Auch in diesem Jahr lohnt sich ein Blick auf die Anstoßzeitenverteilung in den verschiedenen europäischen Ligen, um Klarheit zu diesem bei vielen Fans umstrittenen... Anstoßzeitenanalyse zur Ligue 1 2020/21

Auch in diesem Jahr lohnt sich ein Blick auf die Anstoßzeitenverteilung in den verschiedenen europäischen Ligen, um Klarheit zu diesem bei vielen Fans umstrittenen Thema zu schaffen. Aufgrund der vorzeitigen Beendigung des TV-Vertrags bereits nach wenigen Monaten in der ersten der ursprünglich geplanten vier Saisons mit Mediapro (Téléfoot) kam es im Verlauf der Saison zu leichten Änderungen bei den Anstoßzeiten.

Der Regelspieltag in der Ligue 1 sieht folgendermaßen aus:

Freitag: 1 Spiel um 21:00 Uhr
Samstag: 1 Spiel um 17:00 und 21:00 Uhr
Sonntag: je 1 Spiel um 13:00, 17:00 und 21:00 Uhr, 4 Spiele um 15:00 Uhr

Zunächst besaß Mediapro mit dem neuen Sender Téléfoot die Rechte an acht Spielen pro Spieltag und Canal+ an zwei (Samstag 21 Uhr und Sonntag 17 Uhr). Nachdem es schon mehrere Monate Unstimmigkeiten und Zahlungsschwierigkeiten gab, weil Téléfoot nicht genug Abonnenten finden konnte, stellte der Sender am 7. Februar 2021 (24. Spieltag) mit der Übertragung von OM – PSG den Betrieb ein. Canal+ erwarb daraufhin die restlichen Spiele. Aufgrund dessen wurde wegen Konflikten im Übertragungsplan von Canal+ die Anstoßzeit am Samstag von 21 Uhr auf 13 Uhr und am Sonntag von 17 Uhr auf 17:05 Uhr geändert.

Die fünf englischen Wochen am 15., 17., 18., 23. und 28. Spieltag sowie die beiden letzten Spieltage, an denen alle Spiele parallel ausgetragen wurden, fielen nicht in die Wertung. Hier fanden alle Spiele zeitgleich sonntags um 21 Uhr statt. Außerdem nicht berücksichtigt wurde der 19. Spieltag (alle Spiele zeitgleich samstags 21 Uhr).

Mit Lyon, Rennes, Bordeaux, Lille, PSG und Marseille sind hier mit vielen Spielen vertreten, sodass festgehalten werden kann, dass in der Regel attraktive Teams häufig zu sehen sind.


Marseille, PSG und Rennes sind wie am Freitagstermin häufig vor CL-Spielen am Samstag um 17 und 21 bzw. 13 Uhr platziert worden. Ansonsten sind mit Saint-Étienne, Nice, Montpellier und Bordeaux auch eher attraktivere Klubs zu diesem Einzelspieltermin zu sehen gewesen.


Montpellier, Nice, Monaco und vor allem Lille bekamen diese Einzelspieltermine am Sonntag recht häufig. Bei Nice und Lille erklärt es sich aufgrund der EL-Teilnahme, wobei sie immerhin so attraktiv sind, dass sie nicht so häufig zum Termin mit den Parallelspielen um 15 Uhr angesetzt wurden. Insgesamt ergibt sich so das Bild, die immer noch vergleichsweise Großen, aber nicht die aus der Kategorie PSG und OM, hier spielen zu lassen.

Dies ist Hauptanstoßzeit eines Regelspieltags, sodass vier Spiele parallel stattfinden. Aufgrund der Tatsache, dass dieser Termin somit nicht heraussticht, werden hier die kleinen Klubs am meisten angesetzt, vergleichbar mit der Premier League um 16 Uhr an Samstagen, der Serie A um 15 Uhr an Sonntagen und der Bundesliga um 15:30 Uhr an Samstagen. Konsequenterweise fehlen OM und OL komplett, Lille und PSG wurden nur mit je einem Spiel versehen. Davor kommen weiterhin stimmig mit Rennes, Monaco, Saint-Étienne, Nice, Montpellier, Bordeaux, Lens und Nantes Klubs, die entweder international bekannt sind oder einen großen Fananhang haben. Davor schließen sich die kleineren Klubs an.

Das Topspiel des Spieltags findet zu dieser Zeit statt. Wie nicht anders zu erwarten, liegen die Topteams OL, PSG, OM und Lille vorne. Dass OL noch vor PSG liegt, dürfte manchen Beobachter verwundern, allerdings musste bei OL aufgrund der Nichtteilnahme an europäischen Wettbewerben keine Rücksicht bei Terminierungen genommen werden. Der Abstand und die große Anzahl an Klubs mit niedrigen Werten sind eklatant. So hatten zwölf Klubs gar kein oder nur ein Spiel hier, was auch daran liegt, dass hier traditionell die Duelle zwischen den Topteams platziert werden.

Christoph Trompeter