Nach langer Ungewissheit und überraschend viel Zittern besteht nun Gewissheit, Österreich wird in der Europacupsaison 2013/14 mit fünf Vereinen auf der internationalen Bühne vertreten sein, zwei davon in der Champions League-Qualifikation. In der Fünfjahreswertung der UEFA ist der 15. Platz nach dem Ausscheiden von APOEL Nikosia nun fixiert, womit das „Saisonziel“ erreicht wurde.
In der heurigen Saison erspielten Salzburg, Austria, Sturm und Ried 7,125 Punkte, was den 13. Rang innerhalb dieses Zeitraums bedeutet. Der finale Stand der Fünfjahreswertung in dem für Österreich relevanten Bereich stellt sich wie folgt dar.
12. Belgien: 32,400
13. Dänemark: 27,525
14. Schweiz: 26,800
15. Österreich: 26,325
16. Zypern: 25,499
17.:Israel: 22,000
18. Schottland: 21,141
19. Tschechien: 20,350
20. Polen: 19,916
Es ist dies Österreichs beste Platzierung seit der Saison 2004/05, als die Wiener Austria bis in das Viertelfinale des UEFA Cups vordringen konnte. Deutlich geht aus dem Diagramm hervor, dass der heimische Fußball in den letzten Jahren auf internationaler Ebene wieder zurück in die Spur gefunden hat, wofür mehrere Gründe ausschlaggebend sind.
Rückblick
In der Mitte des vergangenen Jahrzehnts mussten einige Vereine herbe finanzielle Rückschläge hinnehmen. Der GAK (2004/05 erst im Sechzehntelfinale des UEFA Cups am späteren Finalisten Middlesbrough knapp gescheitert!) musste Konkurs anmelden und verschwand in der Drittklassigkeit, Sturm konnte sich zwar in der Bundesliga halten, spielte jedoch mit seinem damals noch sehr guten Koeffizienten nicht mehr international und die Wiener Austria hatte den Ausstieg von Magna zu verkraften.
So kam es, dass Vereine wie Mattersburg und Pasching in den Europacup gespült wurden, die schon mangels gutem Koeffizienten nicht an die Leistungen der so genannten Großclubs anschließen konnten. Ein Rückfall im UEFA-Ranking war daher nur die logische Folge.
Danach folgte die Phase des Wiederaufschwungs. Die Krise war überwunden, auch dank den ersten Früchten der reformierten Nachwuchsarbeit. Sturm war entschuldet und die Austria stand wieder auf stabilen Beinen. Zudem profitierte der heimische Meister von der Reformierung des Europacups, da nun bereits das Erreichen des Champions League-Playoffs zur Teilnahme an der neuen Europa League berechtigte. Salzburg nutzte dies prompt aus und qualifizierte sich über diesen Weg zweimal für den neu geschaffenen Bewerb, wo der Koeffizient ordentlich aufgefettet wurde, so dass man nun gar nicht mehr Gefahr läuft, in den wichtigen KO-Runden des Sommers ungesetzt zu sein.
Der Aufschwung gipfelte in der Saison 2009/10, als alle vier heimischen Teilnehmer in die Europa League einzogen und dort auch eine gute Figur abgaben – Salzburg gewann sogar alle Spiele. Auch in den beiden folgenden Jahren sollten zwei bzw. drei Vereine bis Dezember im Europacup engagiert sein.
Die letzten drei Jahre
Wie bereits erwähnt, begann der Aufschwung des heimischen Clubfußballs mit der Etablierung der Europa League. Tatsächlich profitierte jedoch nur der Meister von der Reform, alle anderen Vereine mussten sich weiterhin durch die Qualifikationshürden kämpfen und dort harte Brocken wie Aston Villa oder Metalist Kharkiv eliminieren.
Zwar gab es kleine Veränderung im Setzungsmodus der Qualifikation, so dass die Vereine Nordeuropas nun nicht mehr bevorzugt werden, aber dies ist mehr als Rückkehr zur Normalität zu werten, denn kein Club soll nur aufgrund seiner geographischen Lage Vorteile genießen. Ebenfalls gibt es seit 2009 auch in der Qualifikation Punkte für die Vereinskoeffizienten, was jene Länder „belohnt“, die bezüglich ihrer Europacupstarter Kontinuität aufweisen.
Sieht man also von der Verbesserung der Situation des Meisters ab, ist der Umstand, dass der Aufschwung mit der Einführung der Europa League zusammenfiel, eher als Zufall zu bezeichnen und keine Konsequenz daraus, auch wenn freilich festgehalten werden muss, dass die Europa League für Vereine aus kleineren Ländern definitiv attraktiver ist, als der einstige UEFA Cup, schon aufgrund der zentralen Vermarktung.
