die neue Saison eher vernachlässigbar sind.

Der Wegfall der Saison 2019/20

Die Saison 2019/20 fällt nun aus der Wertung und die neue Saison 2024/25 wird in die Wertung aufgenommen. Das wiederum ist für einige Länder ein Problem:

So spielte etwa Schottland 2019/20 eine tolle Europacupsaison mit 9,750 Punkten, was sogar mehr war, als die Niederlande in dieser Saison erreichte. Gute Saisonen spielten auch die Schweiz (6,400) und auch Österreich (5,800). Auch diese Saisonen fallen aus der Wertung.

Nutznießer des Wegfalls aus der Saison 2019/20 sind beispielsweise Tschechien (2,500) und Norwegen (3,750), aber auch das zuletzt abgeschlagene Israel (2,375), das nun wieder nach oben heranschnuppern kann.

Was ändert der Wegfall der Saison 2019/20?

Der Wegfall der Saison 2019/20 machte alles ein bisschen enger und ließ einige Länder wieder Lunte riechen. Die Qualifikation ist bereits in ihren letzten Zügen und mittlerweile ist die Ausgangslage für die neue Saison noch einmal enger geworden.

Zwischen dem Zehnten, der Türkei und dem Siebzehnten, der Schweiz ist praktisch alles möglich. Auf Platz 18 liegt Polen, das allerdings eine Fabelsaison braucht, um Österreich gefährlich zu werden.

Nach jetzigem Stand (27.8.2024) sieht die neuralgische Zone in der UEFA-Fünfjahreswertung demnach so aus:

9. Tschechien (36,850)
10. Türkei (35,600)
11. Norwegen (31,250)
12. Israel (30,375)
13. Österreich (29,600)
14. Dänemark (29,200)
15. Griechenland (29,000)
16. Schottland (28,400)
17. Schweiz (28,275)

Das ist also die Range, die wir für die weitere Europacupsaison beobachten müssen. Für Österreich ist es meistens gut, wenn Klubs aus diesen Ländern in Europa ausscheiden oder keine Punkte holen.

Ergebnisse der letzten Runde

9. Tschechien – 36,850 (+500)

Sparta Prag gewann im Champions-League-Playoff sein Auswärtsspiel bei Malmö FF mit 2:0. Stadtrivale Slavia Prag verlor sein Auswärtsspiel in Lille mit 0:2. In der UEFA Europa League gewann Viktoria Pilsen durch ein Eigentor tief in der Nachspielzeit gegen Heart of Midlothian mit 1:0. In der Qualifikation zur Conference League kam Mlada Boleslav zu Hause nicht über ein 2:2 gegen den Paksi FC aus Ungarn hinaus. Der Ausgleich fiel erst nach 97 Minuten.

Nächste Runde:
CL: Sparta Prag – Malmö FF
CL: Slavia Prag – LOSC Lille
EL: Heart of Midlothian – Viktoria Pilsen
CO: Paksi FC – Mlada Boleslav

10. Türkei – 35,600 (+300)

Galatasaray verlor sein Hinspiel im CL-Playoff auswärts bei den Young Boys Bern mit 2:3. Vizemeister Fenerbahce schied bereits in der letzten Runde gegen Lille aus, wird aber an der EL-Gruppenphase teilnehmen. Cup-Sieger Besiktas holte im EL-Playoff auswärts ein 3:3 gegen den FC Lugano. Trabzonspor kam in der Conference-League-Qualifikation nicht über ein 0:0 in St. Gallen hinaus. Auch Istanbul Basaksehir enttäuschte mit einem 0:0 bei St. Patrick’s Athletic aus Irland.

Nächste Runde:
CL: Galatasaray – Young Boys Bern
EL: Besiktas – FC Lugano
CO: Trabzonspor – FC St. Gallen
CO: Istanbul Basaksehir – St. Patrick’s Athletic

11. Norwegen – 31,250 (+250)

Der norwegische Meister Bodö/Glimt gewann das Hinspiel im CL-Playoff gegen Roter Stern Belgrad mit 2:1. Molde verlor im EL-Playoff sein Heimspiel gegen Elfsborg überraschend mit 0:1. In der Conference-League-Qualifikation gewann Vizemeister Brann Bergen gegen den FC Astana mit 2:0.

Nächste Runde:
CL: Roter Stern Belgrad – Bodö/Glimt
EL: Elfsborg – Molde
CO: FC Astana – Brann Bergen

12. Israel – 30,375 (+250)

Maccabi Tel Aviv gewann das EL-Playoff-Hinspiel zu Hause gegen den serbischen Klub Backa Topola locker mit 3:0. Mit Maccabi Petach Tikva, Hapoel Beer Sheva und Maccabi Haifa sind die anderen israelischen Starter bereits ausgeschieden.

