Update zur Fünfjahreswertung: Katastrophaler Start in die Saison
Fußball international 28.Juli.2013 OoK_PS 0
Österreich erlitt gleich zu Saisonbeginn einen schweren Rückschlag im Kampf um den 15. Platz in der UEFA-Fünfjahreswertung. Sturm Graz verabschiedete sich sang- und klanglos gegen den isländischen Vertreter Breidablik, sodass die vier verbliebenen Vereine nun umso mehr unter Druck stehen. Zudem präsentierte sich die Konkurrenz schon in glänzender Verfassung.
13. Schweiz
Deutlich besser als Sturm machte es der FC Thun, der sich gegen den georgischen Vertreter Chikhura mit zwei Siegen durchsetzte.
Nächste Runde:
CL: Basel – Maccabi Tel-Aviv (ISR)
CL: Grasshoppers – Olympique Lyon (FRA)
EL: FC Zürich – Slovan Liberec (CZE)
EL: Thun – Häcken (SWE)
14. Österreich
Jetzt hat auch Sturm sein „Düdelingen“. Die Grazer mussten sich nach einer inferioren Leistung gegen Breidablik geschlagen geben und erlebten die vielleicht größte Europacupblamage der Vereinsgeschichte. Der lustlose Auftritt erinnerte frappierend an die desaströsen Auftritte aus dem Frühjahr.
Nächste Runde:
CL: Austria Wien – Hafnarfjördur (ISL)
CL: Salzburg – Fenerbahçe (TUR)
EL: Rapid Wien – Asteras Tripolis (GRE)
15. Rumänien
Rumänien spielt bisher eine bärenstarke Saison und überzeugt auf voller Linie. Steaua setzte sich in der Champions League locker gegen Vardar Skopje durch und Astra Giurgiu, Petrolul Ploesti sowie Pandurii kamen in der Europa League weiter. Besonders eindrucksvoll gelang dies Astra, das in Unterzahl bei Omonia Nikosia gewann. Allerdings wird es für die Europa-League-Starter nun von Runde zu Runde schwieriger, da sie allesamt ungesetzt sind.
Nächste Runde:
CL: Steaua Bukarest – Dinamo Tiflis (GEO)
EL: Petrolul Ploesti – Vitesse Arnheim (NED)
EL: Pandurii – Hapoel Tel-Aviv (ISR)
EL: Astra Giurgiu – Trencin (SVK)
16. Israel
Was für Rumänien gilt, hat auch für Israel Gültigkeit. Die drei bisher im Bewerb vertretenen Vereine treten mit einer beneidenswerten Souveränität auf und hatten keinerlei Probleme, den Aufstieg zu fixieren. Meister Maccabi Tel-Aviv setzte sich gegen Ungarns Champion Györ durch, Lokalrivale Hapoel hatte mit Beroe Stara Zagora leichtes Spiel und Maccabi Haifa schoss gegen Khazar Lenkoran nicht weniger als zehn Tore.
Nächste Runde:
CL: Maccabi Tel-Aviv – Basel (SUI)
EL: Maccabi Haifa – Ventspils (LAT)
EL: Hapoel Tel-Aviv – Pandurii (ROM)
EL: Hapoel Ramat-Gan – Estoril (POR)
17. Tschechien
Nicht nur Österreich musste einen herben Schlag hinnehmen, auch Tschechien verlor mit Sparta Prag bereits sehr früh einen renommierten Verein. Die Hauptstädter scheiterten am schwedischen Underdog Häcken, nachdem sie im Vorjahr in der Europa League noch Chelsea an den Rande des Ausscheidens brachten. Deutlich besser machte es Meister Viktoria Plzeň und in der Europa League gelang es Slovan Liberec, die Partie gegen Skonto Riga noch zu drehen und aufzusteigen.
Nächste Runde:
CL: Viktoria Plzeň – Kalju Nomme (EST)
EL: Slovan Liberec – Zürich (SUI)
EL: Jablonec – Strömsgodset (NOR)
18. Zypern
Schweren Schiffbruch erlitten zwei zypriotische Vereine, die bereits früh die Segel streichen mussten. Omonia Nikosia unterlag zuhause gegen Astra Giurgiu, während Anorthosis Famagusta ein weiteres blamables Kapitel Europacupgeschichte schrieb. Dem einstigen Rapid-Schreck gelang es tatsächlich, einen 3:0-Hinspielsieg über Gefle noch zu verspielen und in den Schlussminuten in Schweden das vierte und entscheidende Gegentor zu kassieren, welches das Aus bedeutete.