Betrachtet man lediglich die letzten drei Jahre, so befindet sich Österreich über diesen Zeitraum auf dem zwölften Rang im UEFA-Ranking, sogar noch vor der Türkei.
Die kommende Saison
Auch wenn es derzeit noch völlig offen ist, wer Österreich in der kommenden Saison im Europacup vertreten wird, lassen sich bereits einige Szenarien durchspielen.
Sollte Salzburg Meister werden, sind die Mozartstädter auch erstmals im Playoff zur Champions League gesetzt (so sie dieses erreichen). Lediglich APOEL Nikosia – sofern dieses den zypriotischen Titel holt – könnte sie noch überholen, aber dies würde weiterhin zur Setzung reichen.
Die Wiener Austria wäre nur mit zahlreichen Überraschungen im Champions League-Playoff gesetzt, in allen anderen Runden würde dies jedoch der Fall sein – auch im wichtigen Europa League-Playoff.
Rapid und Sturm befinden sich an der Kippe zur Setzung in der so wichtigen 3. Qualifikationsrunde der Champions League und wären in der Europa League abgesehen vom Playoff in allen Runden gesetzt.
Ried wäre lediglich in der zweiten Runde der Qualifikation beider Bewerbe gesetzt, selbiges gilt auch für alle anderen heimischen Clubs.
2013/14
In der Bundesligasaison 2012/13 werden nun also fünf Europacupplätze ausgespielt. Der Meister steigt in die 3. Qualifikationsrunde zur Champions League ein (bisher 2.), der Vizemeister ebenso, jedoch im so genannten „Non-Champions-Weg“, wo er auf weitere Vereine trifft, die nicht Meister wurden, aber ebenfalls an der Champions League-Qualifikation teilnehmen.
Dies sind großteils Clubs, die über den österreichischen Vertreter zu stellen sind, jedoch bietet sich für diesen einerseits ein attraktives Heimspiel und andererseits die doppelte Chance auf die Gruppenphase der Europa League, denn sollte man scheitern, geht es im Playoff zu dieser weiter. Und gerade in der Frühphase des Europacups sind erfahrungsgemäß auch Clubs aus stärkeren Nationen noch etwas leichter zu biegen als im weiteren Verlauf der Saison.
Der Drittplatzierte der Meisterschaft startet in der 3. Runde der Europa League-Qualifikation (bisher 2.), der Viertplatzierte in der 2. Der Cupsieger steigt erst im Playoff zur Europa League ein (bisher 2. oder 3. Qualifikationsrunde).
Fazit
Die Errungenschaften der letzten Jahre sind Chance und Herausforderung zugleich. Aufgrund der Mehrzahl an Vereinen erhöht sich auch der Divisor Österreichs, das heißt, statt 0,5 Punkte erhält man für einen Sieg im Hauptbewerb nun nur mehr 0,4. Zudem fallen durch den späteren Qualifikationseinstieg viele „leichte Punkte“ weg, die man nun in späteren Runden erreichen muss.
Doch dies sind im Grunde positive Begleiterscheinungen, die alle Länder betreffen, die sich im UEFA-Ranking verbessern. Dennoch wäre es wichtig, in der kommenden Saison abermals so konsequent wie möglich in der Qualifikation zu punkten, um den „Vorteil“ des frühen Einstiegs und geringeren Divisors noch einmal zu nutzen. Schließlich startet Österreich auf dem 13. Rang in die neue Saison, der sogar einen fixen Champions League Startplatz bedeuten würde.
10. Griechenland: 29,600
11. Belgien: 27,900
12. Türkei: 25,825
13. Österreich: 23,125
14. Zypern: 22,833
15. Dänemark: 22,400
16. Schweiz: 20,550
17. Israel: 19,625
18. Polen: 18,250
19. Weißrussland: 16,375
20. Rumänien: 16,224
OoK_PS, abseits.at
Das könnte dich auch noch interessieren:
- Österreich gegen die Schweiz und Israel – so stehen wir derzeit im Fünfjahreskampf um Europacupplätze da!
- Die Europacup-Qualifikation: Die neu gefundene Stärke österreichischer Klubs!
- Sturms Einzug in das Champions League Playoff: Eine Betrachtung aus anderer Perspektive
- Celtic und Rangers: Eine seit drei Jahren andauernde Unserie dokumentiert den Verfall des schottischen Clubfußballs
OoK_PS
- Österreich gegen die Schweiz und Israel – so stehen wir derzeit im Fünfjahreskampf um Europacupplätze da!