Nächste Runde:
EL: TSC Backa Topola – Maccabi Tel Aviv

13. Österreich – 29,600 (+300)

Red Bull Salzburg stieß mit einem 2:0-Auswärtssieg bei Dynamo Kiev das Tor zur Champions League weit auf. Der LASK kam im EL-Playoff zu Hause gegen FCSB aus Bukarest über ein 1:1 nicht hinaus und der SK Rapid verlor sein EL-Playoff auswärts beim SC Braga mit unglücklichem Spielverlauf mit 1:2.

Nächste Runde:
CL: Red Bull Salzburg – Dynamo Kiew
EL: FCSB – LASK
EL: SK Rapid – SC Braga

14. Dänemark – 29,200 (+375)

Meister Midtjylland kam im CL-Playoff zu Hause nicht über ein 1:1 gegen Slovan Bratislava hinaus. Der FC Kopenhagen gewann sein Conference-League-Playoffhinspiel zu Hause gegen Kilmarnock souverän mit 2:0.

Nächste Runde:
CL: Slovan Bratislava – FC Midtjylland
CO: Kilmarnock – FC Kopenhagen

15. Griechenland – 29,000 (+250)

PAOK steht nach einem 4:0-Hinspielsieg über die Shamrock Rovers aus Irland bereits mit einem Bein in der Europa League. Panathinaikos verlor sein Playoff-Hinspiel für die Conference League beim RC Lens mit 1:2.

Nächste Runde:
EL: Shamrock Rovers – PAOK Saloniki
CO: Panathinaikos – RC Lens

16. Schottland – 28,400 (+-0)

Heart of Midlothian verlor im Playoff zur Europa League unglücklich mit 0:1 bei Viktoria Pilsen. Kilmarnock verlor das Conference-League-Playoff beim FC Kopenhagen mit 0:2. Die Rangers und Celtic haben ihre Gruppenphasen bereits sicher.

Nächste Runde:
EL: Heart of Midlothian – Viktoria Pilsen
CO: Kilmarnock – FC Kopenhagen

17. Schweiz – 28,275 (+400)

Die Young Boys Bern gewannen ihr Champions-League-Playoff gegen Galatasaray doch etwas überraschend mit 3:2. Der FC Lugano holte im EL-Playoff zu Hause gegen Besiktas ein 3:3. Im Playoff zur Conference League holte St. Gallen zu Hause ein 0:0 gegen Trabzonspor, während Servette Genf an der Stamford Bridge mit 0:2 bei Chelsea verlor.

Nächste Runde:
CL: Galatasaray – Young Boys Bern
EL: Besiktas – FC Lugano
CO: Trabzonspor – FC St. Gallen
CO: Servette Genf – Chelsea FC

Fazit der Runde

In unserer Vergleichsrange war Tschechien mit 500 Punkten an einem Spieltag der größte Gewinner. Die Tschechen bestätigten damit ihre sehr starken Leistungen in Europa und entfernen sich damit weiter von der Türkei, die in ihrer Leistungsdichte weiterhin Probleme hat. Für die Türken wird es sehr wichtig sein, dass sich Trabzonspor und Istanbul Basaksehir für die Conference League qualifizieren können, um dort Punkte zu hamstern.

Dahinter gab es zuletzt keine besonderen Ausbrüche nach oben. Österreich machte ein paar wenige Punkte auf Norwegen und Israel gut, das schwache Runden spielte, verlor gleichzeitig aber Boden auf Dänemark und die Schweiz.

Die Griechen stagnieren ebenfalls ein wenig, holten nur 250 Punkte in der vergangenen Runde. Schottland machte sogar keinen einzigen Punkt nachdem sowohl die Hearts, als auch Kilmarnock ihre Playoff-Partien verloren. Bei den Schotten wird es aber ohnehin voraussichtlich ausschließlich auf Celtic und die Rangers ankommen, die ihre Gruppenphasenplätze aber schon sicher haben. Jeder weitere Punkt in den Rückspielen des Playoffs wäre für Schottland schlicht eine Draufgabe.

Österreich muss sich also weiterhin an den Teams in unmittelbarer Schlagdistanz orientieren. Nach oben sind dies Norwegen und Israel, nach unten Dänemark, Griechenland, Schottland und die Schweiz. Dass man die Norweger und die Israelis überholen kann, wirkt nicht unwahrscheinlich – die größere Gefahr kommt allerdings von hinten. Diese Woche wird es vor allem wichtig sein, dass Red Bull Salzburg erneut gegen Dynamo Kiew gewinnt, aber auch, dass der LASK sich in Bukarest auf seine Stärken besinnt. Rapid-Punkte wären aufgrund der doch recht großen Außenseiterrolle gegen Braga eine Draufgabe.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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