Nächste Runde:
CL: APOEL Nikosia – Maribor (SLO)
19. Dänemark
Wie im Vorjahr warf der georgische Verein Dila Gori einen dänischen Vertreter aus dem Bewerb. Erwischte es damals Aarhus, musste diesmal Aalborg daran glauben, was besonders bitter ist, denn der Verein wäre auch noch im Playoff gesetzt gewesen.
Nächste Runde:
CL: Nordsjaelland – Zenit St. Petersburg (RUS)
EL: Randers – Rubin Kasan (RUS)
Aktuelle UEFA-Fünfjahres-Wertung (Punktgewinne seit Saisonbeginn inklusive Bonuspunkten in Klammern):
13. Schweiz: 26,425 (0,400)
14. Österreich: 23,225 (0,100)
15. Rumänien: 22,632 (2,250)
16. Israel: 22,500 (1,375)
17. Tschechien: 22,225 (0,875)
18. Zypern: 20,875 (0,375)
19. Dänemark: 18,400 (0,900)
Fazit der aktuellen Runde
Man muss gar nicht lange um den heißen Brei herumreden, schlechter hätte die Saison für Österreich nicht beginnen können. Mit Sturm Graz kam ein vermeintliches Flaggschiff abhanden, während die Konkurrenz von hinten mächtigen Druck macht und den Abstand zum ungeliebten 16. Platz bereits besorgniserregend schmelzen ließ.
Will Österreich ernsthaft eine Chance haben, die Spielzeit innerhalb der Top-15 zu beenden, müssen mindestens Salzburg und die Wiener Austria die Gruppenphase erreichen. Bei den Favoritnern sieht es dank der Auslosung recht gut aus, während Salzburg im Falle des Scheiterns gegen Fenerbahçe im Europa-League-Playoff trotz Setzung ein unguter Gegner blühen könnte. Einen solchen hat Rapid mit Asteras Tripolis bereits gezogen, werden die Griechen jedoch bezwungen, winkt ob der bisher vielen Überraschungen aber ebenfalls die Setzung.
Als härteste Gegner um Rang 15 haben sich Rumänien und Israel herauskristallisiert, die bisher eine einwandfreie Saison spielen und den Abstand zu Österreich schon stark reduzierten. Angesichts der Auslosung ist davon auszugehen, dass lediglich Zweitligist Hapoel Ramat-Gan die Segel streichen wird, während es Maccabi Tel-Aviv sogar zuzutrauen ist, den FC Basel zu eliminieren.
Steaua Bukarest sollte mit Dinamo Tiflis keinerlei Probleme haben, während Pandurii und Petrolul als Außenseiter gelten. Vor allem Petroluls Duell gegen Hapoel Tel-Aviv ist aus heimischer Sicht interessant. Astra Giugiu sollte hingegen in der Lage sein, gegenüber dem slowakischen Vertreter Trencin die Oberhand zu behalten.
Ebenfalls gefährlich nahe dran an Österreich ist Tschechien, das jedoch durch das Ausscheiden von Sparta Prag massiv geschwächt wurde. Nun dürfte es an Viktoria Plzeň liegen, die Kohlen aus dem Feuer zu holen, da Slovan Liberec gegen Zürich und Jablonec gegen das norwegische Spitzenteam Strömsgodset nicht unbedingt als Favoriten zu bezeichnen sind.
Von Zypern und Dänemark droht hingegen gegenwärtig wohl keine Gefahr – zu dürftig sind die bisherigen Leistungen, zu schwer die Auslosung und zu groß der Rückstand. Acht zu geben gilt es hingegen auf Schweden und Kroatien, denn diese Länder kämen Österreich in der nächstjährigen Wertung sehr nahe. Klar ist: gelingt nicht zumindest ein gutes Jahr, wird sich die Bundesliga in der kommenden Saison wohl jenseits der Top-20 befinden, womit man keinerlei Gedanken mehr an einen zweiten Champions-League-Platz verschwänden bräuchte.
OoK_PS, abseits.at
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