- Die Europacup-Qualifikation: Die neu gefundene Stärke österreichischer Klubs!
- Sturms Einzug in das Champions League Playoff: Eine Betrachtung aus anderer Perspektive
- Celtic und Rangers: Eine seit drei Jahren andauernde Unserie dokumentiert den Verfall des schottischen Clubfußballs
- Besondere Tore
- Die bunte Welt des Fußballs
- Europameisterschaft
- Internationale Stars
- Argentinien
- Australien
- Belgien
- Brasilien
- Chile
- Dänemark
- Deutschland
- Andreas Brehme
- Andreas Möller
- Berti Vogts
- Christoph Daum
- Franz Beckenbauer
- Fritz Walter
- Gerd Müller
- Günther Netzer
- Helmut Rahn
- Jürgen Klinsmann
- Jürgen Klopp
- Karl-Heinz Rummenigge
- Lothar Matthäus
- Lukas Podolski
- Manuel Neuer
- Miroslav Klose
- Oliver Bierhoff
- Oliver Kahn
- Philipp Lahm
- Rudi Völler
- Sepp Maier
- Thomas Häßler
- Thomas Müller
- Thomas Tuchel
- Toni Schumacher
- Toni Turek
- Udo Lattek
- Uli Hoeneß
- Uwe Seeler
- Elfenbeinküste
- England
- Finnland
- Frankreich
- Irland
- Italien
- Alessandro Del Piero
- Alessandro Nesta
- Andrea Pirlo
- Christian Vieri
- Claudio Gentile
- Dino Zoff
- Fabio Cannavaro
- Francesco Totti
- Franco Baresi
- Gaetano Scirea
- Giacinto Facchetti
- Gianluca Vialli
- Gianluigi Buffon
- Giuseppe Bergomi
- Giuseppe Meazza
- Luigi Riva
- Marco Tardelli
- Mario Balotelli
- Paolo Maldini
- Paolo Rossi
- Roberto Baggio
- Sandro Mazzola
- Kamerun
- Kolumbien
- Liberia
- Mexiko
- Niederlande
- Nigeria
- Nordirland
- Norwegen
- Portugal
- Schottland
- Schweden
- Schweiz
- Spanien
- Ungarn
- Uruguay
- USA
- Wales
- Österreich
- Legendäre Legionäre
- Alexander Zickler
- Antonin Panenka
- Axel Lawaree
- Branko Boskovic
- Carsten Jancker
- Dejan Savicevic
- Geir Frigard
- Hamdi Salihi
- Hansi Müller
- Jan Åge Fjørtoft
- Jocelyn Blanchard
- Joey Didulica
- Jonathan Soriano
- Kevin Kampl
- Lajos Détári
- Maciej Sliwowski
- Marek Kincl
- Mario Kempes
- Mario Tokic
- Milenko Acimovic
- Nestor Gorosito
- Nikica Jelavic
- Nikola Jurčević
- Olaf Marschall
- Oliver Bierhoff
- Patrik Jezek
- Radoslaw Gilewicz
- Rene Wagner
- Roger Ljung
- Sadio Mané
- Samir Muratovic
- Sigurd Rushfeldt
- Somen Tchoyi
- Steffen Hofmann
- Szabolcs Sáfár
- Tibor Nyilasi
- Trifon Ivanov
- Valdas Ivanauskas
- Vladimir Janocko
- Zlatko Kranjcar
- Nationale Stars
- Aleksandar Dragovic
- Andi Ogris
- Andreas Herzog
- Andreas Ivanschitz
- Bruno Pezzey
- Christian Fuchs
- David Alaba
- Deni Alar
- Didi Kühbauer
- Ernst Happel
- Ernst Ocwirk
- Felix Gasselich
- Franz Wohlfahrt
- Friedl Koncilia
- Gustl Starek
- Hans Krankl
- Herbert Prohaska
- Heribert Weber
- Ivica Vastic
- Julian Baumgartlinger
- Kevin Wimmer
- Kurt Jara
- Marc Janko
- Marcel Sabitzer
- Mario Haas
- Marko Arnautovic
- Martin Harnik
- Martin Hinteregger
- Matthias Sindelar
- Michael Konsel
- Otto Konrad
- Peter Stöger
- Sebastian Prödl
- Toni Polster
- Ümit Korkmaz
- Veli Kavlak
- Walter Schachner
- Walter Zeman
- Zlatko Junuzovic
- Nationalmannschaft
- Österreichische Vereine
- Legendäre Legionäre
- Weltmeisterschaft
Keine Kommentare bisher.
Sei der/die Erste mit einem Kommentar.