Einmal mehr bekommt es Red Bull Salzburg in der Europacup-Qualifikation mit Omonia Nikosia aus Zypern zu tun. Letztes Jahr setzten sich die Bullen in... Alle Jahre wieder: Salzburg trifft auf den zypriotischen Vizemeister und Cupsieger Omonia Nikosia

Einmal mehr bekommt es Red Bull Salzburg in der Europacup-Qualifikation mit Omonia Nikosia aus Zypern zu tun. Letztes Jahr setzten sich die Bullen in der Qualifikation zur Champions League mit einem Gesamtscore von 5:2 durch – ähnliches soll auch heuer in der Europa League Qualifikation gelingen. abseits.at hat das Team von Omonia Nikosia analysiert und liefert zunächst Basisinformationen, bevor morgen das große Teamportrait kommt!

Vollständiger Name: Athletic Club Omonia Nikosia
(Griechisch: Αθλητικός Σύλλογος Ομόνοια Λευκωσίας)
Nation: Zypern
Gründungsjahr: 1948
Vereinsfarben: Grün-Weiß
Stadion: Neo GSP
Kapazität: 23.400
Trainer: Neophytos Larkou
Präsident: Miltiadis Neophytou

Erfolge:
20 x zypriotischer Meister
13 x zypriotischer Cupsieger
15 x zypriotischer Supercupsieger

STANDING IN ZYPERN

Omonia Nikosia ist eine für Zypern sehr attraktive Mannschaft, die vor allem in den letzten Jahren immer wieder attraktive Spieler an Land ziehen konnte. Unvergessen etwa der deutsche Strafraumstürmer Rainer Rauffmann, seinerzeit zweifacher Torschütze beim knappen Ausscheiden gegen Rapid 1998 (3:1 daheim, 0:2 auswärts), Ex-Altach-Legionär Zé Elias, der Deutsch-Brasilianer Paolo Rink oder Polens Goalgetter Maciej Zurawski.

In den letzten Jahren war Omonia immer fast immer der „erste Verlierer“. 2008/09 Vizemeister, davor Dritter, davor wiederum zweimal Vize-Meister, davor erneut Dritter und wieder Zweiter… 2009/10 gelang dem Team bei nur zwei Niederlagen aus 32 Spielen der erste Meistertitel seit der Saison 2002/03, obwohl man auch schon das Jahr davor eine Top-Saison spielte und mit 76 Punkten (mehr als im Meisterjahr) nur Zweiter hinter APOEL wurde. Das selbe Spiel 2010/11: APOEL wurde klar Meister, Omonia mit einem Respektabstand von acht Punkten auf Anorthosis Famagusta Vizemeister. Dafür gewann das Team den zypriotischen Cup 2011, wobei man sich im Finale erst im Elfmeterschießen gegen den Ligafünften Apollon Limassol durchsetzen konnte.

In der Ligasaison 2010/11 musste Omonia nur zwei Heimniederlagen einstecken – zuerst 0:1 gegen den späteren Absteiger APOP/Kinyras Peyias, danach 0:1 gegen den späteren Meister APOEL. Auswärts gab’s drei Niederlagen – bei jeder der fünf Saisonniederlagen in der Meisterschaft blieb Omonia ohne Torerfolg. Mit dem Toreschießen sah es zumindest in der vergangenen Saison auch nicht sonderlich gut aus: In nur sechs von 32 Spielen erzielte Omonia drei Treffer oder mehr. Zum Vergleich: 2009/10 gelang dies dem Team zehnmal, ebenso wie in der Saison 2008/09.

STANDING IN EUROPA

Vergangene Saison war – wie auch hoffentlich heuer – für die Inselkicker gegen Red Bull Salzburg Endstation in der Champions League Qualifikation. Nach einem 1:1 in Nikosia gab es in Salzburg eine 1:4-Niederlage. Ein kleines Unikum an dem letzten Aufeinandertreffen vor einem Jahr: Alle fünf Salzburg-Treffer wurden von Spielern erzielt, die auch heute noch bei Red Bull Salzburg unter Vertrag stehen: Zwei Tore erzielte Schiemer, je eines Zárate, Svento und Boghossian. Zuvor setzte sich Omonia gegen den harmlosen mazedonischen Vertreter Renova durch (3:0 h, 2:0 a). Nachdem das Team ins Playoff zur Europa League „hinuntergereicht“ wurde, war drei Wochen nach dem Aus gegen Salzburg auch dort Schluss mit dem Abenteuer Europa. Gegen den ukrainischen Vertreter Metalist Kharkiv gab es zu Hause eine 0:1-Niederlage, auswärts ein 2:2. Interessant: Beim Heimspiel gegen Metalist kamen keine 10.000 Zuschauer ins Neo GSP – gegen Salzburg peitschten 20.000 fanatische Fans in Grün-Weiß ihr Team nach vorne.

In der vorletzten Saison gab es in der zweiten Quali-Runde zur Europa League ein Aufeinandertreffen mit HB Torshavn, das die Kicker aus Nikosia mit 4:0 (h) und 4:1 (a) für sich entschieden. Danach war jedoch gegen den rumänischen Vertreter Vaslui Schluss: 0:2 auswärts, 1:1 zu Hause. Ein Jahr zuvor gelangen dem Team Achtungserfolge. In der Saison 2008/09, damals noch UEFA-Cup, gewann man zuerst gegen Milano Kumanovo aus Mazedonien (2:0 heim, 2:1 auswärts) und schaltete völlig überraschend AEK Athen aus: In Athen gewann Omonia mit 1:0, ein 2:2 daheim genügte schließlich für den Aufstieg. In der ersten Hauptrunde gab es dann das Aus gegen Manchester City, aber ohne zerlegt zu werden. Zwei 1:2-Niederlagen besiegelten das Ausscheiden.

Auch die letzten Saisonen verliefen genau nach diesem Schema. Den ersten Gegner überwand Omonia stets recht locker, in der zweiten Runde war Endstation. Zum Beispiel gegen ZSKA Sofia, Litex Lovetch, Dinamo Bukarest oder Wisla Krakau. Es war immer knapp, Omonia wurde nie komplett abgeschossen – aber unterm Strich stand das Out.

In der laufenden Europacupsaison gelang Omonia bereits eine Überraschung: In der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League bezwang man den niederländischen Vertreter ADO Den Haag zu Hause mit 3:0, verlor auswärts 0:1. Nicht zu verachten, auch weil ADO eine sehr starke Saison 2010/11 spielte, unter anderem beide Partien gegen den späteren Meister Ajax Amsterdam gewinnen konnte (1:0 a, 3:2 h). Insgesamt gelangen dem Team im Laufe der Saison acht „Handicap-Siege“, also Siege mit zwei Toren Vorsprung oder mehr.

TRANSFERPOLITIK

Die Transferpolitik zypriotischer Klubs ist im Allgemeinen von einer hohen Spielerfluktuation geprägt. In der Saison 2010/11 standen sieben Neuverpflichtungen zwölf Abgängen gegenüber. Dies ist 2011/12 nicht ganz so krass und Omonia verpflichtete zwar acht neue Spieler, gab aber nur fünf ab. Von den fünf Abgängen war nur der deutsche Defensivallrounder Timo Wenzel ein Fixstarter beim zypriotischen Vizemeister, alle anderen Kicker waren Reservisten oder ohnehin dauerhaft verliehen. Die acht Neuverpflichtungen, auf die wir später natürlich noch genauer eingehen werden, kommen aus sieben Nationen.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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